Die Monatsbotin August 2022 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die hundertste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Die beiden ersten Sommermonate hatten es in sich – vor allem mit positiven Nachrichten. Allen voran erreichte mich die überaus erfreuliche Mitteilung, dass der Deutsche Literaturfonds e.V. mich mit einem zehnmonatigen Stipendium bedacht hat, um meinen bereits in Arbeit befindlichen Jugendroman in Ruhe zu Ende schreiben zu können. Das hat mich sehr beglückt, ich musste in der Tat ein bisschen in meinem Arbeitszimmer umhertanzen und jubeln.

Genau passend dazu habe ich Ende Juni mein Co-Autorinnen-Buchprojekt in Rohfassung fertigstellen können und mich kurz danach an meiner aktuellen Neuerscheinung, dem Jugendbuch „Blindfisch „,

Blindfisch (ab 13, Verlag Friedrich Oetinger 2022)erschienen im Verlag Friedrich Oetinger, erfreuen können.

„Blindfisch“ ist mein 44. Buch und erzählt die Geschichte von Lon, 16 und am seltenen Usher-Syndrom erkrankt, das zum einen eine fortschreitende Schwerhörigkeit mit sich bringt, zum anderen in den meisten Fällen auch noch eine sich zusehends verschlechternde Sehfähigkeit, die zur völligen Erblindung führen kann. Das sich zunehmend verengende Gesichtsfeld wird zu einer echten Herausforderung, denn Lon erzählt niemandem davon, selbst der Mutter oder dem Arzt nicht. Und auch Nelly und Oscar, Lons Freunde, ahnen nichts.  Auf dem Weg in die Dunkelheit sehnt sich Lon nur nach einem: Liebe. Und schwankt dabei gehörig hin und her … im körperlichen wie übertragenen Sinne.

Ich selbst schwanke auch: Soll ich die Monatsbotin nach nunmehr 100 Ausgaben in dieser Variante beibehalten, oder wäre eine zweimonatliche Ausgabe attraktiver? Was sagt denn meine Leserschaft dazu, gibt es von dieser Seite vielleicht auch andere Vorschläge und Ideen? Unter allen Zuschriften, die mir dazu bis zum 15. August per Mail an kontakt@karen-susan-fessel.de zugehen, verlose ich drei signierte Exemplare von „Blindfisch“!

Mitmachen können dabei natürlich auch die insgesamt 20 Teilnehmer*innen der diesjährigen Sommerakademie im Waldschlösschen bei Göttingen, mit denen ich vom 24. bis zum 31. mit viel Spaß, Vergnügen und Ideenreichtum beim Schreibworkshop zusammengearbeitet habe, zum nunmehr 12. Mal!

Und was kommt?

Und natürlich gingen und gehen auch die Vorbereitungen für das von mir ins Leben gerufene und kuratierte „Ruinenfestival Reichenow: Zukunft lesen„, das am letzten Berlin-Brandenburger Ferienwochenende vom 18. bis zum 21. August im märkisch-oderländischen  Reichenow stattfinden und im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ – ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung von Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin gefördert wird.  Das bunte Programm aus acht Lesungen und zwei Workshops richtet sich an alle Altersgruppen und will nicht nur Literatur aufs Land holen, sondern zum Zuhören und Mitreden anregen. Namhafte Kinder- und Jugendbuchautor*innen wie Anne Maar, Salah Naoura, Heike Brandt und Daniel Höra laden zur Auseinandersetzung mit Glück und Pech, Waffenhandel und braunen Sekten ein. Die Lyrikerin Marion Poschmann und der Autor und Kulturjournalist Alexander Osang präsentieren ihre Sicht auf Stadt, Land, Menschen und Natur, während Lutz van Dijk und Ibrahim Ndiaye den Blick über Europa hinaus auf ferne Länder richten. Ein Theaterworkshop der örtlichen Theatermacherin Janina Sasse lädt Jugendliche zum Mitmachen ein, während die Reichenower Schreibgruppe zum Biografischen Schreiben animieren möchte. Den Abschluss des Festivals gestalten eine Reihe von örtlichen Profi- wie auch Amateurautor*innen. Moderiert werden die Tage von Inga Selck, Moritz von Rappard, Manuela Kay und mir selbst, die dem ganzen mit Spannung entgegensieht. 

Wer also vom 18. bis 21. August nochmal so richtig in Kultur und Literatur schwelgen möchte, ist in Reichenow herzlich willkommen!

