Interaktiver Ein-Tages-Workshop für Jugendliche in den Berliner Sommerferien

Für alle zwischen 14 und 21, die sich in den Sommerferien an einem Tag mal so richtig auf den CSD vorbereiten wollen:
 
„Liebe macht Anders“ – macht Liebe anders!? Bunte Slogans gegen lahmes Gelaber: Lesung und interaktiver Workshop mit Karen-Susan Fessel * 19.07.2019, 14-17 Uhr * Amerika-Gedenkbibliothek, Jugendbibliothek, Berlin-Kreuzberg, Blücherplatz 1
 
Anders ist anders als die anderen – die Mädchen stehen auf ihn, die Jungs finden ihn seltsam. Dann macht Robert eine irre Entdeckung, und jetzt wird es gefährlich – nicht nur für Anders …
 
Karen-Susan Fessel, szenebekannte Berliner Schriftstellerin und geschätzt für ihre queeren Thematiken, liest aus ihrem neuen Roman „Liebe macht Anders“ und erzählt, wie sie zu ihrem Beruf und diesen spannenden Figuren kam. Und was man – wie Anders im Buch – auf blöde Sprüche entgegnen kann und wie sich daraus smarte Slogans entwickeln lassen, die sich dann auf selbstgemachten Buttons nach Hause und auf den Pridemarch tragen lassen, das klärt Karen-Susan Fessel mit euch in diesem interaktiven Workshop für Leute zwischen 14 und 21.
Anmelden? Gern unter mareen.reichardt@zlb.de

Die Monatsbotin Mai 2019 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die sechsundsechzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein spannender April liegt hinter mir, in jeder Hinsicht abwechslungsreich.  Vor allem die ersten beiden Wochen standen ganz im Zeichen diverser Veranstaltungen – am 2. startete ich mit einer Lesung in der Grundschule am Eichenwald in Spandau-Hakenfelde, wo ich die versammelten Sechstklässler mit „Und wenn schon!“ in Atem hielt. Den schönen Blumenstrauß, den ich dann am Ende bekam, nahm ich gleich mit nach Wismar, wo ich am Abend das große Vergnügen hatte, ein zweijähriges Projekt glücklich zum Abschluss zu bringen: Gleich vier Autor*innen hatten sich eingefunden, um ihre in der Broschüre  „Eine* von uns“ enthaltenen Texte vorzulesen. Die von der Stiftung Lola für Demokratie e.V. herausgegebene und von Heidi Kull perfekt illustrierte Sammlung befasst sich mit queerem Leben in Mecklenburg-Vorpommern, ist sowohl als hochwertige Printausgabe kostenlos erhältlich oder online herunterladbar.

Wetier ging es am 5. April wieder nach Spandau, diesmal in die Stadttteilbibliothek Falkenhagener Feld, um erneut Sechstklässler mit Lesestoff zu versorgen, bevor ich dann ins malerische bei Celle gelegene Hustedt fuhr, wo ich in der dortigen Heimvolkshochschule für zehn HIV-positive Frauen einen Schreibworkshop leitete, veranstaltet von der DAH Niedersachsen in Kooperation mit der TK. Die Ergebnisse wiederum werden dann später in einer weiteren Broschüre nachzulesen sein. 

Gleich danach ging es am 9. zum Lesetag in die Grundschule Menschenskinder in Schönwalde-Glien, um erneut die dortigen Sechstklässler mit zwei Lesungen zu beflügeln.

Den Rest des Monats dann widmete ich mich – mit einer kleinen Reise – und einer kleinen Krankheitsunterbrechung  einerseits den Onlineworkshops „Kreativ-Quickie“ und „Biografisches Schreiben“, andererseits einigen kleineren Textarbeiten, darunter meiner neuen monatlichen Bücherkolumne fürs Goethe-Institut Auserlesen! Nr. 2, hauptsächlich natürlich aber meinem in Arbeit befindlichen Roman, der nun endlich die 200-Seiten-Schwelle überschritten hat und mich schwer auf Trab hält. Aber so soll es ja auch sein …

Und was kommt?

Neben der Schreibarbeit am Roman und der geplanten Broschüre erstmal eine Lesereise ins schöne Hildesheim, wo ich im Rahmen der 37. Hildesheimer Kinder- und Jugendbuchwoche an diversen Schulen im Umkreis die Klassenstufen 5 bis 8 belesen werde. Den Anfang macht die Schiller-Oberschule Sarstedt, gefolgt von der Hauptschule Hohenhameln und der Oberschule Söhlde, dann lese ich an der Schulrat-Habermalz-Schule in Alfeld und am Ende in der St.-Augustinus-Oberschule in Hildesheim. Eine spannende Mischung!

