Die Monatsbotin Mai 2022 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die achtundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein viel zu trockener, aber freundlicher April liegt hinter uns, den ich in der Hauptsache mit ganz schriftstellerinnengemäßer Schreibarbeit verbrachte – abgesehen von einer einwöchigen Privatreise, die mich zunächst zu meinem lieben Mütterlein nach Meppen führte, dann weiter zur lieben alten Freundin in die Nähe von Kiel, um mit ihr dann wiederum weiter nach Sylt zu reisen, wo sie als junges Mädchen in einem Kindererholungsheim nahe Hörnum tätig war und später dann in einem Müttergenesungsheim in Keitum. Hund Luki war auch wieder mit von der Partie, hatte aber erstaunlicherweise auf der von Osterbesucher*innen überschwemmten Insel wenig Platz zum Auslauf. Die mit Seegras bewachsenen Dünen (die laut Freundin Margret vor 69 Jahren noch komplett sandig waren, ohne jeglichen Bewuchs!) sind nicht betretbares Schutzgebiet, was ja auch gut ist, aber auf den gangbaren Fuß- und Radwegen tummelten sich Scharen von maritim gekleideten Urlaubern. Und frei laufen durfte der arme Hund nirgendwo so richtig. Aber nun gut, das Wetter war prächtig und der Ausblick aufs Wattenmeer prima. Und zum 84. gab es auch einen selbstgebackenen Marmorkuchen vom Hotelkoch!

Ansonsten: Fleißiges Schreiben stand an, sowohl am Jugendbuch als auch am Ghostwriterroman, aber auch an den im Juli im Verlag Friedrich Oetinger erscheinenden Jugendroman Blindfisch musste letzte Hand angelegt werden. Das bedeutet im Einzelnen: Die aktuellen Satzfahnen (die den Text im Druckformat zeigen) ein letztes Mal überprüfen und überhängende Satzteile „einbringen“, sodass sich die Zeilenanzahl auf jeder Seite nicht allzusehr unterscheidet. Da muss dann noch das eine oder andere Wort oder der eine oder andere Halbsatz dran glauben, aber so ganz nebenbei entdeckt man dann doch noch hie und da eine Wortwiederholung … Eine Tätigkeit, die mir diesmal besonders viel Spaß gemacht hat. Vielleicht auch, weil ich mich dabei immer wieder im eigenen Buch festgelesen habe, was ja ein gutes Zeichen ist!

Natürlich gingen auch die Onlineworkshops, diesmal „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“, weiter. Und drei Lesungen standen auch an: Die 6. Klassen der Grundschule Menschenskinder in Schönwalde-Glien nahe Berlin lauschten interessiert meiner Darbietung aus „Ein Stern namens Mama“, „Und wenn schon“ und „Hiphop, Hund und Herzgehüpfe“. Und ein überaus vielseitiges und köstliches Büffet gab es im Lehrerzimmer noch dazu. Vielen Dank dem engagierten Kollegium und den emsigen FSJlerinnen!

Und was kommt?

Natürlich geht die Arbeit an meinen aktuellen Projekten weiter, desgleichen am Podcast „Butchfunk – Lässig. Lustig. Lesbisch.“, dessen Maiausgabe leider krankheitsbedingt erst demnächst aufgenommen werden kann und dann nachgereicht wird. Zu Gast diesmal: Joey Juschka, aus Halle an der Saale gebürtige Autorin und Sextrainerin.  Die bisherigen sechs Folgen sind zu hören auf vielen Plattformen, unter anderem auch hier auf Pink.Life. Und: Wem es gefällt, nicht vergessen, zu liken und zu abonnieren!

Und lesen werde ich in diesem Monat auch, zum Einen am 10. Mai in der Stadtbücherei Falkenhagener Feld für die dort ansässigen Grundschüler*innen, zum anderen am 18. Mai in der Privatklinik Dr. Fontheim im niedersächsischen Liebenburg aus „Paare mit Paketen“. Um Anmeldung – siehe hier!Plakat_Lesung_Fessel_E2 – wird gebeten!

Einen blühenden und grünenden Mai wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 5. Mai und am 2. Juni; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Christina Clemm: AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt. Verlag Antje Kunstmann, MÜnchen 2020 / Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutsch­land von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Das kann und mag man sich kaum vorstellen – dabei hilft dann dieses sehr klare und eindringliche Werk, in dem die Strafrechtsanwältin Clemm anhand von fiktiven, aber auf der Wahrheit fußenden Fällen verschiedenste Fallbeispiele erzählt, von der versuchten Vergewaltigung über Gewalt in der Ehe bis hin zum Femizid. Die Erzähltexte sind mit einfachen, aber hinreichenden Erklärungen der juristischen Fachbegriffe durchsetzt. Wer dieses Buch gelesen hat, wird hoffentlich genauer hinsehen, wenn ihm eine Frau mit leerem Blick und blauen Flecken am Handgelenk begegnet. Und vielleicht eher tätig werden als vor der Lektüre.

Die Monatsbotin April 2022 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die siebenundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Der März zeigte sich mal wieder von seiner sonnigen Seite, ganz im Gegensatz zum düsteren Geschehen im Osten Europas, das vielen Menschen und auch mir gehörig auf die Stimmung schlug und schlägt. Für die Nichtberlinerinnen hier einmal kurz eine Bestandsaufnahme: Ja, man merkt durchaus, dass zigtausende von Geflüchteten zumeist über Polen nach Berlin eingereist sind, und das nicht nur, wenn man vom Hauptbahnhof aus reisen möchte.  Auch in den Berliner Bürgerämtern stehen lange Schlangen von Menschen, und nicht wenige meiner Bekannten und Freunde haben Geflüchtete aufgenommen und sind nun damit beschäftigt, diese unbürokratisch und schnell mit dem Nötigsten zu versorgen, was sich nicht immer einfach gestaltet. Meine persönlichen Aktivitäten in dieser Richtung beschränken sich bisher auf Geldspenden, aber für den Mai ist bereits die erste Kurzlesung mit Übersetzung für geflüchtete ukrainische Jugendliche angedacht. Ich werde berichten …

Am 3. März holte ich dann die beiden im Januar aus Coronagründen ausgefallenen Online-Lesungen vor Zürcher Jugendlichen nach, um am 9. März den aus denselben Gründen verschobenen Workshop-Tag an der Braunschweiger Wilhelm-Bracke-Gesamtschule zu halten, endlich wieder einmal vor Ort, was mir sehr viel Spaß machte. Gut zwei Dutzend Elftklässler waren mit großem Elan dabei und schrieben Kurztexte – das spätere Feedback freute mich enorm, zeigte es doch, dass die jungen Leute wirklich etwas davon mitgenommen hatten. Hier eine kleine Kostprobe: „Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, mal kreative Texte zu formulieren und dies nach verschiedenen Kriterien zu machen.“ „Ich muss sagen, dass mir dieser Workshop unglaublich viel Spaß gemacht hat und ich wirklich sagen muss, dass ich echt viel mitnehmen konnte! Ich habe gelernt, wie man anfängt, einen Text zu schreiben, wie man die Zeitform richtig einbaut und vor allem habe
ich meiner Kreativität freien Lauf gelassen, was mir sehr gefallen hat.“ Mir auch, vielen Dank nach Braunschweig, vor allem auch an die engagierte Deutschlehrerin Margot Nies, die diesen Tag möglich gemacht hat!