Einen entspannten August wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am  3. Oktober; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Helene Flood Aakvaag: Die Psychologin. btb, München 2022 / Saras Mann ist verschwunden. Sigurds letzter Anruf sollte sie beruhigen, aber nach und nach stellt sich heraus, dass er offenbar gelogen hat – statt mit Freunden in den Bergen zu einem Ausflug ist er offenbar ist seine eigene, abgelegene Hütte gefahren.  Und nicht nur das – Sara fühlt sich zusehends mehr bedroht. Jemand geht nachts in ihrem Haus ein und aus, und die Angst beginnt, zu einem alltäglichen Begleiter zu werden. Floods vielfach prämiertes Thrillerdebüt zeichnet sich durch eine geschickt konstruierte Handlung mit Tiefgang aus, was es zu einer idealen Ferienlektüre macht.

 

Die Monatsbotin Mai 2022 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die achtundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein viel zu trockener, aber freundlicher April liegt hinter uns, den ich in der Hauptsache mit ganz schriftstellerinnengemäßer Schreibarbeit verbrachte – abgesehen von einer einwöchigen Privatreise, die mich zunächst zu meinem lieben Mütterlein nach Meppen führte, dann weiter zur lieben alten Freundin in die Nähe von Kiel, um mit ihr dann wiederum weiter nach Sylt zu reisen, wo sie als junges Mädchen in einem Kindererholungsheim nahe Hörnum tätig war und später dann in einem Müttergenesungsheim in Keitum. Hund Luki war auch wieder mit von der Partie, hatte aber erstaunlicherweise auf der von Osterbesucher*innen überschwemmten Insel wenig Platz zum Auslauf. Die mit Seegras bewachsenen Dünen (die laut Freundin Margret vor 69 Jahren noch komplett sandig waren, ohne jeglichen Bewuchs!) sind nicht betretbares Schutzgebiet, was ja auch gut ist, aber auf den gangbaren Fuß- und Radwegen tummelten sich Scharen von maritim gekleideten Urlaubern. Und frei laufen durfte der arme Hund nirgendwo so richtig. Aber nun gut, das Wetter war prächtig und der Ausblick aufs Wattenmeer prima. Und zum 84. gab es auch einen selbstgebackenen Marmorkuchen vom Hotelkoch!

Ansonsten: Fleißiges Schreiben stand an, sowohl am Jugendbuch als auch am Ghostwriterroman, aber auch an den im Juli im Verlag Friedrich Oetinger erscheinenden Jugendroman Blindfisch musste letzte Hand angelegt werden. Das bedeutet im Einzelnen: Die aktuellen Satzfahnen (die den Text im Druckformat zeigen) ein letztes Mal überprüfen und überhängende Satzteile „einbringen“, sodass sich die Zeilenanzahl auf jeder Seite nicht allzusehr unterscheidet. Da muss dann noch das eine oder andere Wort oder der eine oder andere Halbsatz dran glauben, aber so ganz nebenbei entdeckt man dann doch noch hie und da eine Wortwiederholung … Eine Tätigkeit, die mir diesmal besonders viel Spaß gemacht hat. Vielleicht auch, weil ich mich dabei immer wieder im eigenen Buch festgelesen habe, was ja ein gutes Zeichen ist!

Natürlich gingen auch die Onlineworkshops, diesmal „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“, weiter. Und drei Lesungen standen auch an: Die 6. Klassen der Grundschule Menschenskinder in Schönwalde-Glien nahe Berlin lauschten interessiert meiner Darbietung aus „Ein Stern namens Mama“, „Und wenn schon“ und „Hiphop, Hund und Herzgehüpfe“. Und ein überaus vielseitiges und köstliches Büffet gab es im Lehrerzimmer noch dazu. Vielen Dank dem engagierten Kollegium und den emsigen FSJlerinnen!

Und was kommt?

Natürlich geht die Arbeit an meinen aktuellen Projekten weiter, desgleichen am Podcast „Butchfunk – Lässig. Lustig. Lesbisch.“, dessen Maiausgabe leider krankheitsbedingt erst demnächst aufgenommen werden kann und dann nachgereicht wird. Zu Gast diesmal: Joey Juschka, aus Halle an der Saale gebürtige Autorin und Sextrainerin.  Die bisherigen sechs Folgen sind zu hören auf vielen Plattformen, unter anderem auch hier auf Pink.Life. Und: Wem es gefällt, nicht vergessen, zu liken und zu abonnieren!

Und lesen werde ich in diesem Monat auch, zum Einen am 10. Mai in der Stadtbücherei Falkenhagener Feld für die dort ansässigen Grundschüler*innen, zum anderen am 18. Mai in der Privatklinik Dr. Fontheim im niedersächsischen Liebenburg aus „Paare mit Paketen“. Um Anmeldung – siehe hier!Plakat_Lesung_Fessel_E2 – wird gebeten!