Danach folgt zunächst eine Reihe von familiären Festivitäten – Geburtstage en masse und die erste Jugendfeier im Kreise der Familie, bevor es mit einer weiteren Lesung für die Achtklässler des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums in die ruhigere Schreibphase des Monats übergeht. Und dann wartet ja schon die nächste Reise … Aber dazu mehr in der nächsten Monatsbotin!

Einen wonnigen Mai wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im Mai:  6. Mai, 19h, Gewölbekeller der Norddeutschen Hochschule für Rechtspflege, Godehardsplatz 6, 31134 Hildesheim: Eröffnungsveranstaltung der 37. Hildesheimer Kinder- und Jugendbuchwoche

Online Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 2. Mai, Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Anne Siegel: Frauen, Fische, Fjorde. Deutsche Einwanderinnen in Island. München: Piper Verlag (2015) / Das hat so richtig Spaß gemacht zu lesen und Sehnsüchte nach dieser weit entfernten Insel geweckt: Anne Siegels packende Schilderung von neun ungewöhnlichen deutschen Lebenswegen. 1949 herrscht auf Islands akuter Mangel an Frauen, die zupacken können – also wirbt der isländische Konsul im verarmten Nachkriegsdeutschland um Arbeiterinnen, die mit einem Jahresvertrag in das abgelegene Nordland gehen wollen. Hunderte ergreifen die Chance – und nahezu alle bleiben für immer. Eine wirklich anregende Lektüre! // Michael Rutschky: In die neue Zeit. Aufzeichnungen 1988-1992 und Gegen Ende. Tagebuchaufzechnungen 1996-2009. Berlin: Berenberg Verlag (2017 und 2019) /  Rutschky, einer der bekanntesten Autoren der Apo-Generation und Vordenker der intellektuellen Elite der Bundesrepublik und Ehemann der nicht minder bedeutenden Essayistin Katharina Rutschky, verlegte sich in seinem Alterswerk auf die akribisch genaue Beobachtung von Alltagsgeschehnissen, eigener Befindlichkeiten und zuweilen mürrischer Gedankengänge. In seinem zweiten – für mich von allen drei Bänden besten – Band nimmt er die Zeit der Wende mit ihren Unwägbarkeiten ins Visier und zeichnete zugleich das Bild eines irritierten Endfünfzigers, der seiner eigenen Midlife-Krise einerseits mit Humor, andererseits mit zunehmendem Ingrimm begegnet. Im dritten Band verrutscht diese Zeichnung gelegentlich ins Frustrierte, mancher allzu detaillierter Beschreibungen unschöner körperlicher Vorgänge hätte es meiner Ansicht nach nicht gebraucht, aber was soll’s – der Mensch und seine Maleschen sind eben immer wieder zentrale Themen, sowohl im persönlichen Tagebuch als auch in der Weltliteratur.  Und gelegentlich lässt sich beides auch trefflich verbinden – wenn man schreiben kann wie Rutschky und seine Frau, deren Stimmen nun leider für immer verstummt sind.

Zwei Geschichten zum Thema HIV von Karen-Susan Fessel

Soeben erschienen ist die Neuauflage der Broschüre „Wie sag ich’s meinem Kind? – Tipps und Anregungen für Eltern, die mit HIV leben“, herausgegeben von der Deutschen Aidshilfe, mit zwei Einlegern: Die Geschichten „Pinkie Pop und Pinkie Pups“ und „Ponkie Puh und du“ von Karen-Susan Fessel, die sich an Kinder und Jugendliche von Eltern mit HIV richten und in denen die HIV-Infektion der Eltern altersgerecht thematisiert wird. Als Printausgabe bestellbar oder direkt zum Herunterladen unter https://www.aidshilfe.de/shop/sag-ichs-meinem-kind.

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Schreibworkshop „Biografisches Schreiben für Frauen jenseits der Lebensmitte“ im emsländischen Meppen

So frisch vereinbart, dass es noch nicht einmal auf der aktuellen Programmseite der Koppelschleuse steht: Karen-Susan Fessels beliebtester Schreibworkshop „Biografisches Schreiben für Frauen jenseits der Lebensmitte“ erfährt eine Neuauflage – im emsländischen Meppen, wo das Jugend- und Gästehaus einige Zimmer für auswärtige Teilnehmerinnen bereithält.

Natürlich ist der Workshop auch ohne Übernachtung buchbar; eine rasche Anmeldung wird empfohlen, denn die Teilnehmerinnenanzahl ist begrenzt!

„Das interessiert doch sowieso niemanden!“ bis hin zu „Irgendwann schreibe ich noch mal ein Buch über mein Leben“ – so weit reicht die Bandbreite dessen, was viele, insbesondere ältere Frauen über ihre ganz eigene (Lebens-)Geschichte denken.