Am 22. März dann reiste ich nach Falkenberg/Elster und stellte den Dritt-bis Sechstlklässlern der dortigen Astrid-Lindgren-Grundschule im Rahmen der Literaturwoche auf Einladung der Stadtbibliothek verschiedene Kinder- und Jugendbücher vor. Die für den 29. März wiederum geplante Lesung vor Achtklässlern des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums hingegen musste leider ausfallen, da ich am selben Morgen mit handfesten Anzeichen einer Corona-Infektion erwachte – was sich allerdings dann zum Glück nur als „normale“ Infektion herausstellte. Sehr schade, aber vielleicht gibt es im kommenden Jahr dann eine Neuauflage!

Nach dem coronabedingten Ausfall der März-Episode des Podcasts „Butchfunk – Lässig. Lustig. Lesbisch.“ konnten Manuela Kay und ich dann aber endlich die Folge 6 aufnehmen, die am Donnerstag, dem 7. April veröffentlicht werden wird. Zu Gast ist die äußerst wortgewandte Casterin, Regisseurin und ehemalige Schauspielerin Charlotte Siebenrock, die unter anderem darüber aufklärt, wie hoch die durchschnittliche Quote an queeren Schauspielabsolvent*innen pro Jahr ungefähr einzuschätzen sein dürfte. Wer sich die bisherigen fünf Folgen noch nicht zu Gemüte geführt hat, kann es sehr gern jetzt nachholen: Der Podcast ist zu hören auf vielen Plattformen , unter anderem auch hier auf Pink.Life. Und: Wem es gefällt, nicht vergessen, zu liken und zu abonnieren!

Wer sich übrigens ein wenig weiter in meine Arbeit als Kinder- und Jugendbuchautorin vertiefen möchte, dem sei die soeben neu erschienene 22. Sonderausgabe „Standortbestimmungen“ von kjl&m empfohlen, erschienen anlässlich des 65. Geburtstages der Bielefelder Kinder- und Literaturwissenschaftlerin, Literatur- und Mediendidaktikerin und Professorin Petra Josting, die mich 2018 bei meinem Aufenthalt als „poet in residence“ mit großem Elan begleitete. Eines der neun darin enthaltenen Interviews hat der Literaturwissenschaftler Dr. Michael Ritter mit mir geführt; wie ich finde, ein sehr gelungenes Gespräch!

Und was kommt?

Natürlich geht die Arbeit an meinen aktuellen Projekten – dem Jugendbuch für den Querverlag und dem neuen Ghostwriterprojekt – weiter, desgleichen die Online-Workshops „Biografisches Schreiben“ und auch zwei weitere Lektorate. Wobei es sich strenggenommen nicht um Lektorate, sondern um Begutachtungen handelt: Das bedeutet, dass ich ein eingesandtes Manuskript lese, auf literarisches Potential hin beurteile und Anmerkungen und konkrete Vorschläge für ein weiteres Vorgehen bzw. Überarbeiten gebe.  Für die beiden Autorinnen hoffentlich ein gutes Rüstzeug, um ihre Projekte weiter voranzubringen und die Veröffentlichungschancen zu erhöhen, für mich eine interessante Tätigkeit, die meinen eigenen Blick auf Texte immer wieder neu und weiter schärft. Eine Win-Win-Situation sozusagen.

Inhaltlich  begleitet habe ich auch kürzlich einen sehr zu empfehlenden Text des Berliner Historikers Raimund Wolfert: „In memoriam Fritz. We are stardust oder Was bleibt, ist eine Erzählung“  vereint die Annäherung an das Leben von Wolferts Großvater mit einem „Skandalprozess mit sexuellen Motiven“ im schlesischen Waldenburg der 1920er Jahre – erschienen in den Mitteilungen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Nr. 68.

Und wie steht es mit Lesungen? Im April gibt es nur eine: Am Monatsende, dem 29. April , werde ich wieder einmal der von einem sehr netten und aktiven Kollegium geführten Schönwalder Grundschule „Menschenskinder“ einen Besuch abstatten und für alle drei 6. Klassen aus „Und wenn schon“ und „Ein Stern namens Mama“ vorlesen. Ich freue mich auf lebhafte Kinder!

Einen ebenfalls lebhaften, aber hoffentlich friedlichen April wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 4. April; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Tana French: Der Sucher. Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2021 / Der ehemalige Chicagoer Polizist Cal hat die Brücken hinter sich abgebrochen und sich im ländlichen Irland niedergelassen, der Heimat seiner Vorfahren. Das Dorf und seine Bewohner sind im freundlich gesonnen, aber nach einer Weile spürt Cal, dass er beobachtet wird. Und dann taucht da immer wieder dieser leicht verwahrloste Junge auf, der sich nur eines wünscht: Cal soll ihm helfen, seinen verschwundenen großen Bruder zu finden. Das aber erweist sich als gefährliche Aufgabe, denn nach und nach zeigen sich die Schattenseiten der Dorfbewohner immer deutlicher … Ein weiterer sehr spannender Roman der irischen Erfolgsautorin, die es ausgezeichnet versteht, ihre Figuren tiefenpsychologisch geschickt zu zeichnen und ihre Leserschaft damit immer tiefer in die Geschichte hineinzuziehen.  Ein Genuss!

Die Monatsbotin März 2022 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die sechsundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ja, der Februar hatte es in sich. Leider legte mich gleich zu Beginn des Monats eine lästige Sehnenscheidenentzündung meiner rechten Hand lahm. Nein, es handelt sich nicht um das Karpaltunnelsyndrom, sondern um den sogenannten Hausfrauendaumen. Diesen Begriff finde ich allerdings dermaßen antiquiert, dass ich es kaum fassen kann – aber egal, Orthese drüber, Spritze rein und los – denn Lesung konnte ich zum Glück ja auch ohne Daumen halten, so am 18. Januar live vor den 8. Klassen des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums und vorher vom 10. bis 14. Januar online für die Schüler*innen des Schweizer Kantons Zürich. Zwei dieser Lesungen allerdings mussten in die erste Märzwoche verschoben werden, da einige der Lehrkräfte positiv getestet wurden. Am 2./3. März also lese ich dann online für die dortigen Schüler*innen – und der geplante Schreibworkshop mit den 11.-Klässlern der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in Braunschweig musste auch leider verschoben werden – auf 9. März und steht damit unmittelbar bevor. Ich bin gespannt!

