Die Monatsbotin April 2015 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die neunzehnte Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen und abonnieren:  Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten ​…

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Der März war ein sehr produktiver Monat – allen voran ausgefüllt mit der Arbeit am neuen Kinderbuch mit dem vorläufigen Arbeitstitel „Gemischtes Doppel“ (ja, wer aufgepasst hat, hat auch gemerkt, dass er sich verändert hat, der Arbeitstitel). Und wie in der letzten Monatsbotin anvisiert, habe ich das fertige Buch mit 154 Seiten Rohfassung dann vor einigen Tagen an meine Lektorin im Kosmos-Verlag geschickt. Geschafft! Und wieder bin ich ein wenig traurig, die beiden Hauptfiguren und ihren kleinen Nachbarshund mit den großen Schlappohren verabschieden zu müssen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen … und Wiederlesen, natürlich!
Jetzt wird es mindestens zweimal hin und her gehen mit dem Manuskript: Die Lektorin wird zunächst ihre Anmerkungen und Vorschläge machen, die ich wiederum einarbeite (oder auch ablehne), dann wird der gleiche Prozess noch einmal wiederholt. Danach prüfen zwei Korrektoren den Text auf Rechtschreibfehler, woraufhin ich das Manuskript erneut durchlesen und schließlich mit meiner Unterschrift als druckfertig genehmigen werde. Und dann dauert es eine Weile, bis es in Druck geht. Voraussichtlicher Erscheinungstermin: Frühjahr 2016. Umso größer wird dann die Freude sein, das Werk in der Hand zu halten.

Und zwischendurch wird auch noch von Verlagsseite der endgültige Titel und das Cover bestimmt, dazu werden die Werbetexte aufgesetzt, die dann in der Vorschau – ein Katalog, der die neuen Bücher ankündigt – zu lesen sind.

Und was war noch im Monat März? Vor allem allerhand Schrift- und Briefverkehr, der sich um zukünftige Werke bei verschiedenen Verlagen rankt. Das kostet gelegentlich einiges an Nerven und Verhandlungsgeschick, aber allmählich zeichnet sich ab, welche Bücher ich in den nächsten ein, zwei Jahren schreiben und wo veröffentlichen werde. Darüber aber hülle ich mich noch in Schweigen, bis alles unter Dach und Fach ist. In der nächsten Monatsbotin gibt es dazu dann sicher mehr zu berichten.

Apropos Verlage: Ich schreibe ja für verschiedene Verlage mit Sitz in mehreren Städten. Die Leipziger Messe bietet da immer eine gute Gelegenheit, sich kurz mit den verschiedenen Lektoren zu treffen und auch einmal die anderen Verlagsmitarbeiter kennen zu lernen. Und so machte ich am 12. März zusammen mit meiner geschätzten Kollegin Christine Fehér eine Tagestour zur Leipziger Messe, um dort auch noch weitere Kollegen zu treffen und diverse Termine wahrzunehmen. Ein paar sehr angenehme Überraschungsbegegnungen gab es gleich noch dazu! Tja, Leipzig ist immer eine Reise wert!

In der Woche zuvor hatte ich übrigens einen ganz speziellen Lieblingstermin in der Bezirkszentralbibliothek Tempelhof-Schöneberg als ehrenamtliches Jurymitglied für Bezirksentscheid zum „Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels“ der 6. Klassen. Eine schwierige Entscheidung, die hauchdünn ausfiel. Der Sieger muss sich nun als nächstes dem Landesentscheid stellen. Viel Glück, Moritz!

Und vorgelesen habe ich natürlich auch – diesmal gleich fünfzehn Mal vor SchülerInnen der fünften bis neunten Klassen im schweizerischen Kanton Zug, unter anderem in Baar, wo diese kleine Fotoreihe aufgenommen wurde. Eine bestens organisierte und dank des starken Franken auch recht einträgliche Lesereise, organisiert von einer höchst umtriebigen Bibliothekarin im Auftrag des Amtes für gemeindliche Schulen. Nur schade, dass ich nicht auch aus „Bronko,meine Frau Mutter und ich“ vorlesen konnte, meinem neuesten Erwachsenenroman, der ja in Zug spielt. So hoffe ich sehnsüchtig auf eine andere Gelegenheit dazu!

