Die Monatsbotin Juni 2017 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die vierundvierzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen:  Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein sehr warmer, betriebsamer Juni, von dem ich die meiste Zeit am Schreibtisch verbrachte. „Frieda Fricke“ Nr. 2 will ja geschrieben werden und soll im kommenden Frühjahr erscheinen. In „Frieda Fricke – unglaublich!“ droht dem fröhlichen Landleben im schleswig-holsteinischen Hof hinterm Deich Unheil: Ein reicher Hamburger will dort ein Riesenhotel hinbauen, direkt neben das von Frieda und ihren Freunden neugegründete Altersheim für Kühe und andere alte Leute. Klar, dass Frieda, Mitja und co. sich da dringend was ausdenken müssen!

65 Seiten, ungefähr die Hälfte, sind schon in der Rohfassung fertig, die neuen Illustrationen, wiederum von Mareikje Vogler, ebenfalls in Arbeit. Ich liege also gut im Plan, und, was noch besser ist: Es macht wiederum sehr viel Spaß – und das, wo Bücher für jüngere Kinder doch eigentlich gar nicht mein Steckenpferd waren …

Ein paar Veranstaltungen lockerten die Schreibtischarbeit noch einmal auf: Zunächst las ich am 10. Mai in der Stadtteilbibliothek Falkenhagener Feld aus „Frieda Fricke – unmöglich!“ vor zwei dritten Klassen, um mein Zielpublikum noch einmal genauer in Augenschein nehmen zu können. Eine Woche später, am 17., hatte ich das Vergnügen, die zwölf aufgeregten TeilnehmerInnen des Berliner Landesentscheides des Vorlesewettbewerbes der 6. Klassen mit einer Kurzlesung aus „Hip-Hop, Hund und Herzgehüpfe“ auf ihre schwierige Aufgabe – das Präsentieren eines selbst ausgesuchten und dann eines unbekannten Fremdtextes – einzustimmen und dann in der Jury die nicht minder schwierige Aufgabe zu übernehmen, den oder die Siegerin zu bestimmen. Knapp, aber überzeugend gewann der Lokalmatador aus Mitte, Pit Terjung, der Berlin dann am 21. Juni beim Bundesentscheid vertreten wird. Bild könnte enthalten: eine oder mehrere Personen und InnenbereichViel Glück, Pit!

Danach ging es für mich gleich weiter ins wunderschöne Greifswald, wo ich erstmals zu Gast war und im Rahmen der Aktionswochen gegen Homophobie, Inter*phobie und Trans*phobie aus „Liebe macht Anders“ und weiteren Werken für drei 9. Klassen las, ganz stilecht im altehrwürdigen Gewölbesaal der Hans-Fallada-Bibliothek.

Interviews übrigens gebe ich auch gelegentlich – hier ein aktuelles Beispiel aus dem Online-Kinderspielmagazin.

Und was kommt?

Natürlich auch diesen Monat wieder viel Schreibarbeit – der zweite Teil von „Frieda Fricke – unglaublich!“soll bis Ende des Monats in der Rohfassung fertig sein! Dazwischen aber stehen wiederum einige Lesungen an – für mich ganz besondere: Erstmals habe ich am 12. Juni die große Freude, an meinem alten Gymnasium, den Meppener Windthorst-Gymnasium, aus meinen Jugendbüchern vorzulesen, und zwar für die neunten Klassen – da bietet sich natürlich das neu erschienene „Alles ist echt“ (Oetinger Taschenbuch) an, aber auch „Was in den Schatten ruht“, das ja im nahen Dankern spielt.

Aus eben diesen Werken werde ich auch zwei Tage später im Harener Gymnasium vor den achten und neunten Klassen vortragen, gefolgt von einer nachmittäglichen öffentlichen Lesung aus „Frieda Fricke“ in der Bücherei Altharen. Bei dieser Lesung, organisiert von der Harener Giraffenbuchhandlung Monika Kremer, handelt es sich übrigens um den letzten Nachzügler meiner Lesereise zum Welttag des Buches, die vom Börsenverein des deutschen Buchhandels gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) verlost wurde und vom Kosmos-Verlag finanziert wird. Eine rundum gelungene Aktion!

Danach habe ich noch das Vergnügen, erstmalig bei der Lit:Potsdam im neu vom Autor Martin Klein initiierten und kuratierten Kinder- und Jugendprogramm teilzunehmen und dabei am 23. Juni im Gymnasium Michendorf und am 28. Juni in der Rosa-Luxemburg-Schule zwei Lesungen zu halten.

Und dann, weil diese Zeiten ja dringend nach guten Nachrichten verlangen, hier noch zwei schöne Neuigkeiten: Zum Einen erscheint im September im Psychatrie-Verlag Der Zahlendieb – mein Leben mit Zwangsstörungen, die gemeinsam mit mir verfasste, sehr spannende und bewegende Autobiografie des Berliner Filmemachers und Sozialpädagogen Oliver Sechting. Die Arbeit daran hat mir viel bedeutet, und ein weiteres gemeinsames Werk ist schon angedacht …

Zum anderen wird im Frühjahrsprogramm meines allerersten Verlages, dem konkursbuch Verlag Claudia Gehrke, eine andere, ganz spezielle Biografie aus meiner Feder erscheinen: „Mutter zieht aus – ein erzählender Bericht“ (Arbeitstitel), die Lebensgeschichte meiner eigenen Mutter aus ihrer und meiner Sicht, die zugleich aber auch meine eigene Familiengeschichte und die Geschichte der weiblichen Kriegskinder und ihrer Töchter erzählt, exemplarisch am Beispiel eben meiner eigenen Familie. Dieses gut zweihundert Seiten umfassende Buch habe ich meiner Mutter zum 80. Geburtstag im letzten Juli geschrieben und auch gewidmet – und wir freuen uns beide, dass nun auch andere Menschen Gelegenheit bekommen werden, es zu lesen!

Einen sonnigen Juni wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im Juni:  14. Juni, Haren, Katholische Öffentliche Bücherei Altharen, 16h: Lesung aus „Frieda Fricke – unmöglich!“

Onlineworkshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 7. Juni, 4. Juli und 4. September – Informationen und Anmeldung auch für die weiteren  Workshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ sowie Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen:  Kristina Ohlsson: Schwesterherz / Die vielgelobte schwedische Autorin schreibt Krimis am laufenden Band, also habe ich mich als Schwedenliebhaberin auch einmal in ihr neuestes Werk vertieft. Aber die atemlose Suche eines Privatdetektivs mit etwas unglaubwürdigem Privatleben nach der wahren Lebensgeschichte einer fünffachen, längst verstorbenen Mörderin konnte mich nicht so recht in den Bann ziehen. Komischerweise hatte ich ständig das Gefühl, dass hier einem männlichen Autoren nicht ganz gelungen ist, sich in eine weibliche Hauptperson hineinzuversetzen. Dabei war es doch genau andersherum … // Roman Voosen/Kerstin Signe Danielsson: Der unerbittliche Gegner / Da hat mir ein neuerlicher Versuch mit dem fünften Band des schwedisch-deutschen Krimiduos doch deutlich besser gefallen. Die Geschichte um einen afrikanischen Kindersoldaten in Schweden und mehrere zunächst unerklärliche Mordfälle erinnert zwar in Aufbau und Konstruktion an Henning Mankells große Werke, insbesondere an „Die weiße Löwin“, hat mir aber doch eine recht spannende Lektüre beschert.