Ebenfalls verschoben werden musste der geplante Schreibworkshop „Biographisches Schreiben “im Bremer Gehörlosenzentrum; neuer Termin: 24. bis 26. Juni. Da ist es dann hoffentlich schön warm und Corona kann uns nichts mehr anhaben!

Corona zum Opfer gefallen ist zudem die neue Episode Nummer 6 unseres Podcasts „Butchfunk – Lässig. Lustig. Lesbisch.“, die nun erst am Donnerstag, dem 7. April veröffentlicht werden wird. …Wer sich die bisherigen fünf Folgen noch nicht zu Gemüte geführt hat, kann es sehr gern jetzt nachholen: Der Podcast ist zu hören auf vielen Plattformen , unter anderem auch hier auf Pink.Life. Und: Wem es gefällt, nicht vergessen, zu liken und zu abonnieren!

Umso mehr Zeit hatte ich dann aber für meine beiden zurzeit in Arbeit befindlichen Bücher, das Jugendbuch für den Querverlag und mein neues Ghostwriterprojekt. Und für noch ein sehr spannendes, ganz neues Projekt, das mich mit großer Freude erfüllt: das Reichenower Ruinenfestival „Zukunft Lesen“, für das der Verein Kulturschäferei e.V., in dem ich Mitglied bin, soeben eine voraussichtlich fast die Kosten deckende Förderung erhalten hat: »Und seitab liegt die Stadt« ist ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin und fördert bundesweit literaturbezogene Veranstaltungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern im Rahmen des BKM-Förderprogramms »Kultur in ländlichen Räumen«. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm »Ländliche Entwicklung« (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Ziel ist es, die Literaturvermittlung zu stärken und möglichst vielen Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, kulturelle und gesellschaftliche Debatten mitzugestalten. Für die literarische Planung zeichne ich in der Hauptsache verantwortlich und bin nun gerade mit Feuereifer dabei, die geplanten acht bis zehn Lesungen und zwei Workshops zu bestücken. Das ist eine Menge Arbeit, die sich mit Sicherheit lohnen wird! Die einzelnen geförderten 36 Projekte kann man hier nachlesen.

Und was kommt?

Zunächst die oben bereits erwähnten Online-Lesungen in der Schweiz, dazu dann noch vier weiter Live-Veranstaltungen, neben dem Braunschweiger Workshop- und Lesetag dann auch zwei Lesungen an der Astrid-Lindgren-Schule im brandenburgischen Falkenberg am 22. März und eine weitere Lesung für die 8. Klassen des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums.

Und dann heißt es natürlich weiterschreiben … das ist ja schließlich meine Haupt- und Lieblingsbeschäftigung!

Und wer noch weiterlesen will: hier im Blog der Berliner Spreeautoren, dem Netzwerk professioneller Berliner AutorInnen und IllustratorInnen aus dem Bereich Kinder- und Jugendbuch, findet sich ab dem 7. März ein ausführliches Interview mit mir.

Einen frühlingshaften März wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 3. März; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Dilek Güngör: Vater und ich. Verbrecher Verlag, Berlin 2021 / Ein schmales, gut zu lesendes Werk, das die leicht lakonisch-distanzierte Sicht der türkischstämmigen Autorin auf den schweigsamen Vater, der seine Kinderseele nur der kleinen Tochter zeigen konnte, genüsslich zelebriert. Die Mittdreißigerin Ipek, frisch von ihrem Freund getrennt, besucht ihren Vater, während die Mutter mit drei Freundinnen ein Wellnesswochenende verbringt – aber so richtig ins Gespräch kommen Vater und Tochter dennoch nicht. Immerhin aber schließt Ipek letztlich ihren Frieden damit – getreu der Maxime: Nimm hin, was du nicht ändern kannst. Am interessantesten für mich sind auf den 103 Seiten Ipeks Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Schüchternheit.

Die Monatsbotin Februar 2022 // Notizen aus dem vierten Stock muss leider ausfallen!

Nein, hier kommt sie noch nicht, die sechsundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg! 

Leider muss sie aufgrund einer Handverletzung diesen Monat ausfallen. Aber dafür kommt sie im März dann doppelt so prall – bis dahin grüßt herzlich Karen-Susan Fessel!

Die Monatsbotin Januar 2022 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die fünfundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Der Dezember ist ja nicht nur aufgrund der schön niedrigen Temperaturen mein Lieblingsmonat, sondern auch, weil dann diverse Festivitäten anstehen. Und ein wenig Ruhe einkehrt, so auch diesmal.  Da keine Veranstaltung mehr anstand, konnte ich mich ganz entspannt meinen diversen Projekten widmen, allen voran dem neuen Jugendbuch für den Querverlag, aber auch den Online-Workshops „Biografisches Schreiben“ sowie dem „Kreativ-Quickie“.

Für einen dreitägigen vorweihnachtlicher Besuch bei meiner lieben Frau Mutter im emsländischen Meppen fand ich dann auch noch Zeit, mehrere Lektoratsanfragen aber musste ich aus Zeitgründen leider absagen oder auf Mitte nächsten Jahres verschieben, aber das ist nötig, um mich auf meine Hauptarbeit, das Bücherschreiben, konzentrieren zu können. Neben dem Jugendbuch steht nämlich noch ein weiteres Buch aus der Kategorie „Ghostwriting“ an, zu dem ich zu gegebener Zeit genaueres erzählen werde. Und einen weiteren Roman für Erwachsene habe ich auch in Planung, der allerdings noch nicht sonderlich weit gediehen ist.

Und was kommt?

Ich habe also reichlich zu tun, was mir wie immer ausnehmend gut gefällt. Dazu gehört auch die Arbeit am Podcast „Butchfunk – Lässig. Lustig. Lesbisch.“, dessen nächste Folge am Montag, dem 3. Januar online gehen wird. Bei der Live-Aufnahme der Episode 4  auf den Berliner „LGBT-Winterdays“ lag unsere Mitstreiterin Ina Rosenthal leider krank darnieder und ich weilte noch im Zug aus Osnabrück, so dass Manuela Kay bei eisiger Kälte allein mit der Musikerin Katharina Franck auf der Bühne saß und über die 80er-Jahre sprach. Was sie natürlich mit Bravour bewältigte; kein Wunder, immerhin ist ja auch sie seit dem 10. Dezember stolze

Der scheidende Justizsenator Berlins, Dirk Berendt, überreicht Manuela Kay gutgelaunt den wohlverdienten Orden. Foto: Karen-Susan Fessel

Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, dank ihres großen und unermüdlichen Einsatzes als Aktivistin, Verlegerin und Sprachrohr für die Belange der queeren Community. An dieser Stelle also nochmals ganz offiziell: herzlichen Glückwunsch!