Einen blühenden und grünenden Mai wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 5. Mai und am 2. Juni; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Christina Clemm: AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt. Verlag Antje Kunstmann, MÜnchen 2020 / Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutsch­land von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Das kann und mag man sich kaum vorstellen – dabei hilft dann dieses sehr klare und eindringliche Werk, in dem die Strafrechtsanwältin Clemm anhand von fiktiven, aber auf der Wahrheit fußenden Fällen verschiedenste Fallbeispiele erzählt, von der versuchten Vergewaltigung über Gewalt in der Ehe bis hin zum Femizid. Die Erzähltexte sind mit einfachen, aber hinreichenden Erklärungen der juristischen Fachbegriffe durchsetzt. Wer dieses Buch gelesen hat, wird hoffentlich genauer hinsehen, wenn ihm eine Frau mit leerem Blick und blauen Flecken am Handgelenk begegnet. Und vielleicht eher tätig werden als vor der Lektüre.

Die Monatsbotin März 2022 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die sechsundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ja, der Februar hatte es in sich. Leider legte mich gleich zu Beginn des Monats eine lästige Sehnenscheidenentzündung meiner rechten Hand lahm. Nein, es handelt sich nicht um das Karpaltunnelsyndrom, sondern um den sogenannten Hausfrauendaumen. Diesen Begriff finde ich allerdings dermaßen antiquiert, dass ich es kaum fassen kann – aber egal, Orthese drüber, Spritze rein und los – denn Lesung konnte ich zum Glück ja auch ohne Daumen halten, so am 18. Januar live vor den 8. Klassen des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums und vorher vom 10. bis 14. Januar online für die Schüler*innen des Schweizer Kantons Zürich. Zwei dieser Lesungen allerdings mussten in die erste Märzwoche verschoben werden, da einige der Lehrkräfte positiv getestet wurden. Am 2./3. März also lese ich dann online für die dortigen Schüler*innen – und der geplante Schreibworkshop mit den 11.-Klässlern der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in Braunschweig musste auch leider verschoben werden – auf 9. März und steht damit unmittelbar bevor. Ich bin gespannt!

Ebenfalls verschoben werden musste der geplante Schreibworkshop „Biographisches Schreiben “im Bremer Gehörlosenzentrum; neuer Termin: 24. bis 26. Juni. Da ist es dann hoffentlich schön warm und Corona kann uns nichts mehr anhaben!

Corona zum Opfer gefallen ist zudem die neue Episode Nummer 6 unseres Podcasts „Butchfunk – Lässig. Lustig. Lesbisch.“, die nun erst am Donnerstag, dem 7. April veröffentlicht werden wird. …Wer sich die bisherigen fünf Folgen noch nicht zu Gemüte geführt hat, kann es sehr gern jetzt nachholen: Der Podcast ist zu hören auf vielen Plattformen , unter anderem auch hier auf Pink.Life. Und: Wem es gefällt, nicht vergessen, zu liken und zu abonnieren!

Umso mehr Zeit hatte ich dann aber für meine beiden zurzeit in Arbeit befindlichen Bücher, das Jugendbuch für den Querverlag und mein neues Ghostwriterprojekt. Und für noch ein sehr spannendes, ganz neues Projekt, das mich mit großer Freude erfüllt: das Reichenower Ruinenfestival „Zukunft Lesen“, für das der Verein Kulturschäferei e.V., in dem ich Mitglied bin, soeben eine voraussichtlich fast die Kosten deckende Förderung erhalten hat: »Und seitab liegt die Stadt« ist ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin und fördert bundesweit literaturbezogene Veranstaltungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern im Rahmen des BKM-Förderprogramms »Kultur in ländlichen Räumen«. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm »Ländliche Entwicklung« (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Ziel ist es, die Literaturvermittlung zu stärken und möglichst vielen Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, kulturelle und gesellschaftliche Debatten mitzugestalten. Für die literarische Planung zeichne ich in der Hauptsache verantwortlich und bin nun gerade mit Feuereifer dabei, die geplanten acht bis zehn Lesungen und zwei Workshops zu bestücken. Das ist eine Menge Arbeit, die sich mit Sicherheit lohnen wird! Die einzelnen geförderten 36 Projekte kann man hier nachlesen.

Und was kommt?

