Die Monatsbotin März 2018 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die dreiundfünfzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein sehr spannender kurzer Monat, der zunächst mit einer kurzen Privatreise in meine Heimatstadt Meppen begann. Drei Tage besuchte ich mit Kind und Kegel mein liebes Mütterchen, der ich zum 80. Geburtstag das soeben erschienene Buch „Mutter zieht aus“ schrieb, in dem nicht nur die Lebensgeschichte meiner Mutter, sondern auch der gesamten Familie verewigt ist.

Der Roman lässt sich ebensogut als Biografie und erzählendes Sachbuch bezeichnen, beschreibt er doch exemplarisch am Beispiel des Lebens meiner Mutter die Kriegskindergeneration und deren Auseinandersetzung mit den eigenen Töchtern. Ebendies ist jenes „geheimnisvolle“ Projekt, von dem ich immer mal wieder in der Monatsbotin berichtete

– nun ist es frisch erschienen, und so verbrachte ich im Februar auch einige Zeit damit, Lesungen zu akquirieren und die Werbetrommel zu rühren. Im März stelle ich das Buch auf der Leipziger Buchmesse vor, die erste öffentliche Lesung darauf folgt dann am 6. April in Mönchengladbach, und spätestens dann stehen auch die Berliner Leseorte fest …

Die kurze Zeitspanne bis zu meiner Studien- und Recherchereise nach Israel in der letzten Februarwoche war wiederum ausgefüllt mit den Vorarbeiten  zum neuen „großen“ Roman, der einige hundert Seiten umfassen wird. Immer noch ist diese von mir sehr geliebte Tätigkeit nicht abgeschlossen, vor allem mit der Bestimmung der Erzählperspektive – eine absolute Grundvoraussetzung für mich, bevor es mit dem eigentlichen Schreiben losgehen kann – bin ich noch nicht ganz im Reinen. Tja, gut Ding will Weile haben, und dann ging es ja auch schon in kompetenter Begleitung nach Israel, um meine privaten Judaistik- und Holocauststudien vorläufig zu vervollkommnen. Die siebentägige Reise war so prall gefüllt mit Aktivitäten und Eindrücken wie kaum eine meiner bisherigen Reisen – mit dem Mietwagen ging es vom Flughafen nach Jerusalem, wo mein guter Freund Dr. Stefan Rasche, seines Zeichens Galerist und Kunsthistoriker und damit natürlich prädestiniert als wandelndes Lexikon, und ich im ungemein schönen „Deutschen Hospiz“ unterkamen. Das wiederum ist ein von Nonnen des Borromäus-Ordens betriebenes christliches Gästehaus mit wunderbar sauberen, ruhigen Zimmern und einem fantastischen Garten. Von dort aus starteten wir zu unseren umfangreichen Besichtigungen, die der liebe Dr. Rasche mit großem Engagement fotografisch festhielt:

Bazar in der Jerusalemer Altstadt
Wartende vorm und im Museum für Moderne Kunst, Tel Aviv
Runde Ecke, Tel Aviv
Straßenszene in der weißen Stadt
Blick aufs Tote Meer und die jordanische Berglandschaft im Hintergrund
Wandernd durch Tel Aviv

 

 

 

 

 

 

die Jerusalemer Altstadt mit Klagemauer, jüdischem Viertel und Grabeskirche standen auf unserem Programm, desgleichen der Ölberg,

 

 

 

 

 

das Tote Meer, die Wüstenstädte Arad, Beer Scheva, die einzige israelische Beduinenstadt Rahat, aber natürlich auch die weltweit größte Holocaust-Erinnerungsstätte Yad Vashem, das ultraorthodoxe Viertel Mea Shearim und die ehemals deutsche Kolonie im Stadtviertel Rechavia.

Nach drei Tagen ging es weiter nach Tel Aviv, wo wir täglich die einstmals wunderschöne, nun recht heruntergekommene von Bauhausarchitekten erbaute „weiße Stadt“ durchstreiften und die alte Hafenstadt Jaffa erkundeten. Aber auch Nazarareth, der See Genezareth, die Hügellandschaft Galiläas, der Berg Tabor und Tiberias standen auf dem Programm, desgleichen die Küstenstädte Netanya und Haifa.

Die krassen Gegensätze und komplett unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen innerhalb dieses kleinen, pulsierenden Landes mit seiner langen, leidvollen Geschichte haben uns schwer beeindruckt und viel zu denken gegeben; von dieser Reise werde ich sicherlich noch lange zehren.

Und was kommt?

Zunächst: die ersten Lesungen des Jahres. Der Reigen beginnt am 6. März mit einer Lesung aus „Alles ist echt“ und weiteren Büchern für Achtklässler des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums in Berlin-Pankow, dann steht auch schon die Leipziger Messe an, wo ich am 18. März gleich zwei Neuerscheinungen hintereinander präsentieren werde: Zunächst mein erstes Bilderbuch „Nebeltage, Glitzertage – Kindern bipolare Störungenerklären“ (Psychatrie-Verlag, ab 4), dessen von Heidi Kullgestaltete Illustrationen dabei ebenfalls zu sehen sein werden, dann, wie oben schon erwähnt, mein neuer Roman „Mutter zieht aus“.

Am 21. habe ich dann das Vergnügen, in der Stadt- und Landesbibliothek im Bildungsforum Potsdam meine dritte Frühjahrsneuerscheinung „Frieda Fricke – unglaublich!“ (Kosmos, ab 8) vorzustellen. In der Frieda diesmal so richtig politisch aktiv wird, und nicht nur sie: Denn Frieda und Mitja belauschen zufällig Mitjas Papa und einen Großstadt-Schnösel-Spekulanten (der übrigens nichts mit Spekulatius zu tun hat, wie die

Frieda Fricke - unglaublich! (ab 8, Kinderbuch, Kosmos Verlag 2018)
Frieda Fricke – unglaublich! (ab 8, Kinderbuch, Kosmos Verlag 2018)

beiden bald darauf herausfinden …) auf dem Deich. Das gibt es doch nicht – die wollen wirklich ein Hotel auf dem Deich bauen und die Schafwiese soll zu einem Parkplatz werden! Klar, dass Frieda und Mitja sich da was einfallen lassen müssen – und ein Haufen Schafskacke ist dabei dann ganz schön hilfreich …

Und natürlich stehen auch weiterhin die Online-Workshops auf dem Programm – und selbstverständlich die Schreibarbeit am kommenden Roman. Viel zu tun also – der Frühling kann kommen!

Einen blühenden März wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im März:  18. März, 13.30h, Messe Leipzig, Lesetreff Halle 2: Lesung aus „Nebeltage, Glitzertage“ / 14.30h, Forum Literatur + Hörbuch, Halle 3, Stand B501: Lesung aus „Mutter zieht aus“

Online Workshops: Die neuen Onlineworkshops „Der Kreativ-Quickie“ und „Biografisches Schreiben“ starten am 5. März und 3. April – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Martin Schäuble: Gebrauchsanweisung für Israel und Palästina / Roberto Strasser: Kauderwelsch Hebräisch Wort für Wort / Will Tondok und Burghard Bock: Reiseführer Israel und Palästina // Diese drei Bücher waren für meine Israelreise wirklich unentbehrliche Begleiter: Martin Schäubles fundierter und erfrischend geradlinig geschriebener Text bereicherte meinen Blickwinkel auf die Eigenheiten Israels ungemein; dank Strassers kleinen Wörterbuchs erfuhr ich einen direkten Zugang zur fremden Sprachwelt des Hebräischen und konnte dann auch die wichtigsten Sätze und Floskeln zur großen Freude der Israelis flüssig aufsagen; und der schwergewichtige und ausführliche Reiseführer diente täglich als Nachschlagewerk, Orientierungshilfe und Bettlektüre. Rundum zu empfehlen! // Camilla Läckberg: Die Eishexe / Ach, das hat mich sehr erfreut – nach den letzten beiden mäßigen Werken einer meiner Lieblingskrimiautorinnen ist die Eishexe endlich mal wieder nahezu rundum gelungen: die spannende Geschichte um zwei Morde an kleinen Mädchen am selben Ort, allerdings mit dreißig Jahren Zeitunterschied, zog mich endlich mal wieder richtig in den Bann. Die ebenfalls spannende Parallelhandlung aus der Zeit der Hexenverfolgung aber hätte Läckberg sind meiner Ansicht nach ruhig sparen können, jedenfalls in diesem Zusammenhang. Aber vielleicht macht sie ja noch ein eigenes Buch draus, das wäre dann sicher lesenswert …

Die Monatsbotin Februar 2018 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die zweiundfünfzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

… ein tatsächlich arbeitsintensiver Januar liegt hinter mir. Nicht nur die neuen Online-Workshops haben angefangen, sondern mehrere Texte waren zu schreiben: Zunächst mein Herzensprojekt, zwei aktualisierte Kurzgeschichten mit dem Thema „Wie kläre ich mein Kind darüber auf, dass ich HIV-positiv bin?“ für die Deutsche Aids-Hilfe. Die Texte sind als Einleger für die aktualisierte Broschüre zum selbigen Thema gedacht, und mir hat es großen Spaß gemacht, einerseits eine Geschichte für 6-10-Jährige, andererseits für 11-16-Jährige zu entwickeln und beide dann motivisch miteinander zu verbinden.