Und so ganz nebenbei habe ich in diesem sehr ausgefüllten Monat dann auch noch die Fahnen zum neuen Jugendbuch mit dem Arbeitstitel „Spinner“ gelesen, das Anfang 2016 im Kosmos-Verlag erscheint. Und die ersten Onlineworkshops sind ja auch gestartet – neben dem Workshop „Mein Buch“ war es vor allem der „Kreativ-Quickie“, der die Teilnehmerinnen und mich auf Trab hielt!

 

Und was kommt? 

 

Der nächste Kreativ-Quickie natürlich – direkt nach Ostern geht es los, Anmeldungen sind natürlich noch möglich, ebenso für die anderen Online-Schreibworkshops!

Ansonsten wartet der Anfang meines nächsten geplanten Kinderbuchs auf mich, in dem diesmal wieder ein kleines Mädchen die Hauptrolle spielen wird. Das wiederum sich im zarten Alter von 9 Jahren als Tierschützerin betätigen wird. Um welche Tiere es dabei geht? Um sehr große, sanfte mit weichen Lippen. Ja, genau, um Kühe! Über die ich als große Tierliebhaberin schon lange mal schreiben wollte!

Einen Auszug aus dem Werk werde ich dann vielleicht bei meiner einzigen Lesung im April vortragen: die Grundschüler der Schule „Menschenskinder“ in Schönwalde-Glien sind am 23. April nämlich genau im passenden Alter!

Und im April geht es auch endlich los mit dem Einlesen der Bücher als Hörbücher: den Anfang macht das neueste, nämlich „Bronko, meine Frau Mutter und ich“. Gottseidank ist die Erkältungssaison vorbei. Also werde ich frisch ans Werk gehen! Und vielleicht ist das erste Hörbuch dann schon im Mai zum Download zu haben. Ich werde berichten!

Schöne Ostern und einen frühlingshaften April wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im April: Die Lesung in diesem Monat ist leider nicht öffentlich – aber in den Online-Workshops sind dafür noch Plätze frei! Informationen und Anmeldung unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Die Monatsbotin: Notizen aus dem vierten Stock // März 2015

Hier kommt die achtzehnte Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Und eine kurze Mail an kontakt@karen-susan-fessel.de, Stichwort: Bitte auf den Verteiler! schicken, und schon landet die Monatsbotin ab der nächsten Ausgabe pünktlich zum Monatsanfang im virtuellen Briefkasten!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

 Was war?

Der kurze Monat Februar war recht gut ausgefüllt – vorrangig mit dem, was ich ja beruflich bekanntlich am liebsten mache: schreiben! Weitere sieben Kapitel des neuen Kinderbuches für LeserInnen ab 10 Jahren, das im kommenden Frühjahr im Kosmos-Verlag erscheinen wird, sind nun fertig, nur noch zwei fehlen – was bedeutet, dass ich das komplette Buch nicht erst, wie geplant, Ende Mai abgebe, sondern vermutlich schon Ende März. Und immer noch muss der Inhalt geheim bleiben, aber es wird darin fleißig getanzt und Verwirrung gestiftet. Und ein kleiner Hund mit großen Schlappohren kommt auch vor …

Insgesamt habe ich also im Februar neunzig Seiten in drei Wochen geschrieben, also rund dreißig Seiten pro Woche. Das ist für mich guter Durchschnitt, in der Regel rechne ich für die Arbeit an einem Buch mit 20 bis 30 Seiten die Woche, wobei ich 20 Seiten als Soll zähle, alles darüber als Plus. Lesereisen und andere Tätigkeiten wie Lektorate, Büroarbeit und Recherchen mit einberechnet, benötige ich je nach Umfang für ein Kinderbuch zwischen zwei und drei Monate, für ein Jugendbuch drei bis fünf und für ein Erwachsenenbuch ca. ein halbes bis gelegentlich über ein Jahr Schreibzeit. Hinzu kommt natürlich noch die Vorbereitungszeit, die oft mehrere Monate in Anspruch nimmt.