Der Podcast ist zu hören auf vielen Plattformen , unter anderem auch hier auf Pink.Life. Und: Wem es gefällt, nicht vergessen, zu liken und zu abonnieren!

Einige Lesungen stehen in diesem Monat wiederum erneut an, aber die Lesereise vom 10.-14. Januar in den Kanton Zürich muss ich aufgrund der steigenden Coronainzidenzen dann doch zu allseitigem Bedauern wieder online halten. Hoffentlich aber gilt das nicht für die Lesung am 18. Januar vor den 8. Klassen des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums und auch nicht für den Schreibworkshop mit den 11.-Klässlern der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in Braunschweig. Ich bin gespannt!

Einen beschwingten Januar wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 3. Februar; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Rumaan Alam: Inmitten der Nacht. btb, München 2021 / Ferien auf Long Island. Amanda, Clay und ihre beiden Teenagerkinder freuen sich auf schöne Tage im Luxusferienhaus. Aber mitten in der Nacht steht dort plötzlich ein älteres, schwarzes Ehepaar vor der Tür, angeblich die Hausbesitzer. Und angeblich liegt die ganze Ostküste lahm, Strom und Licht seien ausgefallen … Alams dritter Roman entfaltet nach und nach eine apokalyptische Vision, die zugleich elementare Gesellschaftsfragen berührt: Amanda und Clay müssen sich nicht nur mit ihrem Misstrauen auseinandersetzen, sondern auch mit der Frage, woher er rührt. Sind sie vielleicht doch tief im Herzen Rassisten? Und ist es angeraten, immer ehrlich zu sein? Fragen, mit denen sich lesend auseinanderzusetzen nicht nur Sinn, sondern auch Spaß macht … // Arttu Tuominen: Was wir verschweigen. Lübbe, Köln 2021  / Ein Messermord unter Alkoholikern, in einem Holzhaus am See, typisch finnisch eben, denkt Kommissar Jari Paloviita. Aber dann entdeckt er den Namen des Hauptverdächtigen, und die Erinnerungen kommen zurück … Tuominens als „Bester finnischer Krimi des Jahres“ ausgezeichneter Roman entpuppt sich als solide, handwerklich gut gemachte Krimikost, aber mehr auch nicht. Dazu würde dann eine überraschende Wendung gehören, aber auf die habe ich vergebens gewartet. Gut unterhalten wurde ich dennoch. // Kim Faber und Janni Pedersen: Winterland. Blanvalet, München 2021 / Ganz anders, nämlich ungemein spannend und wendungsreich der erste Band der Krimitrilogie des dänischen Duos Faber und Pedersen, ausgezeichnet mit dem Preis für des beste Debüt der Dänischen Krimi-Akademie. Der kleine Ort Sandsted wird von einem brutalen Doppelmord erschüttert, zeitgleich explodiert eine Bombe auf dem Kopenhagener Weihnachtsmarkt. Martin Juncker, nach Sandsted zwangsversetzt, und seine Kopenhagener Kollegin Signe Kristiansen stehen vor den größten Herausforderungen ihrer Karrieren. Und entdecken schließlich, dass beide Fälle zusammenhängen … Zu meiner Freude erscheint der zweite Band in wenigen Wochen, denn die beiden wunderbar charaktervoll geschilderten Ermittler sind bereits jetzt ganz oben in meine Krimi-Favoritenliste aufgestiegen. Unbedingt zu empfehlen!

Die Monatsbotin Dezember 2021 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die vierundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

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Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Der November begann für mich – wie so oft in den Vorjahren – mit einer Lesereise, diesmal ins idyllisch im Harz gelegene Bad Harzburg, wo ich auf Einladung der „Bad Harzburger Aktion“ vom 2. bis zum 5. täglich zwei Lesungen aus meinen Kinder- und Jugendbüchern hielt. Den Anfang machte die Pestalozzischule in Goslar, gefolgt vom Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium und der Schule an der Deilich in Bad Harzburg. Am Freitag, dem 5. dann beendete ich die Leserreise im Rahmen der Bad Harzburger Kinder- und Jugendbuchwochen in der Oberschule Liebenburg – aber ganz vorbei war sie dann doch noch nicht, denn zu meiner Freude wurde ich kurzfristig an die Klinik Dr. Fontheim – mentale Gesundheit eingeladen, um als Referentin ein Seminar für die Pflegeschüler*innen im Bereich Psychiatrische Pflege zu halten. Der höchst engagierte Pflegedirektor der Klinik, mein ehemaliger Meppener Mitschüler Georg Schnieders, hatte mich kurzerhand engagiert, um eine coronabedingte Lücke im Lehrplan füllen zu können. Das machte mir sehr viel Freude, denn die knapp 20 Zuhörenden lauschten sehr interessiert meiner Lesung aus meinen für diesen Fachbereich relevanten Kinder- und Jugendbüchern und meinem neuesten Buch „Paare mit Paketen“,  dem im Psychiatrie-Verlag erschienenen Reportageband mit elf Paaren, die mit psychischen Erkrankungen leben (müssen). Eine weitere Abendveranstaltung für das kommende Frühjahr ist angedacht, auf die ich mich schon jetzt sehr freue.

Zurück in Berlin, widmete ich mich meinen weiteren Aufgaben, wozu zunächst die Konzeptionsarbeit am Podcast „Butchfunk – Lässig. Lustig. Lesbisch.“ gehörte, dessen zweite Folge am 1. November online gestellt worden ist.  Diesmal zu Gast:  die Berliner Friseurmeisterin Marianne Graff, mit der meine Mitstreiterinnen Manuela Kay, Ina Rosenthal und ich eifrig über so spannende Themen wie Wasserwellen und Szenefrisuren diskutieren. Episode 3, in der wir die Kuratorin und Vorstandsvorsitzende des Schwulen Museums, Birgit Bosold, danach befragen, ob und wie der „Lesbenradar“ eigentlich funktioniert, wird am Montag, dem 6. Dezember online gestellt. Zu hören auf vielen Plattformen , unter anderem auch hier auf Pink.Life. Und: Wem es gefällt, nicht vergessen, zu liken und zu abonnieren!

Aber auch die Arbeit am Roman für den Querverlag lief weiter, zudem die Online-Workshops, vor allem der achtwöchige für die Aids-Hilfe NRW, der sehr gut angenommen wird. Jeden Dienstagabend war ich also von 18-21h damit beschäftigt, mit bis zu zehn Schreibfreudigen in bester Atmosphäre an neuen Texten zu feilen.  Mal sehen, ob der Workshop angesichts der hochschnellenden Coronazahlen vielleicht doch noch einmal verlängert wird …

Genau die waren dann auch der Grund dafür, dass meine geplante Lesereise nach Luzern dann doch online stattfinden musste, was mir allerdings viel Spaß bereitete. Die Schüler*innen der 5. bis 11. Klassen aus Luzern, Nottwil und Sursee zeigten sich höchst interessiert und ließen sich auch  nicht davon abhalten, viele Fragen zu stellen. Insgesamt also neun rundum gelungene Veranstaltungen in einem Format, an das wir uns alle noch weiter gewöhnen werden müssen.