Ein ganzes Kinderbuch zum Thema allerdings, das habe ich anhand diverser Nachfragen dann feststellen müssen, ist bei einem Kinder- und Jugendbuchverlag offenbar nicht unterzubringen, da die Zielgruppe als zu gering erscheint. Zu schade – aber noch habe ich meine Idee nicht ad acta gelegt …

… genausowenig wie die Acquise für Lesungen aus meinem in diesem Monat erscheinenden Buch „Mutter zieht aus“ Cover Mutter zieht aus“ (konkursbuch Verlag Claudia Gehrke). Zehn Lesungen stehen mittlerweile fest, ein Dutzend weitere sind noch in Planung, in Berlin allerdings ist noch kein geeigneter (Premieren-)ort gefunden. Aber weil es gar so schön ist, hier noch einmal das Cover – mit einem Originalfoto aus dem Jahre 1961. Rechts im Bild: meine Mutter Anke Fessel, damals 24 Jahre jung und frischgebackene Mutter meines großen Bruders, ihres Erstgeborenen, der im Kinderwagen (links im Bild) liegt. Das Originalfoto, von meinem Vater fotografiert, ist übrigens schwarzweiß, nachkoloriert wurde es höchstpersönlich von meiner umtriebigen Verlegerin Claudia Gehrke. Deren Mitarbeiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sich wiederum angelegentlich um Lesungen kümmert und mir in letzter Minute noch einen Leseslot auf der Leipziger Buchmesse besorgen konnte.

Auf meinen letzten Aufruf in der Januar-Monatsbotin gab es gleich einige gute Tipps, aber noch hat keiner zum Erfolg geführt, deshalb hier noch einmal: Wer mir übrigens eine Buchhandlung oder einen Veranstalter vermitteln kann, in der oder durch den dann tatsächlich eine Lesung stattfinden wird, bekommt direkt nach Erscheinen im Februar 2018 ein handsigniertes Exemplar zugeschickt. Also nur her mit den Tipps!

Und was war noch? Eine höchst erfreuliche Nachricht: Im November werde ich als „Poet in Residence“ an die Uni Bielefeld berufen und damit ein Blockseminar für Studierende, eine öffentliche Lesung und zwei Schullesungen halten und im Juni darauf bei den Paderborner Kinderliteraturtagen zu Gast sein. Nicht nur ist mir diese Ehre eine besondere Freude, weil ich damit die Nachfolge so bedeutsamer zeitgenössischer AutorInnen wie Paul Maar, Kirsten Boie, Klaus Kordon und Anja Tuckermann antreten darf, sondern auch, weil in der Folge stets ein eigener Sammelband über den jeweiligen Poeten herausgegeben wird, was mich ungemein freut.

Ja, und die Arbeit an meinem neuen Buch, das im Frühjahr 2019 erscheinen soll, hat begonnen – das heißt, immer noch die Vorarbeit, die im Sichten, Eintippen und Vorsortieren der vielen handgeschriebenen Notizen aus den letzten eineinhalb Jahren besteht.

Und was kommt?

Als nächstes folgt dann die genauere Einteilung in Kapitel und Teile, was sicherlich auch noch einige Wochen in Anspruch nehmen wird. Die Vorarbeit zu einem „großen“ Roman, der einige hundert Seiten umfassen wird, dauert immer eine ganze Weile, und ich muss auch noch viel darüber nachdenken. Spätestens im März werde ich dann mit dem kontinuierlichen Schreiben beginnen, bis zum Jahresende soll der Roman dann fertig sein, damit er im Frühjahr 2019 – ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant – erscheinen kann.

Damit habe ich reichlich zu tun – außerdem steht auch noch im Februar eine einwöchige Studienfahrt nach Israel an, auf die ich mich seit Jahren freue und vorbereitet habe. Es bleibt also spannend …

Einen anregenden Februar wünscht Karen-Susan Fessel!

Onlineworkshops: Die nächsten Onlineworkshops „Kreativ-Quickie“ und „Biografisches Schreiben“ starten am 5. März und 3. April – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Ijoma Mangold: Das deutsche Krokodil. Meine Geschichte“ / Ein merkwürdiges Buch: Die hochgelobte Autobiografie des bekannten Literaturkritikers, Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers, hat mich nicht recht berührt. Der erste Teil kommt als intellektuell angelegter Miniroman in personaler Erzählperspektive daher, dann wechselt Mangold, als wäre ihm die Puste ausgegangen, in die Ich-Perspektive und schildert seine Jugend in Heidelberg, seine wenigen Erfahrungen mit unverstecktem Rassismus und seine distanzierte Beschäftigung zu seiner afrikanischen Familie, mit der er im Grunde wenig anfangen kann. Mangold schildert die patriarchalischen Machtverhältnisse ohne jegliche auch nur leise Kritik daran, sondern wie naturgegebene Tatsachen. Bei einem sonst so kritischen Geist wie ihm ist mir das übel aufgestoßen. // Susanne Mayer: Die Kunst, stilvoll älter zu werden. Erfahrungen aus der Vintage-Zone / Tja, warum habe ich mich über dieses Buch eigentlich geärgert? Der Titel sagt doch eigentlich alles. Um stilvolles Altern als gutsituierte Frau, Mitglied oder Möchte-Gern-Mitglied der oberen Zehntausend geht es, darum, auch jenseits der 60 noch attraktiv zu wirken, nicht aus der Rolle zu fallen und stets die Haltung zu bewahren. Dieses Zielpublikum mag sich bei der Lektüre im Cocktailsessel zurücklehnen und gepflegt schmunzeln, natürlich mit der behandschuhten Hand. Für alle anderen bietet das Werk keinerlei Erkenntnisgewinn. // iO Tillett Wright: Darling Days. Mein Leben zwischen den Geschlechtern / Nein, meiner Ansicht nach ist dies kein Buch über Genderfragen, höchstens am Rande. Wrights akribisches Protokoll einer schwierigen Kindheit und Jugend in New York sehe ich als das alarmierende Portrait einer Kindesverwahrlosung mit Ansage unter dem Deckmantel des libertinären Künstlertums, ignoriert und übersehen von Verwandten, Bekannten, Freunden. Wright schildert das Leben mit einer amphetaminsüchtigen und psychisch kranken Mutter, und die Entscheidung der Siebenjährigen, fortan als Junge leben zu wollen – die er mit 13 dann wieder revidiert -, begreife ich als einen Hilfeschrei und den einsamen Versuch, wenigstens in einer Hinsicht nicht das allerschwächste Glied zu sein. Wie kaum ein anderes Buch hat dieses mich wütend gemacht, aber nicht nur wegen des geschilderten Martyriums, sondern auch wegen der Vermarktungsstrategie. Solange solche Werke romantisierend verklärt als Genderbooks angepriesen werden, wird das Wegsehen gefördert. Wer verklärt, sieht nicht wirklich hin. Und genau das wäre bitter nötig, auch heute, auch in unserer nächsten Umgebung. // Alex Gino: George / Da passte die nächste Lektüre ja perfekt: Das erste Kinderbuch über einen transidentischen Jungen, ebenfalls aus dem amerikanischen Englisch ins Deutsche übersetzt, hat mich allerdings auch nicht ganz überzeugt. Was nicht am gut aufbereiteten Thema liegt – George fühlt sich als Mädchen und tritt mit Hilfe seiner besten Freundin Kelly dann auch als ein solches auf, allerdings nur in einem Theaterstück und bei einem Zoobesuch -, sondern am leicht drögen Erzählstil. Und die wichtige Frage, wie denn am Ende der geschiedene Vater reagiert und wie es nun weitergehen soll jenseits der Fantasiewelten, die bleibt leider komplett unbeantwortet.