Mittlerweile habe ich den Bogen raus und kann ziemlich genau ausrechnen, wie lange ich für ein geplantes Buch brauchen werde. Und meistens – so auch jetzt – ist es dann fast ein wenig traurig, wenn ich dann schon wieder damit fertig bin. Die beiden Protagonisten aus „MuM“ (Arbeitstitel) habe ich nämlich in den letzten Wochen ziemlich liebgewonnen. Wenn das mal nicht nach einer Fortsetzung schreit …

Wie gesagt, drei Wochen habe ich geschrieben, um die letzte Woche dann endlich einmal wieder durch Österreich zu touren. Den Anfang machte Salzburg, wo ich zum ersten Mal überhaupt las, und dann gleich dreimal hintereinander: am 23. in der HOSI aus meinen letzten drei Büchern für Erwachsene, „Leise Töne“, „was du willst“ und „Bronko, meine Frau Mutter und ich“, am nächsten Morgen im Literaturhaus Salzburg erst aus „Steingesicht“, dann aus „Liebe macht anders“. Die vierzehn- bis sechzehnjährigen SchülerInnen waren interessiert bei der Sache und scheuten sich auch nicht, reichlich Fragen zu stellen; nicht zuletzt sicherlich auch ein Ergebnis der exzellenten Vorbereitung seitens des Literaturhauses in Zusammenarbeit mit der engagierten Sexualpädagogin Gabriele Rothuber.

Weiter ging es am selben Tag gleich nach Wien, wo ich abends in der Buchhandlung ChickLit „Bronko“ präsentierte; ein äußerst vergnüglicher Abend, wie eigentlich stets, wenn ich aus diesem meinem neuesten Werk vortrage – einer Tragikomödie, zu der sowohl meine eigene Frau Mutter als auch mein eigener Hund Luki die Vorbilder für die literarischen Hauptfiguren abgaben.

In Wien passierte es mir nach vielen Jahren das erste Mal wieder, dass ich selbst beim Vorlesen zu lachen anfing und mich nur schwerlich wieder beruhigen konnte. Das letzte Mal geschah das, als 2010 bei einer Berliner Lesung von „Leise Töne“ meine Schwester in der ersten Reihe Platz nahm und gleich bei den ersten Sätzen, die ich vortrug, einschlief. Den Rest der Lesung musste ich krampfhaft versuchen, an ihr vorbeizugucken, ein enorm schwieriges Unterfangen.

In Graz in der Stadtbücherei Nord lauschten dann am 26. Februar gleich an die neunzig Zuhörer den Kostproben aus den letzten drei Neuerscheinungen für Erwachsene. Das Buffet im Anschluss verdient eine Extraerwähnung: Bessere Schnittchen habe ich noch nie kredenzt bekommen! Diese Lesung, in Kooperation mit der Österreichischen Hochschule Graz veranstaltet, wird mir aber nicht nur deshalb in guter Erinnerung bleiben, sondern vor allem auch wegen des sehr bunt gemischten Publikums, das mich mit den zahlreichen Signierwünschen doch recht lange von erwähnten Buffet abhielt …

Am nächsten Tag ging es, wie schon am Vortag durch den Brückeneinsturz über der Bahnstrecke nach Graz bedingt, mit Schienenersatzverkehr und dem Zug dann weiter zur letzten Station meiner Reise, nach Innsbruck. Im AFLZ las ich zu vorgerückter Stunde vor erstaunlich munterem Publikum wiederum aus den drei letzten Neuerscheinungen für Erwachsene und fand mich dann erst nach Mitternacht in meinem Hotel ein, das ich schon frühmorgens wieder verlassen musste, um abermals den Zug zu besteigen. Überrascht stellte ich übrigens fest, dass ich unwissentlich genau dasselbe Hotelzimmer im selben Hotel schon einmal im Jahre 2007 gebucht hatte – das Hotel hat sich in der Zwischenzeit umbenannt. Guter Trick …

