Die Monatsbotin September 2019 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die neunundsechzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Sommer, sehr heißer Sommer … und das einen ganzen Monat lang! Dessen ersten Tag im August ich im schönen Ostseebad Binz verbringen durfte, wo ich das wirklich große Vergnügen hatte, im Kurpark vor recht zahlreich erschienenem, geneigtem Publikum vortragen zu dürfen. Zwar nicht aus meinen eigenen Werken und auch nicht unter großen Sonnenschirmen wie die Zuhörerschaft, aber dafür aus der von mir konzipierten und lektorierten Broschüre „Eine* von uns“ mit Texten zu queerem Leben in Mecklenburg-Vorpommern, herausgegeben vom Verein Lola für Demokratie. Die dazugehörige Ausstellung un_sichtbar! ist noch bis zum 8. September im Dokumentationszentrum Prora zu sehen.

Das war es dann aber auch schon für den gesamten Monat in Sachen Lesungen, der Schreibtisch rief —und ich folgte ihm gern. Kapitel 5 des in Arbeit befindlichen neuen Romans ist nun – bis auf wenige Seiten – fertig, das Ende also allmählich in Sicht. Und wie üblich sehe ich dem mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen; immerhin habe ich dieses Buch nun seit über zwei Jahren in Arbeit, da fällt der Abschied dann doch schwer. Allerdings, bis dahin dauert es noch ein Weilchen, Kapitel 6 und 7 werden in den kommenden zwei Monaten entstehen, dann folgt eine eingehende Überarbeitung, danach geht das Manuskript dann ins Lektorat. Im Frühjahr 2020 wird es erscheinen. Meine Titelliste allerdings umfasst mittlerweile gleich acht Kandidaten, mal sehen, wer am Ende dann das Rennen macht …

Und was kommt?

Na, das nächste Kapitel natürlich; aber auch weitere Texte sind noch in Arbeit, nicht zu vergessen die Online-Workshops „Kreativ-Quickie“ und „Mein Buch„. Und einige Veranstaltungen stehen im schönen September auch wieder an: Den Anfang macht am 11. September eine Podiumsdiskussion im altehrwürdigen Literaturhaus Berlin, veranstaltet von den Bücherfrauen – Women in Publishing: Gemeinsam mit der Suhrkamp-Lektorin Sabine Erbrich und moderiert von Zoë Beck diskutiere ich über Diversität in der Programmplanung von Verlagen.

Zwei Tage später führt mich eine Kurzreise in das Frauenbildungs- und Tagungshaus Altenbücken bei Bremen, wo ich dem diesjährigen LiN-Fest mit einer Werkschau – einem rasanten Querschnitt durch mein Schaffen samt Wunschlesung – einen guten Start ins Wochenende bescheren möchte.

Am 25. September dann werde ich anlässlich den 31. Tages der Kinder- und Jugendliteratur zwei Lesungen für die achten und neunten Klassen an der Tobias-Seiler-Oberschule in Bernau halten, um direkt danach ins schleswig-holsteinische Henstedt-Ulzburg zu reisen, wo ich dann abends in der dortigen Gemeindebücherei  aus meinem biografischen Roman „Mutter zieht aus“ vortragen werde. Dasselbe Buch führt mich am nächsten Tag nach Lübeck, wo ich im Aranat e.V., in  Kooperation mit dem Pflegestützpunkt Lübeck, ebenfalls eine Lesung daraus halten werde – ein besonderes Vergnügen, spielt doch ein nicht unwesentlicher Teil des Romans, der das Leben meiner eigenen Mutter zum Schwerpunkt hat, dort in Lübeck, meiner Geburtsstadt.

Am nächsten Morgen geht es dann weiter nach Glewitz, um im dortigen Wasserschloss meine versammelten Cousinen und Cousins zum zweijährlichen Treffen vorzufinden, ebenfalls ein ganz besonders Vergnügen …

Einen beflügelnden September wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im September: 11. September, 20h, Literaturhaus, Kaminzimmer, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin: Diversität in den Programmen von Verlagen // 25. September, 19.30h, Gemeindebücherei und -mediothek, Hamburger Str. 22a, 24558 Henstedt-Ulzburg: Lesung aus „Mutter zieht aus“ // 26. September, 18.30h, Aranat e.V., Steinrader Weg 1, Lübeck: Lesung aus „Mutter zieht aus“

Online Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am  am 2. September; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Dmitrij Kapitelman: Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters. München, dtv (2016) / Gemeinsam mit seinem Vater macht Dmitrij Kapitelman, geboren in der Ukraine, aufgewachsen in Deutschland, die Reise seines Lebens: nach Israel, wohin die Familie eigentlich hin auswandern wollte, bevor es sie dann doch nach Leipzig-Grünau verschlug. Hier versuchen die beiden in einem mitreißenden, höchst amüsanten und doch zutiefst aufwühlenden Ringen um ihre jüdische Identität, ihre Zugehörigkeit zu finden … oder eben nicht. Kapitelmans biografischer Roman ist eine wirklich lohnende Lektüre zum Thema Herkunft und Heimat! / Und da sind wir auch schon bei meiner Preisfrage des letzten Monats: Warum nur werden so manche junge männliche Autoren für ihre nicht sonderlich herausragenden Werke derart gerühmt?, hatte ich gefragt und Jan Brandts Buch als Präsent für eine überzeugende Erklärung in Aussicht gestellt. Also, entweder kann das wohl niemand wirklich erklären, oder aber niemand wollte das Buch – denn auch die einzige Einsenderin überhaupt, Regina N. aus Berlin, wollte es nicht geschenkt bekommen, hatte aber eine zeitlos überzeugende Erklärung zu bieten:  „Weil Typen immer bevorzugt werden, daran hat sich auch 2019 nix geändert!“ Hat sie etwa Recht?

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