Die Monatsbotin Januar 2018 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die einundfünfzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein endlich mal recht entspannter Lieblingsmonat Dezember, denn diesmal gelang es mir tatsächlich, die anvisierte Arbeitspause einzulegen. Allerdings erst in der zweiten Monatshälfte, denn immerhin liefen die Onlineworkshops ja weiter. Und eine letzte Lesung gab es auch noch, am 7. Dezember in der Stadtbücherei Berlin-Prenzlauer Berg, wo ich zwei sechste Klassen der Käthe-Kollwitz-Grundschule mit einer Lesung aus „Und wenn schon!“, „Ein Stern namens Mama“ und „Hip-Hop, Hund und Herzgehüpfe“ zum Lachen und vielleicht auch Nachdenken brachte.

Lesungen vor Schüler*innen in diesem Alter, aber auch vor älteren Schülern, beginne ich zunächst damit, von meinem Leben und meinem frühen Wunsch, Schriftstellerin zu werden, zu erzählen. Dann stelle ich meine wichtigsten altersgerechten Werke vor und präsentiere Auszüge aus zwei bis drei Büchern, anschließend gibt es Zeit für Fragen, wobei jüngere Kinder gern auch mal zwischendurch etwas Wichtiges auf dem Herzen haben oder einen Kommentar loswerden möchten. Eine Faustregel gibt es dabei: je jünger die Schüler*innen, desto zahlreicher die Fragen. (Und je jünger die Schüler*innen, desto eher strömen sie beim Hereinkommen nach vorn in die erste Reihe. Ab der achten Klasse setzen sich alle lieber nach hinten, werden dann aber von mir freundlichst nach vorn komplimentiert.) Am Ende dann gibt es auf Wunsch noch signierte Autogrammkarten – und natürlich greift auch hier die Regel: Je jünger die Kinder, desto mehr Karten sind gewünscht …

Und was kommt?

… ein wiederum arbeitsintensiver Januar. In diesem Monat nämlich starten nicht nur wieder neue Online-Workshops, sondern mehrere „Textarbeiten“ stehen an. Zunächst werde ich mich einem Herzensprojekt widmen, das ich schon vor vielen Jahren zum ersten Mal in Angriff genommen habe: zwei Kurzgeschichten mit dem Thema „Wie kläre ich mein Kind darüber auf, dass ich HIV-positiv bin?“ für die Deutsche Aids-Hilfe stehen an. Die Broschüre „Wie sag ich’s meinem Kind? – Tipps und Anregungen für HIV-positive Mütter und Väter“, für die ich im Erscheinungsjahr 2010 bereits eine extra einliegende Kurzgeschichte verfasst habe, muss nun aufgrund der veränderten Entwicklung der Behandlungsmöglichkeiten von HIV dringend aktualisiert werden, und damit steht auch eine Überarbeitung der Kurzgeschichte an.

Danach warten dann die Einkommenssteuererklärung für das vergangene Jahr und die Umsatzsteuer-Voranmeldung für das vierte Quartal 2017; desweiteren steht eine umfangreiche Acquise an: Um die Lesungen aus dem im Februar erscheinenden Buch „Mutter zieht aus“ Cover Mutter zieht aus“ (konkursbuch Verlag Claudia Gehrke) nämlich kümmere ich großenteils gern selbst.

Wer mir übrigens eine Buchhandlung oder einen Veranstalter vermitteln kann, in der oder durch den dann tatsächlich eine Lesung stattfinden wird, bekommt direkt nach Erscheinen im Februar 2018 ein handsigniertes Exemplar zugeschickt. Also nur her mit den Tipps!

Einen friedlichen Januar wünscht Karen-Susan Fessel!

Onlineworkshops: Die nächsten Onlineworkshops „Kreativ-Quickie“ und „Biografisches Schreiben“ starten am 8. Januar – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Åsne SeierstadZwei Schwestern. Im Bann des Dschihad“. Aus dem Norwegischen von Nora Pröfrock. / Das neue Werk meiner Lieblingsjournalistin musste ich natürlich sofort nach Erscheinen lesen – den biografischen Roman um zwei norwegische Mädchen, die in den Dschihad ziehen, hat Seierstad derart gut konstruiert und recherchiert, dass ich das Buch in einem Rutsch verschlungen habe. Entstanden nach einer wahren Geschichte, zeichnet der dokumentarische Roman die Radikalisierung der 16- und 18-jährigen Norwegerinnen mit somalischen Wurzeln auf der einen Seite und den verzweifelten Versuch des Vaters, seine Kinder aus Syrien zurückzuholen, bis ins kleinste Detail nach. Bis zur letzten Seite bleibt offen, ob die mittlerweile in Rakka verheirateten und Mütter gewordenen Töchter zurückkehren; und deshalb werde ich das Ende hier auch nicht verraten. Das Werk lässt die Leser sehr gut informiert, aber dennoch ratlos zurück. // Åsne SeierstadDer Buchhändler aus Kabul. Eine Familiengeschichte. / Im Sog der klaren Sprache Seierstads griff ich dann doch zum letzten ihrer Werke, das ich noch nicht gelesen habe. Große Lust hatte ich bislang nicht, mich mit einer afghanischen Familie eingehend zu befassen, da hätte ich andere Ethnien spannender gefunden. Das aber hat sich grundlegend geändert: Einen derart spannenden, feinfühligen Einblick in eine mir vollkommen fremde Kultur habe ich nicht erwartet. In vielen einzelnen Erzählungen, die diverse Mitglieder der afghanischen Großfamilie zur Hauptperson machen, berichtet Seierstad, die selbst ein halbes Jahr in der betreffenden Familie gelebt hat, von fremdartig anmutenden, extrem frauenverachtenden Traditionen und Gebräuchen. Die Dominanz der männlichen Familienoberhäupter aber führt nicht nur zu ausufernder Unterdrückung von Frauen und Mädchen, sondern auch jüngerer männlicher Familienmitglieder. Das Buch, entstanden 2002, ein Jahr nach dem Fall der Taliban, hat mich schockiert und zornig gemacht wie kaum ein anderes – ob sich in Afghanistan seither viel geändert hat, scheint fraglich. Das Oberhaupt der afghanischen Familie jedenfalls hat Seierstad nach dem Erscheinen des Buches Ausnutzung seiner Gastfreundschaft vorgeworfen, einer seiner Ehefrauen, die 2006 nach Norwegen geflüchtet war, mussten Seierstad und ihr Verlag Schadensersatz zahlen, da nicht für alle Behauptungen Belege vorgelegen hätten. Da nützte es Verlag und Autorin auch nichts, dass sie extra auf den fiktiven Erzählcharakter des Romans verwiesen. Ein Roman ist zwar eigentlich ein Roman, aber manchmal eben doch kein Roman …

Die Monatsbotin Dezember 2017 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die fünfzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein sehr arbeitsreicher Monat, den ich damit begann, mein im Frühjahr erscheinendes Buch „Mutter zieht aus“ noch einmal letztmalig zu überarbeiten. Zu meiner großen Freude erscheint der Roman – die Lebensgeschichte meiner Mutter und damit meine eigene Familiengeschichte – im März kommenden Jahres beim konkursbuch Verlag Claudia Gehrke als gebundene Ausgabe mit zahlreichen Fotografien, und so hieß es für mich, noch einmal sehr genau hinzusehen und letzte Feinheiten einzuarbeiten. Nun geht es bald in Druck, und ich bin sehr gespannt auf den Moment, in dem ich das erste Vorausexemplar in den Händen halten werde …

Der November war wie immer auch diesmal prall gefüllt mit Lesefesten und -wochen. Dazwischen liegt auch noch der bundesweite Vorlesetag, zu dem ich noch kurzfristig zahlreiche Einladungen erhalten habe, die ich allesamt ablehnen musste. Denn für diesen Tag war ich schon längst gebucht, und zwar im schönen Schleswig-Holstein, meinem Geburtsbundesland. Dort, wo auch mein Kinderbuch „Frieda Fricke, unmöglich!“ spielt, las ich in der Woche vom 13. bis zum 17. in Bibliotheken und Schulen in Husum, Norderstedt, Neumünster und Bordesholm aus meinen Werken vor, vorrangig vor Fünft- und Sechstklässler*innen und damit dann aus „Und wenn schon!“, „Ein Stern namens Mama“ und anderen, altersgerechten Werken. In Bordesholm zudem hatte ich das Vergnügen, an der dortigen Hans-Brüggemann-Gemeinschaftsschule vor der gesamten Oberstufe zwei Werkschauen darbieten zu dürfen, in denen ich, eingewoben in meinen beruflichen und künstlerischen Werdegang, verschiedene Bücher in Auszügen präsentierte, um danach mit den Jugendlichen, die ja schon bald junge Erwachsene sind, darüber zu diskutieren.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Berlin ging es dann weiter nach Zürich, um in einem Lesungs- und Workshopmarathon in der Woche vom 20. bis zum 24. an diversen Schulen zahlreiche Schweizer Schüler*innen zu erfreuen – und nach Möglichkeit auch zum Schreiben von eigenen Texten anzuregen. Das klappte teils recht gut, teils sehr gut, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Schüler*innen nicht unbedingt freiwillig teilnahmen. Schreiben ist ja nun wirklich nicht das Lieblingsvergnügen aller heutigen 14- bis 16-Jährigen, dafür aber kamen einige sehr interessante Texte zu Stande.