Gerade noch rechtzeitig aber konnte ich am 19. November noch nach Osnabrück reisen, um in der dortigen Bertha-von-Suttner-Oberschule drei Lesungen aus meinen Kinder- und Jugendbüchern zu halten. So kam ich in den Genuss, die gesamte Schüler*innenschaft vor mir zu haben – inklusive des freundlichen Kollegiums, allen voran die umtriebige Lehrerin Tanja Brinkmann, die das Ganze bestens organisiert hatte.

Die letzte geplante Lesung des Monats am 30. November in der Berliner Stadtbibliothek Falkenhagener Feld musste dann leider auf einen unbestimmten Zeitpunkt in der Ferne verschoben werden.

Und was kommt?

Damit bleibt auch der Dezember veranstaltungsfrei; aber die Zeit werde ich natürlich nutzen können, um meine diversen Schreibworkshops und -projekte weiter voranzutreiben. Ein neuer Text ist dann auch noch erschienen, und zwar in der soeben im konkursbuch Verlag erschienenen Spezialausgabe des Lesbischen Auges Nr. 21, „Stadt Land Fluss – Herkunftsorte“ :  „Für immer zugezogen“ beschäftigt sich mit dem Emsland, wo ich großenteils aufgewachsen bin und kurz vor Weihnachten noch einen Besuch bei meiner Mutter einlegen werde – hoffentlich macht Corona mir da keinen Strich durch die Rechnung …

Einen besinnlichen Dezember wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 2. Dezember; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Stig Saeterbakken: Durch die Nacht. Dumont, Köln 2019 / Ole-Jakob, 18, hat sich das Leben genommen. Mutter, Vater und Schwester bleiben geschockt zurück. Hat der Suizid seines Sohnes etwas damit zu tun, dass Karl sich eine Weile zuvor neu verliebt hatte und vorübergehend ausgezogen war? War der Riss innerhalb der Familie einfach zu groß geworden? Auch durch den letzten Roman des norwegischen Autors geht ein Riss: Karls traurig-nachdenkliches Resümee weicht im letzten Drittel einem zusehends surrealistischer wirkenden Erzählstrang, der mich als Leserin einigermaßen ratlos und bekommen zurücklässt. So muss es auch dem Autor ergangen sein, der sich kurz nach Fertigstellung suizidiert hat. // Christian Baron: Ein Mann seiner Klasse. Claassen, Berlin 2020 /  Gewalttätig ist er, der aus einfachsten Verhältnissen stammende Vater in diesem Roman, unberechenbar, rundherum erfolglos – und doch ein innig geliebtes, viel bewundertes Vorbild für den Sohn. Zunächst jedenfalls, aber dann, als die Familie nach dem frühen Krebstod der Mutter zerbricht, verschwindet der Vater aus dem Leben seiner vier Kinder und taucht nur noch sporadisch auf. Christian Baron hat ihm einen ganzen Roman gewidmet und dabei so ganz nebenbei auch die gesellschaftlichen Verhältnisse seziert, die den Vater zu dieser zu jeglicher Kommunikation unfähigen Person haben werden lassen. Das ist gut zu lesen und auch interessant und passt bestens zur momentan vielfach diskutierten Frage der Bedeutung des Klassismus – aber statt dieses literarischen Denkmals für den verstorbenen Vater hätte ich viel lieber ein Buch über die Mutter des Autors gelesen. // Yishai Sarid: Monster. Kein & Aber, Zürich 2019 / Der kurze, aber sehr eindringliche Roman endet mit einem Faustschlag: Der Ich-Erzähler, ein israelischer Tourguide, schlägt einen deutschen Dokumentarfilmer in Treblinka nieder. Wie es dazu kam, erzählt der bekannte israelische Autor in Form eines Rechenschaftsberichtes, der die Leserschaft von Anfang an in den Bann zieht. Zu erfahren, wie der junge Tourguide sein Leben immer mehr der Führung von jungen israelischen Jugendgruppen durch Auschwitz, Treblinka und andere ehemalige Vernichtungslager in Polen widmet und dabei seine eigene Familie immer mehr aus den Augen verliert, das weckt Betroffenheit und Irritation. Die Balance zwischen Abstand und mangelnder Distanzierung gelingt dem Ich-Erzähler immer weniger, zugleich wächst seine Wut ins Unermessliche. Yishai Sarid ist mit diesem schmalen Band ein großer Wurf gelungen. Die Frage nach der Wirkung indes bleibt nicht nur für den Tourguide ungelöst.

Die Monatsbotin November 2021 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die dreiundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

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Was war?

Der Oktober begann mit einem Paukenschlag: Unser brandneuer Podcast „Butchfunk – Lässig. Lustig. Lesbisch.“

Butchfunk: Der Podcast. Mit Manuela Kay (links), Ina Rosenthal und Karen-Susan Fessel (rechts)

schlug richtig gut ein und kletterte gleich mal auf einen sagenhaft guten Platz 6 in den Apple Podcast Charts in der Kategorie Gesundheit und Fitness: Sexualität. Letzteres mag vielleicht nicht die passendste Rubrik sein, denn über Sexualität reden meine Mitstreiterinnen Manuela Kay und Ina Rosenthal und ich zwar eigentlich gar nicht mit unseren Gäst*innen, aber die US-Amerikaner*innen bieten eben nur eine begrenzte Anzahl an Rubriken.  Dennoch ein schöner Erfolg, der uns drei natürlich weiter beflügelt …

Dass der Podcast eine gute Reichweite hat, erwies sich für mich dann gleich auch bei meiner einzigen Lesung im Oktober am 8. 10. in der Alten Schmiede in Lichtenberg. Im Rahmen der „Lichtenberger Pride Weeks“ hatte der Verein Leslefam e.V. mich eingeladen, und das zahlreich erschienene Publikum lauschte nicht nur interessiert meiner Lesung aus „In die Welt“ und „Mutter zieht aus“, sondern stellte hinterher viele Fragen und rückmeldete nur Positives zum Podcast. Eine höchst erfreuliche Lesung, die mich beschwingt in die Lichtenberger Nacht entließ.

Mein zweites Ghostwriterprojekt habe ich im Oktober abgeschlossen, auch die Arbeit am Roman für den Querverlag lief weiter, zudem die Online-Workshops, vor allem der achtwöchige für die Aids-Hilfe NRW, der sehr gut angenommen wird. Jeden Dienstagabend bin ich also von 18-21h damit beschäftigt …

Und was kommt?