Dabei hegen viele, wenn auch oft nur insgeheim, den Wunsch, das, was sie erlebt haben, was ihnen geschehen und manchmal auch zugestoßen ist, sich von der Seele oder einfach mal aufzuschreiben und damit festzuhalten, ob für sich oder für andere: Kinder, Verwandte, Freundinnen, nachfolgende Generationen.

Einen Schritt weiter über die Tagebuchaufzeichnung hinauszugehen, lebendige und lesenswerte Texte zu verfassen, in deren Zentrum die eigenen Erfahrungen und Erlebnisse stehen, dazu will dieser Workshop Gelegenheit geben. Sich „den Kummer von der Seele schreiben“ oder Spaß haben mit Stift und Papier: Alles ist möglich. Unter fachkundiger Anleitung und praktischer Hilfestellung der Schriftstellerin Karen-Susan Fessel (geb. 1964 in Lübeck, aufgewachsen in Meppen, lebt in Berlin) entstehen kürzere Texte, die auf Wunsch auch in der Gruppe vorgestellt und diskutiert werden können. Dazu werden Tipps zum Handwerk des Schreibens und ein Grundgerüst für die eigene Biografie vermittelt. Auch des Schreibens Ungeübte sind herzlich willkommen!

Termin: 26./27. Oktober 2019.

Kurszeiten: Sa, 14-18h und So, 10-13h und 14-17h.

Kosten: Mit Ü von Samstag auf Sonntag, Abendessen am Samstag, Frühstück und Mittagessen am Sonntag: 142 €; Mit Abendessen am Samstag und Mittagessen am Sonntag: 99 €

Anmeldung unter info@koppelschleuse.de oder auch hier.

 

Die Monatsbotin April 2019 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die fünfundsechzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein wechselhafter Monat liegt hinter mir, in dem ich mich hauptsächlich in der Tat mit meiner Haupttätigkeit befasste: Schreiben! Und zwar wiederum in der Hauptsache, aber nicht nur, mit meinem in Arbeit befindlichen Roman, der mittlerweile den Arbeitstitel „Anderswo“ trägt. Vor einem Monat hatte ich noch hoffnungsvoll in Aussicht gestellt, diesen Monat die 250-Seiten-Marke zu überschreiten; daraus ist leider nichts geworden: 187 Seiten sind es nun. Was keineswegs etwa daran liegt, dass ich nur wenig weitergeschrieben hätte, sondern daran, dass ich viel schrieb und viel wieder herausstrich und umarbeitete.

Aus drei geplanten Teilen wurden fünf, daraus wiederum sieben; aus zunächst geplanten 350 Seiten Umfang wurden nun ca. 500 – ersichtlich ist daraus gewiss, dass sich das Konstrukt eines „großen“ Romanes sich manchmal – wenn auch bei mir sehr selten – unter der Arbeit verändern kann. Aber das gehört dazu, und es kann auch Spaß machen, vor allem, wenn man einen so verständnisvollen Verleger wie Jim Baker an seiner Seite weiß.

Vorgelesen habe ich aber auch: am 26. März in der Stadtteilbibliothek Marienfelde vor sehr jungem, sehr begeistertem Publikum, nämlich zwei zweiten Klassen, die  erstaunlich ruhig den Abenteuern Frieda Frickes lauschten …

Und natürlich war ich auf wieder auf der Leipziger Buchmesse unterwegs, und zwar am 21. März als Gast auf der von der sehr rührigen und wichtigen Initiative #verlage gegen rechts initierten Podiumsdiskussion „Bei aller Toleranz. Eine Broschüre, ein Bildungsplan und die Angst vor „Frühsexualisierung““. Das Publikum zeigte sich sehr interessiert, meine Hoffnung bleibt, dass derlei Veranstaltungen auch nachhaltig Gehör finden.

Und was kommt?

Auch diesen Monat vorrangig die Arbeit am Schreibtisch; neben dem Roman arbeite ich auch an mehreren anderen Projekten, zum Beispiel den neuen Online-Workshops „Mein Buch“ und „Kreativ-Quickie“, aber auch an einer geplanten Broschüre für die AIDS-Hilfe Niedersachsen, in der Texte von Frauen mit HIV zum Thema „Aids, Kinder und Familie“ erscheinen werden. Zu diesem Anlass findet auch vom 5. bis 7. April eine Schreibwerkstatt in der Nähe von Celle statt; die entstandenen Texte sollen Eingang in die Broschüre finden. Noch ein (kostenloser) Platz ist frei, Interessentinnen melden sich zügig unter mumm@niedersachsen.aidshilfe.de.