Aufgelockert wurde das straffe Arbeitspensum (drei mehrstündige Workshops und sieben Lesungen in fünf Tagen) durch eine äußerst vergnügliche Kolleg*innenrunde, die im selben Hotel untergebracht war, diesmal unter erschwerten Bedingungen: Zwecks Umbauten ratterte von 9 bis 16 Uhr nahezu unentwegt der Presslufthammer, dem nur durch gemeinsame Flucht in umliegende Lokalitäten zu entkommen war …

Zurück in Berlin las ich am 27. November im Europäischen Gymnasium Bertha von Suttner in Reinickendorf für den 5. und 6. Jahrgang samt Elternschaft aus „Hip-Hop, Hund und Herzgehüpfe“, eine höchst gelungene Veranstaltung, bei der ich unzähligen Fragen Rede und Antwort zu stehen hatte. Wenn diese aufgeweckte Schülerschaft die nächste Europäische Generation verkörpert, dann ist Gutes zu erwarten!

Gut hundert Viert- bis Sechstklässler*innen lauschten am nächsten Tag in der Mittelpunktbibliothek Berlin-Schöneberg den Erlebnissen von „Frieda Fricke“ und Mika und Milla aus „Hip-Hop, Hund und Herzgehüpfe“, gefolgt von zwei sechsten Klassen der Kreuzberger Lenau-Schule am 29. Unmittelbar danach ging es dann weiter nach Kassel, um einen Tag später die die 6. Klassen der Georg-August-Zinn-Europaschule und am 1. Dezember wiederum die der Offenen Schule Waldau mit meinen Büchern zu erfreuen, diesmal wieder einmal in sehr gern gesehener vierbeiniger Begleitung.

Zeit zum Schreiben blieb bei diesem derart vollen Programm nicht, wohl aber zum Nachdenken und Notizen sortieren. Mit dem neuen Roman werde ich so richtig also erst im Januar beginnen, denn vorher wartet ja noch mein Lieblingsmonat Dezember …

Und was kommt?

… in dem ich nicht nur Geburtstag habe, sondern nach meiner letzten Lesung des Jahres am 7. in der Stadtbücherei Berlin-Pankow eine Arbeitspause einlegen werde, von den weiter laufenden Online-Schreibworkshops mal abgesehen. Ob mir das gelingt, bezweifele ich zwar schon jetzt, aber zumindest werde ich es versuchen. Und als kleinen Vorgeschmack darauf fällt auch diese Jubliläumsausgabe der Monatsbotin deutlich kürzer aus als sonst. Ich hoffe, meine Leserschaft bleibt mir dennoch gewogen!

Einen geruhsamen Dezember wünscht Karen-Susan Fessel!

Onlineworkshops: Die nächsten Onlineworkshops „Kreativ-Quickie“ und „Biografisches Schreiben“ starten am 8. Januar – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Jan Erik Fjell: Kälteeinbruch / Fast hätte ich ihn nicht gelesen, diesen klug komponierten, recht brutal inszenierten Krimi um eine Kurierfahrt mit Folgen. Der litauische Fahrer entdeckt erst in Norwegen, dass er lebende Fracht transportiert: zwei Jungen, die als „Spielzeug“ dienen sollen. Das kann Bernandas nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, und schon gerät alles aus den Fugen … Die hymnenartige steckbriefartige Anpreisung des Ermittlers Anton Brekke hat bei mir das Gegenteil bewirkt, aber zum Glück schafft Fjell es bereits auf den ersten Seiten, soviel Spannung aufzubauen, dass ich weitergelesen habe – und mich auf den nächsten Band freue. // Robert Becker: Das Kind, mein natürlicher Feind – 20 Jahre Kooperative Erziehungsarbeit e.V. / An diesem sorgfältig aufbereiteten Rückblick auf die Entstehungsgeschichte und die ersten zwanzig wechselvollen Jahre eines Frankfurter Kinderheims finde ich nur eins nicht gelungen: den abschreckenden Titel. Becker, Gründer und langjähriger Leiter der Einrichtung, beweist in seinem einfühlsamen Portrait viel Sachverstand, unkonventionelle Denkweise und Herz und lässt auch einige der ehemaligen Zöglinge zu Wort kommen. Der Band bietet einen tiefen Einblick in eine bundesrepublikanische Realität, die meist verschlossen bleibt. // Austin Wright: Tony & Susan / Ein seltsames Buch, halb Krimi, halb Beziehungsroman: Zwanzig Jahre nach ihrer Scheidung bekommt Susan Post von Edward, ihrem Exmann: das Manuskript des Romans, den er schon immer schreiben wollte. Der aber hat es in sich; die rabiate Entführungsgeschichte zieht Susan in ihren Bann und verstört sie zutiefst … Durchaus spannend, aber merkwürdig unentschlossen gestaltet Wright in seinem bereits 1993 erschienenen, von der Presse hochgelobten Werk einen Abgesang auf eine zerbrochene Beziehung. Interessant darin vor allem die psychologische Feinzeichnung der Figuren. // Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe / Das schmale, wunderbar durchdachte Porträt einer alten Frau, die wieder zurück in ihr angestammtes Heimatdorf nahe Tschernobyl zieht und sich mitnichten um Verbote, Konventionen und Absperrungen schert, hat mich begeistert. Bronsky, noch jung an Jahren, erweist sich für mich schon jetzt als wirklich große Autorin. Und nun freue ich mich auf ihren ersten Roman, Scherbenpark, und alle, die da hoffentlich noch folgen mögen!

Die Monatsbotin November 2017 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die neunundvierzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein mit höchst abwechslungsreicher Oktober, der mit einem sehr spannenden, vergnüglichen und auch feuchtfröhlichen Wochenende an der Ostsee begann. Im Ostseeseminarhaus Büttelkow trafen sich gleich dreizehn Enkelkinder unserer Großeltern Friedrich und Sophie Wegener (bei MedizinstudentInnen und ÄrztInnen müsste jetzt ein kleines Glöckchen läuten …), um alte Erinnerungen aufzufrischen und sich vorrangig miteinander zu amüsieren. Erstaunlich, wie vertraut man sich doch nach Jahrzehnten immer noch sein kann! Eine wunderbare Generalprobe für unser großes Familientreffen mit gleich vier Generationen im Mai, dann aber im emsländischen Meppen, wo ja bekanntlich die Älteste der sieben Wegener-Kinder lebt: mein Mütterlein! Passend dazu erscheint dann auch deren von mir verfasste Biografie „Mutter zieht aus“ in meinem ursprünglich ersten Verlag, dem konkursbuch Verlag Claudia Gehrke.

Foto: privat. Rechts im Bild: Oliver Sechting, ganz rechts: die Nasenspitze des Moderators Max Taubert.

Am 13. Oktober folgte im Berliner Buchladen Eisenherz die Premiere von „Der Zahlendieb„, die Biografie des Sozialpädagogen Oliver Sechting, an der ich als Co-Autorin und Lektorin mitgearbeitet habe. Oliver Sechting, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkrankungen, berichtet darin auf bewegende und auch humorvolle Art vom Umgang mit seiner Zangserkrankung. Unbedingt empfehlenswert!

Am 19. Oktober dann wiederum hatte ich nach der Premiere des sehr ergreifenden Theaterstücks „Eva, Adam & ich“ der Frl. Wunder AG, das die Biographien intersexueller Menschen thematisiert, Gelegenheit, im moderierten Nachgespräch mitzudiskutieren – Fazit: In Sachen Intersexualität bleibt noch viel zu tun, in juristischer wie auch gesellschaftlicher Hinsicht. Dank des Engagements vieler Betroffener und Unterstützer*innen aber bewegt sich mittlerweile schon einiges.