… nur in der ersten Novemberwoche nicht, wenn ich zur Bad Harzburger Jugendbuchwoche in den Harz reisen werde.  Jeden Tag werde ich das Vergnügen haben, in unterschiedlichen Schulen in Bad Harzburg, Liebenburg und Goslar aus meinen Kinder- und Jugendbüchern vorzulesen. Desgleichen auch am 19. November in Osnabrück, wo ich drei Lesungen für die Fünft- bis Zehntklässler der Bertha-von-Suttner-Oberschule halten werde. Und vom 22. bis zum 26. November reise ich dann ins schöne schweizerische Luzern, um dort an acht Lesungen in unterschiedlichen Schulen meine Bücher zu präsentieren.

Der Veranstaltungsmonat November endet dann am 30. mit einer neuerlichen Lesung in der Stadtteilbibliothek Falkenhagener Feld in Berlin-Spandau, wo ich wieder einmal das Vergnügen haben werde, Drittklässler mit den Abenteuern von Frieda Fricke zu erfreuen.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Bahn mich komplikationslos nach Osnabrück und in die Schweiz fährt, anders als am 25. Oktober, als ich aufgrund von Zugausfällen um ein Haar die Beisetzung meiner langjährigen guten Freundin, der Philosophin, Psychologin und Feministin Barbara Köster aus Frankfurt verpasst hätte. Barbara Köster, einer der streitbarsten und klügsten Köpfe der linksalternativen Szene, Mitbegründerin der Frankfurter Frauenschule und umtriebige Aktivistin der deutschen Studenten- und Frauenbewegung, ist am 8.10. im Alter von 74 Jahren leider überraschend verstorben; ihre leidenschaftliche Stimme wird nicht nur mir fehlen.

Zu hören ist hingegen ab dem 1.11. die zweite Folge von „Butchfunk – der Podcast!“. Diesmal haben wir die Berliner Friseurmeisterin Marianne Graff zu Gast, mit der wir so interessante Dinge wie Wasserwellen und Szenefrisuren intensiv diskutieren. Ab sofort auf vielen Plattformen , unter anderem auch hier auf Pink.Life.

Einen muscheligen November wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 2. Dezember; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Gesine Palmer: Tausend Tode. Über Trauer reden. PalmArtPress, Berlin 2020 / Nein, es geht nicht etwa darum, wie Trauernde miteinander kommunizieren, sondern um eine Trauerrednerin und ihre Erfahrungen mit Trauernden, aber auch mit ihren eigenen Gedanken über Tod, Trauer und Sterben, aus denen sie ihre Trauerreden herausschöpft. Gesine Palmers schmales, aber sehr lesenswertes Buch  beleuchtet unsere heutige Trauerkultur auf vielfältige, kluge und auch immer wieder amüsante Weise und versöhnt damit auch mit den vielen Fehltritten, die den modernen Trauernden, aber auch den professionell damit Befassten unterlaufen können. Unterschwellig schwingt immer ein tiefes Verständnis der Autorin für die menschlichen Unzulänglichkeiten mit – sehr angenehm in diesen oft, um mit der aktuellen Buchpreisträgerin Antje Ravíc Strubel zu sprechen, „zänkischen Zeiten“ … // Eileen Myles: Chelsea Girls. Matthes & Seitz, Berlin 2020 / Dass  Prosatexte von Eileen Myles, nichtbinärer Kultfigur der US-amerikanischen queeren Literaturszene, auch endlich ins Deutsche übertragen wurden (einige Gedichte wurden bereits im vergangenen Jahr von Regina Nössler für das im konkursbuch Verlag erschienene Lesbische Auge übersetzt), ist an sich schon mal eine feine Sache. Aber für Myles‘ atemlose Prosa braucht es a) durchaus den Willen, sich auf die temporeiche Fahrt durch ein vielschichtiges Seelenleben und deren gedanklichen Auswüchse auch einzulassen und b) gutes Durchhaltevermögen. Dann aber wird man belohnt mit einem schillernden Gedankenreichtum, der seinesgleichen sucht. Hätte der Verlag sich allerdings dazu durchringen können, die Myles’sche Sprachgewalt mit wohlgesetzten Absätzen ein wenig lesefreundlicher zu gestalten, dann wäre der Lesegenuss deutlich höher ausgefallen, zumindest bei mir … // Rosa von Praunheim: Wie wird man reich und berühmt? Wie dreht man Filme, schreibt man Gedichte, malt man Sterne und Schwänze? / Martin Schmitz Verlag, Berlin 2017 / Geradezu entspannend dagegen die vom Berliner Filmemacher Rosa von Praunheim verwendete kurze Form in seinem nunmehr 8. Buch, das nicht nur angehenden Filmstudenten einiges über die Kunst des im kommenden Jahr 80 Jahre alt werdenden, international bekannten Filmregisseurs verrät. Von Praunheim plaudert in diesem kurzweiligen Werk aus dem kunstsinnigen Nähkästchen und geizt dabei weder mit Kostproben seiner Lyrik noch mit Zeichnungen. Und das Ganze auch noch eingefasst in ansprechendes Rosa!

 

Die Monatsbotin Oktober 2021 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die zweiundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

So langsam nimmt das durch die Pandemie stark reduzierte Literaturleben wieder an Fahrt auf, und so startete ich mit einem bunten Potpourri an Veranstaltungen in den Herbst. Den Anfang machte dabei am 5. September die Preisverleihung des „THEO„, des Berlin-Brandenburgischen Preises für Junge Literatur“, im ehrwürdigen Berliner Roten Rathaus. 15 junge Schreibtalente zwischen 8 und 21 Jahren lasen dort ihre von der Jury bestimmten Siegtexte vor, jeweils gefolgt von einer kurzen Laudatio, die von einem der Jurymitglieder gehalten wurde. Mit gleich vier Laudationes war auch ich dabei und hatte damit das Vergnügen, die ausgezeichneten Texte von Lotti Spieler, Maylis Dumont, Joey Hörr und Lena Riemer würdigen zu dürfen. Ich hoffe sehr, in Zukunft mehr von diesen jungen Stimmen lesen und hören zu können!

Zwei Tage später las ich dann wieder einmal in der Stadtbibliothek Falkenhagener Feld in Spandau, diesmal vor munteren Drittklässlern, um am 15. und 16. wiederum in der Nordendschule in Eberswalde einen zweitägigen Schreibworkshop mit Siebt- und Achtklässlern zu leiten. Das war mir eine ganz besondere Freude, denn die 12- bis 16jährigen *innen waren mit großem Eifer und Spaß bei der Sache, Förderschüler nachdem einige doch zunächst mit großen Vorbehalten die Sachlage beäugt hatten. Aber dank der engagierten Lehrerin Antje Mücke und nicht zuletzt auch dank meiner allseits mit großer Begeisterung aufgenommenen vierbeinigen Begleitung – ja, mein kleiner Hund Luki war wieder mit von der Partie! – hatten wir allesamt viel Spaß und bedauerten am Ende doch, dass die Tage so schnell vergangen waren.