Eine weitere Broschüre, die lange brauchte, um richtig gut zu werden, ist soeben erschienen: „Eine von uns* – Texte zu queerem Leben in Mecklenburg-Vorpommern; herausgegeben von Lola für Demokratie e.V. Die meisten der enthaltenen Texte sind 2017 auch in einem von mir geleiteten Schreibworkshop entstanden, für das Konzept und Lektorat zeichne ich ebenfalls verantwortlich – und morgen, am 2. April findet dann auch punktgenau die Präsentation statt, im Wismarer Rathaus, wo heute Abend wiederum die dazugehörige Ausstellung „Wir* hier“ eröffnet werden wird. Lesen werden drei der Autor*innen, weitere Texte werden von mir präsentiert.

Und dann gibt es auch noch brandneu mein Projekt für das Goethe-Institut: die monatlich online erscheinende Bücherkolumne „Auserlesen!“, in der jeden Monat neu tolle Bücher zu gewinnen sind … nur ein bisschen aktiv werden muss die werte Leserschaft dazu!

Und Lesungen für die Jüngeren unter uns stehen natürlich auch auf dem Programm: am 2. April in der Grundschule am Eichenwald in Berlin-Spandau, am 5. in der Stadtteilbücherei Falkenhagener Feld, ebenfalls in Berlin-Spandau, und am 9. April in meiner Lieblingsgrundschule im Berliner Umland, der Grundschule Menschenskinder in Schönwalde-Glien. So werden am Ende des Monats also ca. 140 Sechstklässler mit meinen Büchern Bekanntschaft gemacht haben; mal sehen, wie viele sich dann auch später eigenständig in die Bücher vertiefen werden!

Einen prickelnden April wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im April:  2. April, 19h, Rathaus WIsmar, Am Markt 1: Präsentation der und Lesung aus der Broschüre „Eine* von uns“

Online Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 1. April und am 2. Mai, Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Anja Tuckermann: Muscha. Berlin: Klak Verlag (2015) / Josef versteht die Welt nicht mehr: Was haben die Leute plötzlich gegen ihn? Warum wird er überall angefeindet, beschimpft und geschlagen? Erst nach dem Ende des zweiten Weltkrieges erfährt er den wahren Grund … Anja Tuckermann, preisgekrönte Jugendbuchautorin, die sich gern auch schwieriger Thematiken annimmt, erzählt in klarer, einfacher Sprache die wahre Lebens- und Leidensgeschichte des Sintojungen Muscha in der Zeit des Nationalsozialismus und danach. Tuckermann gelingt das Kunststück, die Vergangenheit ganz dicht heranzuholen und dadurch erfahrbar zu machen. Ein beeindruckendes Buch! /Yoko Tawada: Abenteuer der deutschen Grammatik. Tübingen: konkursbuch Verlag Claudia Gehrke (2017) / Abenteuer der deutschen Grammatik / Allein schon der Titel zeigt das komische Talent der vielfach ausgezeichneten japanischen Autorin, die seit 1982 in Deutschland lebt und mittlerweile auf deutsch und japanisch schreibt: In beiden Sprachen zu Hause, nimmt Tawada die Fallstricke der deutschen Grammatik humorvoll aufs Korn. Immer wieder gelingt es ihr, einen neuen Blick auf unsere Sprache zu werfen und ihre Leserschaft zum Rätseln zu bringen: er hemt / wenn ich bluse. Ein Vergnügen, auch für Menschen, die einen großen Bogen um Lyrik machen! / Roman Voosen/Kerstin Signe Danielson: Erzengel. Köln: Kiepenheuer & Witsch Verlag (2018)/ Fall Nr. 6 für die langsam etwas altersmüde Kommissarin Ingrid Nyström und ihre Borderline-kranke junge Kollegin Stina Forss, die in den vergangenen Fällen endlich gelernt hat, ihre Affekte zu regulieren. Die Geschichte um sieben ermordete junge Metal-Musiker ist die beste, die das deutsch-schwedische Erzählerduo bislang geschaffen hat, das lässt auf noch weitere, gute Krimis der beiden hoffen! // Freya Klier: Wir letzten Kinder Ostpreussens. Freiburg: Herder Verlag (2017) / Um diesen Stoff habe ich jahrzehntelang einen Bogen gemacht, riecht er doch nach Deutschtümelei und heimatvertriebenen Landsmannschaften, die sich nach den blühenden Landschaften Königsbergs zurücksehnen. Was sie sicher auch tun, aber die Geschichte der Kriegskinder Ostpreussens ist sowohl spannend als auch schockierend zugleich und hat mein Bild auf diese Region komplett neu aufgestellt. Sehr informativ und wissenswert, an keiner Stelle pathetisch oder von überkommenem Gedankengut triefend. Auch diese Geschichte gehört zu Deutschland, wer sie liest, versteht mehr vom Krieg an sich und seinen grausamen Folgen.