Foto: Arndt Rathjen. Leider bin ich nicht in der Lage, das Foto zu drehen …
…und auch dieses bekomme ich nicht in die gewünschte Position. Tut mir Leid! Scharfäugige aber dürfen sich bestätigt sehen: Ja, ich sitze quasi in einem Kamin, einem sehr alten, der sich im Veranstaltungssaal der bremischen Zentralbibliothek befindet. Zu trinken gab es aber Wasser, kein Beck’s. Vor mir saßen schließlich vierzig Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren aus Gröpelingen.

Weiter ging es dann nach Meppen in Niedersachsen, wo ich ja den größten Teil meiner Kindheit und Jugend verbracht habe, vorrangig im Stadtteil Esterfeld. Dort liegt auch die Anne-Frank-Schule, deren 9. Klassen ich am 24. Oktober mit einer Lesung aus „Alles ist echt“ erfreuen durfte. Um anschließend nach Bremen zu reisen und dort in drei Stadtteilbibliotheken (Huchting: Gröpelingen, Osterholz) sowie der Zentralbibliothek zweimal aus „Frieda Fricke – unmöglich!“ und „Alles ist echt“ vorzulesen. Dabei traf ich meinen Cousin Arndt, seines Zeichens Fotograf, so kurz nach dem Cousinentreffen gleich wieder, was er umgehend unter Beweis stellte (siehe oben).

Dazwischen stand auch ein viel zu kurzer Besuch bei der Fotografin Gaby Ahnert auf dem Programm, die seinerzeit u.a. das Cover für „Bronko, meine Frau Mutter und ich“ beisteuerte. Einziger Wermutstropfen in diesen zwei vollgepackten, schönen Tagen in Bremen: Ich hatte ob der frühen Morgentermine keine Gelegenheit, meinem abendlichen Lieblingsgetränk zu frönen, obwohl das doch in Bremen gebraut wird …

Ob zwischen diesen vielen Terminen noch Zeit zum Schreiben blieb? Leider kaum. Außerdem nimmt das Vorbereiten des geplanten neuen Romanes doch sehr viel Zeit in Anspruch, es kann noch ein wenig dauern, bis die ersten Zeilen wirklich auf dem Papier stehen und dann in die Tasten gehauen werden.

Und was kommt?

Grund zur Freude: Die seit einiger Zeit vergriffenen Bücher „Steingesicht“ und „Unter meinen Händen“ (beide Querverlag) werden gerade nachgedruckt und in der zweiten Novemberwoche wieder lieferbar sein. Vorher steht das Sichten der bisher gemachten Notizen für den neuen Roman an, dazu Eintippen, Ordnen, evtl. auch schon das Erstellen eines detaillierten Handlungskonzeptes. Und auch die Online-Workshops bedürfen natürlich weiterhin der Betreuung, was auch während des restlichen Monats der Fall sein wird. Den aber verbringe ich – wie stets im November – hauptsächlich auf Reisen: Am 12. November geht es nach Norden, in mein Geburtsbundesland Schleswig-Holstein. Dort, vom Stützpunkt Ottendorf aus, wo ich wie stets zu diesen Gelegenheiten bei meiner lieben älteren Freundin Margret S. unterkomme, besuche ich dann nacheinander Büchereien und Bibliotheken in Husum (13.), Norderstedt (14.), Neumünster (15.) und Bordesholm (16.), um anlässlich der Kinder- und Jugendbuchwochen auf Einladung der Büchereizentrale aus meinen Kinder- und Jugendbüchern vorzutragen. Weiter geht es dann nach Zürich, um in einem Lesungs- und Workshopmarathon in der Woche vom 20. bis zum 24. an diversen Schulen Schweizer Schüler*innen zu erfreuen. Und danach, zurück  in Berlin, lese ich am 27. im Europäischen Gymnasium Bertha von Suttner in Reinickendorf für den 5. und 6. Jahrgang, am nächsten Tag in der Stadtbibliothek Schöneberg, um am 29. wiederum in der Kreuzberger Lenau-Schule vorzutragen. Am selben Tag reise ich dann weiter nach Kassel, wo ich am 30. die 6. Klassen der Georg-August-Zinn-Europaschule und am 1. Dezember schließlich die Stadtbibliothek mit meinen Vorträgen zu beglücken hoffe. Den 1. Advent werde ich mir dann sicher wohlverdient haben!

Einen gemütlichen November wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im November: Teilnahme an den oben aufgelisteten Schul- und Bibliothekslesungen auf Anfrage möglich.

Onlineworkshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 6. November – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Katharina Höftmann: Guten Morgen, Tel Aviv – Geschichten aus dem Holy Land / Im Zuge der Vorbereitung meiner Israel-Reise im kommenden Jahr führte ich mir diese relativ kurzweilige, bisweilen aber auch dank des hyperheiteren Tonfalls enervierende Sammlung von Mini-Aufsätzen zum Thema „Leben als Deutsche in Israel“ zu Gemüte. Was ich gelernt habe: Zwanzig- bis Dreißigjährige Israelis sind laut, lustig und eigensinnig. Mal sehen. Ende Februar weiß ich dann hoffentlich mehr. // Henning Mankell: Die italienischen Schuhe / Nach Die schwedischen Gummistiefel musste ich dann jetzt der Vollständigkeit halber doch noch Die italienischen Schuhe lesen. Solide, angenehme Mankell-Lektüre; das Thema des alten Mannes und seiner innerlichen Vorbereitung auf das Sterben zieht sich hier bereits durch. Im Wissen, dass es sich hier auch um eines der Spätwerke des für seine Krimis berühmten schwedischen Autors handelt. berührt das auf besondere Weise. Kein Muss, aber durchaus ein Kann. // Christophe Léon: Väterland / Die Idee ist nicht schlecht: ein junges, von einem schwulen Paar adoptiertes Mädchen lebt in einer Welt, in der Homosexuelle in Ghettos zusammengepfercht und mit Rauten gekennzeichnet werden. Dann gehen die beiden Väter beim Kauf eines Geschenks verloren … Aber die Umsetzung hat mich ernüchtert. Zu gewollt, zu absehbar das ganze Konstrukt, mit derben handwerklichen Fehlern gespickt, ohne durchgehaltene Perspektive ärgert mich dieses hochgelobte Werk leider mehr als dass es mich gepackt hatte. Zudem finde ich die literarische Bezugnahme auf den Holocaust fragwürdig und effekthascherisch. Und das Ende ist auch nicht gelungen … Nein, das hat mich nicht überzeugt.

Die Monatsbotin Oktober 2017 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die achtundvierzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein durchwachsener September, den ich zunächst mit dem erneuten Überarbeiten von „Frieda Fricke – unglaublich!“ verbrachte, dem zweiten Band mit der frechen Frieda in der Hauptrolle, die allerhand auf die Beine stellt, um das Spekulantentum in ihrem schleswig-holsteinischen Dorf zu unterbinden … Denn die Gentrifizierung macht ja auch vor Dörfern nicht halt!

Den restlichen Monat aber verbrachte ich in der Hauptsache sinnierend und vorbereitend. Das ist immer so, wenn ein neuer, umfangreicher Roman für Erwachsene geschrieben werden will, und die Phase vor dem eigentlichen Schreiben macht mir stets besonders viel Spaß. Diesmal hatte ich mich dazu ja im südschwedischen Halland eingemietet und eingeigelt, in einem wunderbar schlichten Apartment mit Ausblick auf eine Mühle, Felder und Pferdekoppeln. Zum Kattegat waren es mit dem mitgenommenen Mountainbike fünf Minuten, und die menschenleeren Strände in nächster Nähe wurden täglich von mir und meinem kleinen vierbeinigen Begleiter aufgesucht.