Nach so viel jungen Menschen waren dann am Monatsende auch mal die Älteren dran: Am 25. September las ich beim LiN-Sommerfest im niedersächsischen Frauenbildungs- und Tagungshaus Altenbücken aus meinem aktuellen Roman „In die Welt“ vor einer höchst angenehmen Gruppe von Frauen zwischen 26 und 74 Jahren. Um gleich eine Woche später erneut nach Altenbücken zu reisen, wo ich am 2. Oktober dann für ein knappes Dutzend lesbischer Ärztinnen, die sich zum Verein Charlotte e.V. zusammengeschlossen haben, zunächst einen Workshop leitete und dann noch einmal aus „Mutter zieht aus“ und „In die Welt“ las. Das übrigens zum allerletzten Mal in Altenbücken, wo ich noch bis vor einigen Jahren regelmäßig mit Schreibworkshops zu Gast war, denn zum Jahresende schließt das Haus nach jahrzehntelanger engagierter Bildungsarbeit endgültig seine Pforten. Die Frauenbildungshäuser in Deutschland dünnen sich damit zusehends weiter aus; sehr schade …

In Sachen Kinder- und Jugendbuch tat sich auch einiges in diesem Monat: Frisch online ist jetzt auch ein knapp neunminütiges Interview von Radio Blau mit den beiden Leipziger Schülerinnen Polina und Ruth über mein Jugendbuch „Alles ist echt“ – hier  zum Hören!

Ein Stern namens Mama (ab 9)
Ein Stern namens Mama (ab 9)

Und ganz neu erschienen ist soeben die überarbeitete Neuausgabe meines Longsellers, des Kinderbuches „Ein Stern namens Mama„, diesmal als Taschenbuch im Balance-Verlag.

Aber auch sonst hatte ich reichlich zu tun in diesem Monat September – die Recherche- und Schreibarbeit am Jugendbuch für den Querverlag, die sich allerdings umfangreicher als gedacht entwickelt, so dass der Erscheinungstermin im März leider wohl nicht zu halten sein wird – voraussichtlich wird der Roman erst im Herbstprogramm erscheinen können.

Weiterhin in Arbeit ist auch mein zweites Ghostwriterprojekt; die Online-Workshops liefen ebenfalls weiter, wenn auch in etwas reduzierter Form.

Und was kommt?

Das allerdings wird sich im Oktober wieder grundlegend ändern, denn zu meiner großen Freude gibt es eine achtwöchige Neuauflage des wöchentlichen Onlineworkshops „Raus damit – und jetzt nochmal!“, den ich für die Aids-Hilfe NRW e.V. bereits über zwölf Wochen im Frühjahr und Frühsommer geleitet habe. Interessierte HIV-Positive aus NRW dürfen sich gern noch par Mail unter gottfried.dunkel@nrw.aidshilfe.de anmelden; falls noch Plätze frei bleiben sollten, dürften auch HIV-Positive aus anderen Bundesländern eine Chance haben.

Auch die Schreibarbeit wird im Oktober natürlich weiterlaufen, ausgedehnter sicherlich als im September, denn nach meinem zweiten Aufschlag in Altenbücken steht im Oktober nur noch eine weitere Live-Veranstaltung auf dem Programm: Am 8. Oktober lese ich auf Einladung von LesLeFam im Rahmen der Pride Weeks Berlin-Lichtenberg aus „In die Welt“. Anmeldung unter: info@leslefam.de.

Und noch etwas kommt, etwas, was ich seit längerem schon geplant habe und was sich jetzt endlich gemeinsam mit meinen beiden Mitstreiterinnen Manuela Kay und Ina Rosenthal in die Tat hat umsetzen lassen: unser brandneuer Podcast „Butchfunk – der Podcast!“ Darin präsentieren wir jeden Monat neu unaufgeregte, amüsante brandaktuelle Fragen, die nicht nur die Butch-Lesbe von heute bewegen. Unter dem Motto „Lässig. Lustig. Lesbisch“ laden wir in jeder Folge einen anderen Studiogast ein, um mit uns über kleine und große Themen des lesbischen Lebens zu diskutieren. Butchfunk - der PodcastAlles, was LGBTIQ (Lesben, Gay=Schwule, Bisexuelle, Trans-Personen, Interpersonen und Queers) interessiert, wird locker und lässig aus lesbischer Perspektive und dabei mit viel Humor und Spaß in diesem Podcast besprochen. Styling- und Handwerkerinnentipps sowie die Auszeichnung der „Butch des Monats“ runden das vergnügliche Hörerlebnis ab und machen es zu einem monatlichen Highlight in der breitgestreuten Podcastwelt! Ab Montag, dem 4. Oktober gibt es immer am ersten Montag des Monats eine neue Folge überall dort zu hören und herunterzuladen, wo es Podcasts gibt. Die erste Folge, in der wir die Musikerin Suli Puschban zu Gast haben, ist ab sofort auf vielen Plattformen zu hören, unter anderem auch hier auf Pink.Life.

Einen hoffentlich nicht allzu stürmischen Oktober wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 4. Oktober und 2. Dezember; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Nora Eckert: Wie alle, nur anders. C.H.Beck, München 2021 / 1973 kommt ein junger Verlagsmitarbeiter nach Berlin, eine vage Ahnung im Gepäck – aus der alsbald Gewissheit wird: Er ist nicht schwul und auch kein Mann, sondern eine Transfrau. Die sich ins wilde Berliner Nachtleben stürzt, um ihre Erfüllung zu finden und zu der Person zu werden, die sie schon immer in sich gespürt hat. Wie ihr das gelingt, erzählt Nora Eckert in geschliffenen Sätzen und hie und da vielleicht ein wenig zu ausgiebigen Beschreibungen, aber dennoch sehr lesenswert.  Denn nebenbei entsteht ein wirklich äußerst gelungenes Portrait Berlins, einer Stadt, die fast wie eine eigene vielschichtige Person mit allerhand Ecken, Kanten und Brüchen daherkommt. Wer vergessen haben sollte, warum er einst nach Berlin gezogen ist, weiß das nach der Lektüre dieses Romans auf jeden Fall wieder sehr genau!

Die Monatsbotin September 2021 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die einundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein ereignisreicher August liegt hinter mir, der zunächst mit einer höchst kurzweiligen Lesung am 5. August in Berlin begann. Vor der Bibliothek am Wasserturm in Pankow

hatten zwei Dutzend Wagemutige dem unmittelbar vorhergehenden Platzregen getrotzt und lauschten meiner ersten Live-Lesung des Jahres aus „In die Welt„, meinem neuesten im Berliner Querverlag erschienenen Roman, der ja pünktlich zum ersten Lockdown im letzten Jahr erschienen war. 