Nach zehn Stunden Fahrt, die ich trefflich zum Arbeiten nutzen konnte, erreichte ich dann pünktlich zum Monatsende wieder Berlin, wo schon die Satzfahnen zu meinem Ende des Jahres bei Kosmos erscheinenden neuen Jugendbuch mit dem Arbeitstitel „Spinner“ auf mich warteten.

Und was kommt? 

Zunächst einmal heißt es, die 228 Seiten Fahnen – eine Art Vordruck des endgültigen Buches – gründlich zu lesen und auf ihre inhaltliche und sprachliche Richtigkeit hin zu überprüfen. Fehler, die ich jetzt nicht entdecke, gehen dann so eventuell in Druck, sofern meine Lektorin oder eine der beiden Korrekturleser sie nicht noch bemerkt. Letztere sind übrigens hauptsächlich für das Erkennen von Rechtschreib- und Grammatikfehlern zuständig. Aber es heißt ja, es gäbe kein Buch über hundert Seiten ohne Druckfehler – einige gehen dennoch fast immer durch. Ich persönlich finde ja, das hat etwas sehr Menschliches und damit auch Sympathisches – sofern es eben nicht mehr als einige bleiben.

Danach wartet natürlich der Endspurt im Hinblick auf das neue Kinderbuch (übrigens mein fünftes für diese Altersgruppe) auf mich, und die ersten Onlineworkshops sind auch schon gebucht, allen voran der „Kreativ-Quickie“, der die Schreibwilligen mit zwei Schreibaufgaben pro Woche auf Trab halten wird (und mich natürlich auch!).

Davor aber werde ich mit Genuss eine Ehrentätigkeit ausüben: am 6. März in der Bezirkszentralbibliothek Tempelhof-Schöneberg als Jurymitglied für Bezirksentscheid zum „Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels“ 2015.  Diese Aufgabe stimmt mich fast melancholisch – vor neunundreißig Jahren saß ich selbst als aufgeregte Sechstklässlerin vor der Jury des Kreises Emsland und trug, so gut ich konnte, aus „Momo“ vor. In der Schule noch siegreich, erreichte ich dann beim Kreisentscheid zwar nur den zweiten Platz, aber das Buch, das ich mir als Prämie aussuchen durfte, begeisterte mich schwer und steht immer noch in meinem Bücherregal: „Ole nennt mich Lise“ von Max Lundgren, eine sozialkritische Studie aus Schweden. Genau mein Geschmack! Ob ich auch deshalb selbst so gern über derartige Themen schreibe – und lese?

Am Monatsende geht es wieder zu einer Lesereise in ein südliches Nachbarland, diesmal in den Kanton Zug in der schönen Schweiz. Was besonders gut passt, denn in Zug spielt ja ein Großteil von „Bronko, meine Frau Mutter und ich“ – aber leider werde ich aus diesem Werk kein einziges Mal vortragen, denn die Lesereise richtet sich an SchülerInnen der Mittel- und Oberstufe. Gleich fünfzehnmal werde ich also die Gelegenheit haben, junge Zugerinnen und Zuger für (meine) Literatur zu begeistern. Das freut mich sehr, zumal ich schon das dritte Mal – nach 2007 und 2008 – vom Amt für gemeindliche Schulen eingeladen worden bin und meine vorherigen Aufenthalte in bester Erinnerung habe. Was sich ja schließlich auch in „Bronko“ literarisch niedergeschlagen hat!

 Einen schönen März wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im März: Alle Veranstaltungen in diesem Monat sind leider nicht öffentlich – aber in den Online-Workshops sind dafür noch Plätze frei! Informationen und Anmeldung unter www.karen-susan-fessel.de/seminare