Sonnenuntergang in Haverdalsstrand
Unsere kleine temporäre Mitbewohnerin (wohnhaft im Mülleimer), die ich allerdings umgehend wieder an die schwedische Luft beförderte
Luki auf den Klippen in Steninge-Strand
Unsere weiteren Mitbewohnerinnen, wohnhaft außerhäusig
Mein temporärer Arbeitsplatz

Beste Voraussetzungen für meine Schreibklausur und die Grübelphase, die aber auch äußerst knifflig sein kann, wie ich diesmal wieder neu bemerken musste: Zwar steht das grobe Gerüst – oder, anders ausgedrückt, das Handlungskonzept -, aber die Erzählperspektive bereitet mir noch Kopfzerbrechen. Ich muss also noch ein wenig weiter sinnieren, bevor es an den Schreibprozess geht. Dass damit bereits jetzt der Abgabetermin im Juli 2018 leicht ins Wanken gerät, lässt sich leider nicht ändern. Wenn aber alles glatt geht, erscheint der Roman mit dem Arbeitstitel „Anderswo“ im Oktober 2018. Wenn nicht, dann eben später …

Zurück in Berlin, hatte ich die Freude, der stolzen Gewinnerin Margit K. aus Innsbruck den Reiseführer Toskana und die dazugehöre Straßenkarte zuschicken zu dürfen, denn sie hatte als Erste Einsenderin den Monte Amiata richtigerweise als Lösung des Preisrätsels erkannt. Und fährt nächsten Monat gleich selbst dorthin …

Danach lag „Frieda Fricke – unglaublich!“ dann noch einmal auf meinem Schreibtisch, für den dritten und letzten Durchgang des Lektorats. Einmal aber kommt das Manuskript dann noch einmal zu mir, diesmal dann in Gestalt der sogenannten Fahnen, also der druckreif gesetzten Fassung, die ich dann endgültig abzusegnen habe, bevor sie in Druck geht.

Und was kommt?

Allerhand Spannendes: Zunächst einmal geht es am Wochenende an die Ostsee zum selbstorganisierten Treffen der Cousinen und Cousins unserer Familie, den Nachkommen meiner Mutter und ihrer sechs Geschwister. Nur vier von uns werden leider nicht dabei sein, aber auch die verbleibenden 13 haben sich teils seit vielen Jahren, einige seit Jahrzehnten nicht gesehen. Das wird sicher sehr aufregend …

Dann folgt am 13. Oktober in Berlin die erste Herbstveranstaltung für mich, und das ist eine ganz besondere: Zusammen mit Oliver Sechting präsentiere ich im Buchladen Eisenherz seine Autobiografie „Der Zahlendieb„, an der ich als Co-Autorin und Lektorin mitgearbeitet habe. Oliver Sechting, Sozialpädagoge, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkrankungen und langjähriger Lebensgefährte des Filmemachers Rosa von Praunheim, erzählt in „Der Zahlendieb“ von seinem ganz persönlichen Kampf mit seiner schwierigen Biografie und seiner Zwangserkrankung. Ich habe diese sehr besondere Lebensgeschichte verschlungen, als ich sie als Lektoratsanfrage auf dem Tisch liegen hatte, und freue mich sehr darüber, dass ich daran mitarbeiten durfte.

Am 19. Oktober dann wiederum habe ich die Ehre, wieder einmal auf einem Podium mitzudiskutieren: Im Berliner Theater im Aufbauhaus feiert das Stück „Eva, Adam & ich“ der Frl. Wunder AG Premiere, das die Biographien intersexueller Menschen thematisiert; das moderierte Nachgespräch dazu wird sicher spannend!

Weiter geht es dann nach Meppen in Niedersachsen, wo ich ja den größten Teil meiner Kindheit und Jugend verbracht habe, vorrangig im Stadtteil Esterfeld. Dort liegt auch die Anne-Frank-Schule, deren 9. Klassen ich am 24. Oktober mit einer Lesung aus „Alles ist echt“ und weiteren Werken zu erfreuen hoffe. Um anschließend nach Bremen zu reisen und dort in drei Stadtteilbibliotheken sowie der Zentralbibliothek zweimal aus „Frieda Fricke – unmöglich!“ und „Alles ist echt“ vorzulesen. Bremen stand schon längere Zeit nicht mehr auf meinem Reiseplan, weshalb ich mich nun besonders darauf freue. Wird dort doch mein abendliches Lieblingsgetränk gebraut …

Einen friedlichen Oktober wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im Oktober: 13. Oktober, 20.30h: Berlin-Schöneberg, Eisenherz Buchladen, Motzstr. 23, Schöneberg: Lesung mit Oliver Sechting aus „Der Zahlendieb“ / 19. Oktober, 20h: Berlin-Kreuzberg, Theater im Aufbauhaus, Prinzenstr. 85f: „Adam, Eva & ich“, Premiere und Nachgespräch

Onlineworkshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 4. Oktober – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Sylvain Tesson: In den Wäldern Sibiriens – Tagebuch aus der Einsamkeit/ Eigentlich finde ich Biografien von Einsiedlern ja spannend, vor allem, wenn sie sich in winterlichen Gefilden aufhalten. Aber Tessons preisgekrönter Bericht über sein halbes Jahr am Baikalsee hat mich eher angeödet denn gepackt, was hauptsächlich an seinen selbstverliebten, zu Hauf eingestreuten Lebensweisheiten lag. Was dieser gelegentlich zum Selbstmitleid neigende Schlaumeier da oben im Norden tat und dachte und wie viel Wodka er mit seinen Eremitenkollegen trank, hat mich schlichtweg nicht weiter interessiert. // Henning Mankell: Wallanders erster Fall / Nach Mankells abschließendem Werk Die schwedischen Gummistiefel machte ich mich jetzt doch noch daran, eins seiner ersten zu lesen, und das eigentlich durch Zufall, denn der aus mehreren Erzählungen bestehende Band lag eines Morgens vor meiner Wohnungstür, mir vermutlich vom Zeitungsboten zugedacht, der das gebrauchte Buch wiederum im Hof gefunden haben wird. Manche dieser Morgengaben habe ich gleich wieder unten zurückgelegt, dies aber auf meine Schwedenreise eingepackt – und mit Genuss gelesen. Die Texte sind vor den Wallander-Krimis entstanden und erzählen Wallanders Werdegang bis zum ersten großen Fall; durchaus spannend, hie und da ein wenig holprig, aber immer gut zu lesen. Ein bisschen wie ein Lehrstück, als ließe Mankell uns an seiner Entwicklung zum Krimiautor am praktischen Beispiel teilhaben. // Jo Nesbø: Durst / Und richtig packend geraten ist Nesbøs neuester Wurf, für mich die beste seiner bisherigen Arbeiten. Harry Hole ist wieder zurück und assistiert seiner früheren Kollegin Katrine Bratt beim Aufspüren eines Vampiristen, der die beiden schon Jahre zuvor auf Trab gehalten hat. Äußerst blutrünstig, ein wenig übertrieben, aber ungemein fesselnd geschrieben. Wenn schon, denn schon – der Norwegische Starautor hat hier so richtig aus dem Vollen geschöpft.

Die Monatsbotin September 2017 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die siebenundvierzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein schön sommerlicher August, den ich kaum in Berlin und damit auch nicht am heimischen Schreibtisch verbrachte. Die wenigen Tage aber, die ich dann doch am heimischen Schreibtisch saß, waren sehr ausgefüllt: Erstmals befasste ich mich mit der Idee zu einem Bilderbuch; daraus wurden dann gleich vier Konzepte für verschiedene Bücher für Kinder im Vorschulalter, die ich einem interessierten Verlag vorlegte. Der war sehr angetan und gab grünes Licht, so dass ich eines der Bücher kurzerhand auch gleich noch fertigschrieb. Im Frühjahr soll es erscheinen, die Illustrationen dazu stammen natürlich nicht von mir (zum Glück nicht, denn zeichnen war noch nie meine Stärke!), sondern von einer Berliner Illustratorin, die ich sehr schätze. Bis die Vertrage unter Dach und Fach sind, lüfte ich das Geheimnis um die Thematiken der Bücher und den Verlag jedoch noch nicht – bald also mehr dazu!

Bücher für Vorschulkinder standen bislang noch nicht auf meiner „Wunschliste“; nach einem missglückten Versuch in den frühen 90er Jahren hatte ich diese Literaturgattung für mich eigentlich auch ad acta gelegt, aber manchmal kommt eben zur richtigen Zeit der richtige Anstoß … und das richtige Thema. Wer meine Arbeit auch nur ein bisschen kennt, kann sich nun sicherlich denken, dass es nicht um ausschließlich lustige, leichte Dinge gehen wird. Aber wie gesagt, mehr dazu später!