Die Lesung gestaltete sich erstaunlich vergnüglich, und eine spontane Preisverleihung gab es auch: die einzige Zuhörerin im Publikum, die erklären konnte,

Selfmade Woman

worum es sich bei Microblading handelt – Christine K. aus Berlin -, gewann ein Exemplar meines ebenfalls brandneuen Werkes „Selfmade Woman„, der Biografie der Eye-Brow-Artistin Sofia Ghasab, das ich zusammen mit ihr im letzten Monat beim Riva-Verlag veröffentlicht habe. 

Jim Baker (links), Karen-Susan Fessel und Marc Lippuner. Foto: Anne Küster

So waren auch mein Querverleger Jim Baker und Mitgesellschafter Marc Lippuner nach der Lesung in höchst erfreuter Stimmung, wie man sehen kann …

Beide freuen sich natürlich auch auf mein nächstes Jugendbuch, das im kommenden Frühjahr im Querverlag erscheinen wird und mit dem ich in diesem Monat dann auch begonnen habe. Zunächst bedarf es noch einer intensiven Recherche, darunter Gespräche und Interviews mit einigen Fachärzt*innen und Psychotherapeut*innen. Warum, verrate ich erst kurz vor Erscheinen – das Thema des Buches ist nämlich derart brisant.

Ein weiteres Jugendbuch für einen anderen Verlag ist ebenfalls in Arbeit: im Verlag Friedrich Oetinger, in dem ich seit 1999 bislang 13 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht habe, wird es im kommenden Jahr erscheinen. Eine schöne Überraschung!

Überraschend heiter verliefen dann auch die beiden Lesungen für Schulklassen in diesem Monat, deren Ausfall aufgrund der steigenden Inzidenzen schon zu befürchten war: Am 24. August las ich in der Stadtbibliothek am Falkenhagener Feld in Berlin-Spandau vor munteren Erst- und Zweitklässlern aus „Frieda Fricke, unglaublich!“, einen Tag später in der Kreuzberger Lenau-Schule für eine sechste Klasse. Die Fünfte musste leider in Quarantäne und damit zu Hause bleiben,

Zwei Tage später reiste ich dann ins wunderschöne Bremen,  um dort einen zweitägigen Schreibworkshop für Biografisches Schreiben zu leiten, der von zwei umtriebigen Bremerinnen initiiert wurde und bereits zweimal Corona wegen verschoben werden musste. Gleich dreizehn Schreibfreudige nutzten die Gelegenheit, im geräumigen Veranstaltungssaal des Gehörlosenzentrums eigene Erlebnisse, aber auch kreative Texte zu schreiben und in der Gruppe zu diskutieren. Eine Wiederholung im kommenden Februar ist bereits in Planung, was mich ungemein freut!

Und noch etwas war natürlich auch: Aus den gut zwanzig Einsendungen nach meiner letzten Monatsbotin zog ich die fünf Gewinnerinnen: Margot N. aus Braunschweig, Taikka T. aus Berlin, Petra S. aus Saarbrücken, Mirjam S. aus Bollingen (CH) und Verena S. aus Velten können sich über je ein Exemplar von „Selfmade Woman“ freuen!

Und was kommt?

Natürlich reichlich Recherche- und Schreibarbeit am Jugendbuch für den Querverlag; noch dazu ist ja auch mein zweites Ghostwriterprojekt weiter in Arbeit. Wobei auch hier fraglich ist, wie die Zusammenarbeit am Ende bezeichnet werden wird, denn ursprünglich war ja auch „Selfmade Woman“ als Ghostwriterprojekt gedacht. Nun aber steht am Ende mein Name zwar nicht auf dem Titel des Buches, wohl aber innen unter dem Namen der „Hauptautorin“, und als Autorin bin ich auch hinten mit einer Kurzbiografie verzeichnet. Mal sehen also, wie es mit Projekt Nr. 2 dann weitergeht …

Und Veranstaltungen wird es im September ebenfalls geben: Den Anfang macht am 5. die feierliche Preisverleihung des „THEO„, des Berlin-Brandenburgischen Preises für Junge Literatur“, benannt nach dem Schriftsteller Theodor Fontane. Bis zum 15. Januar 2021 konnten junge Schreibtalente aus aller Welt Gedichte und Kurzgeschichten zum Thema „Auf der anderen Seite“ einreichen, aus den gut 700 hat die Jury, bei der ich mitwirkte, nun die 15 Siegtexte bestimmt. Bei der Preisverleihung werde ich unter anderem auch einige Laudationen halten. 

Am 7. dann lese ich erneut in der Stadtbibliothek Falkenhagener Feld in Spandau, diesmal vor Fünft- und Sechstklässlern, um am 15. und 16. wiederum in der Nordendschule in Eberswalde einen zweitägigen Schreibworkshop mit Siebt- und Achtklässlern zu leiten. Das freut mich besonders, handelt es sich bei der Nordendschule doch um meine liebste Förderschule, in der ich schon mehrfach zu Workshops und Lesungen zu Gast war.  In der dortigen Schulbücherei sind auch tatsächlich sämtliche meine Kinder- und Jugendbücher vorhanden … und werden gern gelesen!

Und am Monatsende, am 25. , habe ich dann das Vergnügen, beim LiN-Sommerfest im Frauenbildungs- und Tagungshaus Altenbücken aus „In die Welt“ vorlesen zu dürfen. Ein sehr abwechslungsreicher Veranstaltungsmonat liegt also vor mir, höchst erfreulich nach der langen, durch die Corona-Pandemie verursachten Durststrecke!

Und noch etwas am Rande: Seit letztem Monat bin ich auch auf Instagram unter @karensusanfessel zu finden! Noch bedarf es ein wenig Übung meinerseits, um einen flotten Account zu installieren, aber es geht vorwärts – und ich freue mich über jeden Like und jeden Abonnierenden.

Einen milden September wünscht Karen-Susan Fessel!

Online Workshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 2. September und 4. Oktober; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Nikola Madzirov: Versetzter Stein. Gedichte. Hanser, München 2011 / Mehrere Male war ich in Mazedonien auf Lesereisen, und der eigenwillige Charme des Landes, seine Zerrissenheit und von politischen und sozialen Verwerfungen geprägte Geschichte wird mir auf jeder Seite dieses schmalen Gedichtbandes wieder neu vor Augen geführt. Madzirov, einer der erfolgreichsten Dichter seines Landes, präsentiert in seinem dritten Gedichtband einen Reigen aus verhaltener und traumgleicher Lyrik, die immer über das schnöde Ich hinausweist und an den Menschen als soziales Wesen appelliert. Hoffentlich wird bald mehr von ihm ins Deutsche übersetzt!