Anfang August reiste ich zunächst noch einmal in die Akademie Waldschlösschen, um beim Sommertreffen für Frauen mit HIV einen Schreibworkshop zu leiten, in dem hauptsächlich autobiografische und damit sehr berührende Texte entstanden. Und dann ging es doch tatsächlich in Urlaub: Nach zwei kürzeren Besuchen im heimatlichen Meppen und in Ottendorf bei Kiel ging es mit Freundin, Kind, Hund, Schwester, Schwager und Nichte in die Toskana, um knapp zwei Wochen lang in einem geräumigen Haus mit Pool die Hitze zu genießen. Die Nächte allerdings weniger, ob der durchgelegenen Betten, aber immerhin sahen wir den schiefen Turm von Pisa, die Buchen- und Kastanienwälder des Monte Amiata, planschten am Strand und in zwei Termen bei 37,5° Wasser- und 37° Lufttemperatur und aßen die leckerste Pizza und das leckerste Nudelgericht aller Zeiten. Und auch ein Kindheitstraum wurde wahr: Nutellaeis! Das aus gekühltem, purem Nutella besteht. Bei einer Grande Portion ist dann ungefähr ein 750-g-Glas Nutella auf dem Hörnchen. Dem Kind wurde davon schlecht, ich hab es genossen!

Am Strand bei Grosseto 
Riesenbuchen auf dem Monte Amiata

Und was kommt?

Zunächst geht es noch einmal an meinen im Frühjahr erscheinenden zweiten Band um Frieda mit dem Titel „Frieda Fricke – unglaublich!“. Meine Lektorin war im August fleißig und nun liegt die erstlektorierte Fassung auf meinem Tisch und wird in dieser Woche überarbeitet.

Danach geht dann mit Hund und Fahrrad nach Schweden, wo ich mich im südlichen Halland in einem kleinen Apartment auf einem Bauernhof eingemietet habe, um dort in Klausur zu gehen und über meinem nächsten Erwachsenenroman, den ich bis Mitte nächsten Jahres fertiggestellt haben möchte, zu brüten. Und an den setze ich mich dann auch gleich nach meiner Rückkehr an den heimischen Schreibtisch …

Einen entspannten September wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im September: Leider keine öffentlichen Termine in diesem Monat!

Onlineworkshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 4. September und 4. Oktober – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Daniela Schetar u.a.: Reise Know-How Toskana / Ja, wer reisen will, sollte auch lesen – und die Reiseführer von Reise Know-How glänzen durch fundierte und stets aktualisierte Recherche und Aufbereitung. Und wer jetzt demnächst ebenfalls in die Toskana zu reisen plant und mir als erste Person eine Mail schickt, in der steht, wie der erloschene Vulkan heißt, der für das gehäufte Auftreten der Thermalquellen in der gesamten südlichen Toskana verantwortlich zeichnet, der bekommt genau diesen Reiseführer samt nagelneuer Toskanakarte zugeschickt. // Dave Eggers: Weit gegangen / Die nacherzählte und sich somit an der Wahrheit entlanghangelnde Geschichte eine jungen Südsudanesen, der über viele Umwege schließlich in die USA kommt, wo seine eigene Menschlichkeit immer wieder neu auf die Probe gestellt wird, krankt ein wenig an Überlänge und guten Absichten und ist beileibe kein großer Kunstgenuss, aber eine solide Lektüre, die an humanitäre Werke appelliert. // Augustín Martínez: Monteperdido – das Dorf der verschwundenen Mädchen / Auch dieses Werk beruht auf einer wahren Begebenheit, allerdings einer zu einem verschachtelten Krimi ausgeschmückten. Zwei Mädchen in einem spanischen Pyrenäendorf verschwinden, fünf Jahre später taucht eines von ihnen wieder auf, und eine ortsfremde Kommissarin ermittelt. Bei der Lektüre beschlich mich immer wieder das Gefühl, ein „Buch zum Film“ zu lesen, das weniger erzählt als nacherzählt. Und richtig, der Autor gilt als einer der bedeutendsten Drehbuchschreiber Spaniens, wie ich am Ende auf der inneren Umschlagklappe lese. Ich persönlich finde, er sollte lieber seinem angestammten Metier treu bleiben. // Ingeborg Jacobs: Wolfskind / Richtig gepackt hingegen hat mich die äußerst spannende und verschlungene Lebensgeschichte des in Ostpreußen geborenen deutschen Mädchens Liesabeth Otto, die als Siebenjährige in den Kriegswirren verloren ging und sich von da an heimatlos, ungeliebt und als Deutsche verfolgt, misshandelt und gequält durch die riesige russische Weite schlug. Wie grausam bereits kleine Kinder weltweit aufgrund ihrer Abstammung behandelt wurden und werden, ist ja leider nicht nur ein Phänomen vergangener Tage. Deshalb bleibt dieses Buch vermutlich noch lange Zeit aktuell.

Die Monatsbotin August 2017 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die sechsundvierzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein zweigeteilter Juli – den ich in der ersten Hälfte am heimischen Schreibtisch, in der zweiten nahezu komplett in der Akademie Waldschlösschen verbrachte. Zunächst aber galt es, mein nächstes Kinderbuch „Frieda Fricke – unglaublich!“ noch einmal zu überarbeiten, bevor es fristgerecht Mitte des Monats an meine Lektorin im Kosmos Verlag ging, wo das Werk im nächsten Frühjahr erscheinen wird. Nachdem die umtriebige und nicht immer ganz pflegeleichte Frieda in Band 1 – „Frieda Fricke – unmöglich!“ sich erfolgreich dem Ansinnen des Jugendamtes, aus dem alten Hofhaus ausziehen zu müssen, widersetzt und mit Hilfe ihrer Freunde und des schnöseligen Nachbarjungen kurzerhand ein Kuh-Altersheim gegründet hat, geht es nun ums Ganze: auf die Wiese hinterm Deich soll ein Riesenhotel gebaut werden, und die Schafe sollen auch umziehen! Frieda braucht also erneut einen Plan …

Kaum war „Frieda II“ abgeschickt, ging es an ein kurzfristig eingeschobenes, spannendes Fremdlektorat und gleich danach an die Vorbereitungen auf die drei Schreibworkshops, die ich ab dem 16. Juli in der idyllisch nahe Göttingen gelegenen Akademie Waldschlösschen leitete. Den Anfang machte das Bundespositiventreffen, speziell für Langzeitpositive, bei dem ich seit vielen Jahren mit meinem Workshop mit von der Partie bin, gefolgt vom Treffen junger HIV-infizierter Menschen bis 30 Jahre, bei dem ich erstmalig einen Workshop anbot. Den krönenden Abschluss bildete dann die Sommerakademie, bei der die TeilnehmerInnen zwischen fünf verschiedenen Workshops auswählen konnten, um sich eine – leider sehr verregnete – Woche lang kreativ zu betätigen. Zum achten Mal hatte ich das Vergnügen, ein Dutzend Schreibwillige anzuleiten und mich an den entstehenden, äußerst unterschiedlichen, aber durch die Bank weg sehr einfallsreichen Texten zu erfreuen. Zum Ende der drei Seminartage dann lasen die Teilnehmerinnen auch noch vor großem Publikum je einen der Texte vor und wurden mit langanhaltendem Beifall belohnt. Da war dann auch der Dauerregen vergessen …

Und was kommt?

Tja, nochmal eine Reise ins Waldschlösschen, wo die Teilnehmerinnen des Treffens für Frauen mit HIV auf mich warten. Auch hier bin ich seit Jahren im Sommer mit einem Schreibworkshop dabei und immer wieder überrascht, welch bewegende, lustige, aber auch zutiefst berührende Texte im Laufe eines Wochenendes entstehen können.

Danach dann geht es noch einmal an den Schreibtisch – nicht nur, um die passenden Fotos für das im Februar beim konkursbuch Verlag Claudia Gehrke erscheinende, autobiografische Buch „Mutter zieht aus“ (worin ich exemplarisch für die Kriegskindergeneration die Geschichte meiner Mutter, aber auch meiner gesamten Familie erzähle) auszusuchen, sondern auch, um mich gedanklich einmal mit dem Thema Bilderbuch zu befassen. Nicht, dass ich jetzt etwa unter die Illustratorinnen gegangen bin – aber Bilderbücher brauchen schließlich auch gute Texte, vor allem Bilderbücher zu nicht ganz einfachen Themen. Und die sind ja bekanntlich mein Steckenpferd. Mehr aber wird fürs Erste nicht verraten!

Tja, und dann geht es in den Urlaub: Besuche bei Muttern in Meppen und Ziehtante in Ottendorf stehen auf dem Programm, danach die Toskana, wo wir zu sechst ein großes Ferienhaus gebucht haben. Und der frisch geschorene Hund kommt natürlich auch mit!

Luki (7) mit von der Autorin selbst geschorener Sommerfrisur auf dem heimischen Teppich, gleich links neben dem Schreibtisch

Einen erholsamen August wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im August: Leider keine öffentlichen Termine in diesem Monat!

Onlineworkshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 4. September und 4. Oktober – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Gard Sveen: Teufelskälte / Seinen Erstling „Der letzte Pilger“ hatte ich schon diverse Male in der Hand, um ihn wieder wegzulegen, aber dieses Werk hat mich dann doch überzeugt. Die äußerst spannend aufbereitete Geschichte um eine Fehlverurteilung und einen immer noch frei herumlaufenden Mörder im Oslo dieser Tage hat mich in der Tat gepackt. Endlich mal wieder ein überzeugender Ermittler mit Höhen und Tiefen, aber ohne übertrieben opulent ausgebreitetes Privatleben! // Gerhard Henschel: Arbeiterroman / Ja, und wieder der nächste Band der Langzeitautobiografie Henschels, deutsches Gegenstück zu Karl Ove Knausgårds Wälzer-Reihe. Mit jedem Band mehr allerdings offenbart sich der Meppen-Hasser (Henschel war eine Zeitlang dort, in meiner Heimatstadt, zu Hause, hat aber kein gutes Wort darüber zu berichten) als kühler und arroganter. Irgendwie enttäuschend, auch wenn mir die detailfreudige Sammlung von zeitbezogenen Reminiszenzen weiterhin immer wieder ein kurzweiliges Lesevergnügen bereitet. Aber mal ehrlich: Gern würde ich solch ein Mammutprojekt mal von einer weiblichen Autorin lesen. Nur fürchte ich, ein solches hätte im Buchbetrieb keine Chance … // Uta Eisenhardt: Am Dienstag habe ich meinen Vater zersägt und Jenseits von Böse/ Sowohl die sensationslüsternen Titel als auch die marktschreierische Aufmachung dieser absolut seriösen Sammlung von Berichten einer Gerichtsreporterin stehen in krassen Gegensatz zum Inhalt. Eisenhardt bietet erstaunlich tiefe Einblicke in die verborgene Disfunktionalität unserer Gesellschaft, die sich an den sprachlos machenden Entgleisungen einzelner Individuen offenbart.

 

Die Monatsbotin Juli 2017 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die fünfundvierzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen:  Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein durchwachsener Juni, der es in sich hatte, sowohl wetter- als auch arbeitsmäßig. Wie geplant ist pünktlich zum Monatsende die Rohfassung des zweiten Bandes von „Frieda Fricke“ fertig geworden. In „Frieda Fricke – unglaublich!“ droht dem fröhlichen Landleben im schleswig-holsteinischen Hof hinterm Deich Unheil: Ein reicher Hamburger will dort ein Riesenhotel hinbauen, direkt neben das von Frieda und ihren Freunden neugegründete Altersheim für Kühe und andere alte Leute. Klar, dass Frieda, Mitja und co. sich da dringend was ausdenken müssen!

Dazwischen lockerte ein Pfingst-Kurzurlaub im schönen Schleswig-Holstein und einige Lesungen die Schreibtischarbeit auf: Am 12. Juni las ich erstmals in meinem ehemaligen Gymnasium, dem Meppener Windthorst-Gymnasium, aus meinen Jugendbüchern vor. Die fünf neunten Klassen lauschten ausnehmend ruhig (also, früher waren wir nicht ganz so still, meine ich …) den Erlebnissen der Jugendlichen in „Alles ist echt“ (Oetinger Taschenbuch), „Steingesicht“ und „Was in den Schatten ruht“, das ja im nahen Dankern spielt. Eine kleine Führung durch die veränderte Gebäudelandschaft mit der netten Direktorin gab es auch noch, und so überkamen mich heimatliche Gefühle, die ich zwei Tage später bei meinen beiden Lesungen im zwanzig Kilometer entfernten Harener Gymnasium noch vertiefen konnte.

Am selben Nachmittag kamen dann die Kleinen und ganz Großen dran: In der Katholischen Öffentlichen Bücherei Altharen stellte ich „Frieda Fricke – unmöglich“ vor rund zwanzig Kindern und Erwachsenen vor und durfte dann noch als Glücksfee für die büchereiinterne Preisverleihung fungieren. Bei dieser Lesung, organisiert von der Harener Giraffenbuchhandlung Monika Kremer, handelte es sich dann um den letzten Nachzügler meiner Lesereise zum Welttag des Buches, die vom Börsenverein des deutschen Buchhandels gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) verlost wurde und vom Kosmos-Verlag finanziert wurde.

Danach ging es wieder zurück in die Berliner Wahlheimat, um dort im Rahmen des Kinder- und Jugendprogrammes der Lit:Potsdam am 23. Juni im Gymnasium Michendorf vor den siebten und am 28. Juni in der Rosa-Luxemburg-Schule vor den fünften Klassen je eine Lesung zu halten. Wir hatten viel Spaß zusammen, und ewig in Erinnerung bleiben wird mir die Sporteinlage der flotten Lehrerin bei der letzten Lesung. Wow! So macht Schule Spaß …

Ein kleiner Nachtrag: Pit Terjung, der Berliner Landessieger beim diesjährigen Vorlesewettbewerb der 6. Klassen, bei dem ich im Mai als Vorlesende und Jurorin mit dabei war, konnte sich im Finale zwar leider nicht durchsetzen und musste Jarik Foth aus Schleswig-Holstein den Vortritt lassen, aber dennoch hat er eine glänzende Leistung abgeliefert. Gratulation an alle Teilnehmer*innen!

Und was kommt?

Erstmal natürlich die Überarbeitung von „Frieda Fricke – unglaublich!“; bis Mitte des Monats soll der erste Feinschliff erledigt sein. Dazu wartet noch ein kurzfristig angenommenes Lektorat auf mich, und dann geht es für elf Tage hintereinander in die Akademie Waldschlösschen – zu gleich drei Schreibworkshops hintereinander. Den Anfang macht das Bundespositiventreffen, bei dem ich seit vielen Jahren mit meinem Workshop mit von der Partie bin, gefolgt vom Treffen junger HIV-infizierter Menschen bis 30 Jahre, bei dem ich erstmalig einen Workshop anbiete. Danach folgt zum krönenden Abschluss mein Auftritt bei der Sommerakademie, die – wie auch die beiden anderen Workshops – schon seit längerem komplett ausgebucht ist. Ich bin sehr gespannt auf die Teilnehmer*innen und das, was sie schreiben werden!

Einen warmen Juli wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im Juli:  Leider keine öffentlichen Termine in diesem Monat!

Onlineworkshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 3. Juli und 4. September – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Henning Mankell: Die schwedischen Gummistiefel / Über dieses Buch musste ich eine Weile nachdenken – nicht etwa, weil es so kompliziert wäre, sondern weil mich immer wieder das deutliche Gefühl beschlich, dass Mankell, der wenige Monate nach der Veröffentlichung dieses seines letzten Romans 2015 starb, hier zugleich in Eile als auch mit großer Erschöpfung schrieb. Die Geschichte um den ehemaligen Chirurgen Welin, dessen Haus auf einer schwedischen Schäreninsel abbrennt und der sich so noch im Alter vor einen erzwungenen Neuanfang gestellt sieht, erzählt viel über Einsamkeit und das Altern. Zugleich versucht Mankell, möglichst viele Geschichtenstränge ansatzweise hineinzuweben, als würde er darauf verweisen, wieviel er eigentlich noch zu erzählen hätte, wenn er denn noch könnte. Leider konnte er nicht mehr; und diese unterschwellige Sehnsucht hat mich beim Lesen immer wieder innehalten lassen. Vielleicht ist genau das ein Charakteristikum eines Alterswerkes: das Bewusstsein, dass nicht mehr genug Zeit bleibt, um alles erzählen zu können. Und das steht wohl allen Autor*innen bevor, die ihren Beruf als Berufung empfinden. // Robert Gernhardt: Die K-Gedichte / Dazu passend das dichterische Alterswerk dieses grandiosen deutschen Dichters. K wie Krieg und Krebs … das soll man komisch, ernst und witzig zugleich hinkriegen? Kann man, wenn man „Krankheit als Schangse“ nimmt … Gernhardt hat die Veröffentlichung seines Gedichtbandes ebenfalls nur um einige Monate überlebt und damit auch ein ganz eigenes Alterswerk hingelegt.  // Anno Frank Leven: Vier Palmen /Dieser Dichter und Maler hatte wiederum leider nicht die Chance, ein Alterswerk zu erstellen. Leven starb mit Mitte 40 an einem Hirntumor, mit seinen anrührenden, klaren Gedichten aber bleibt er für mich einer meiner Lieblingslyriker.