Zunächst die oben bereits erwähnten Online-Lesungen in der Schweiz, dazu dann noch vier weiter Live-Veranstaltungen, neben dem Braunschweiger Workshop- und Lesetag dann auch zwei Lesungen an der Astrid-Lindgren-Schule im brandenburgischen Falkenberg am 22. März und eine weitere Lesung für die 8. Klassen des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums.

Und dann heißt es natürlich weiterschreiben … das ist ja schließlich meine Haupt- und Lieblingsbeschäftigung!

Und wer noch weiterlesen will: hier im Blog der Berliner Spreeautoren, dem Netzwerk professioneller Berliner AutorInnen und IllustratorInnen aus dem Bereich Kinder- und Jugendbuch, findet sich ab dem 7. März ein ausführliches Interview mit mir.

Einen frühlingshaften März wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 3. März; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Dilek Güngör: Vater und ich. Verbrecher Verlag, Berlin 2021 / Ein schmales, gut zu lesendes Werk, das die leicht lakonisch-distanzierte Sicht der türkischstämmigen Autorin auf den schweigsamen Vater, der seine Kinderseele nur der kleinen Tochter zeigen konnte, genüsslich zelebriert. Die Mittdreißigerin Ipek, frisch von ihrem Freund getrennt, besucht ihren Vater, während die Mutter mit drei Freundinnen ein Wellnesswochenende verbringt – aber so richtig ins Gespräch kommen Vater und Tochter dennoch nicht. Immerhin aber schließt Ipek letztlich ihren Frieden damit – getreu der Maxime: Nimm hin, was du nicht ändern kannst. Am interessantesten für mich sind auf den 103 Seiten Ipeks Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Schüchternheit.

Die Monatsbotin Januar 2022 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die fünfundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Der Dezember ist ja nicht nur aufgrund der schön niedrigen Temperaturen mein Lieblingsmonat, sondern auch, weil dann diverse Festivitäten anstehen. Und ein wenig Ruhe einkehrt, so auch diesmal.  Da keine Veranstaltung mehr anstand, konnte ich mich ganz entspannt meinen diversen Projekten widmen, allen voran dem neuen Jugendbuch für den Querverlag, aber auch den Online-Workshops „Biografisches Schreiben“ sowie dem „Kreativ-Quickie“.

Für einen dreitägigen vorweihnachtlicher Besuch bei meiner lieben Frau Mutter im emsländischen Meppen fand ich dann auch noch Zeit, mehrere Lektoratsanfragen aber musste ich aus Zeitgründen leider absagen oder auf Mitte nächsten Jahres verschieben, aber das ist nötig, um mich auf meine Hauptarbeit, das Bücherschreiben, konzentrieren zu können. Neben dem Jugendbuch steht nämlich noch ein weiteres Buch aus der Kategorie „Ghostwriting“ an, zu dem ich zu gegebener Zeit genaueres erzählen werde. Und einen weiteren Roman für Erwachsene habe ich auch in Planung, der allerdings noch nicht sonderlich weit gediehen ist.

Und was kommt?

Ich habe also reichlich zu tun, was mir wie immer ausnehmend gut gefällt. Dazu gehört auch die Arbeit am Podcast „Butchfunk – Lässig. Lustig. Lesbisch.“, dessen nächste Folge am Montag, dem 3. Januar online gehen wird. Bei der Live-Aufnahme der Episode 4  auf den Berliner „LGBT-Winterdays“ lag unsere Mitstreiterin Ina Rosenthal leider krank darnieder und ich weilte noch im Zug aus Osnabrück, so dass Manuela Kay bei eisiger Kälte allein mit der Musikerin Katharina Franck auf der Bühne saß und über die 80er-Jahre sprach. Was sie natürlich mit Bravour bewältigte; kein Wunder, immerhin ist ja auch sie seit dem 10. Dezember stolze

Der scheidende Justizsenator Berlins, Dirk Berendt, überreicht Manuela Kay gutgelaunt den wohlverdienten Orden. Foto: Karen-Susan Fessel

Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, dank ihres großen und unermüdlichen Einsatzes als Aktivistin, Verlegerin und Sprachrohr für die Belange der queeren Community. An dieser Stelle also nochmals ganz offiziell: herzlichen Glückwunsch!

Der Podcast ist zu hören auf vielen Plattformen , unter anderem auch hier auf Pink.Life. Und: Wem es gefällt, nicht vergessen, zu liken und zu abonnieren!

Einige Lesungen stehen in diesem Monat wiederum erneut an, aber die Lesereise vom 10.-14. Januar in den Kanton Zürich muss ich aufgrund der steigenden Coronainzidenzen dann doch zu allseitigem Bedauern wieder online halten. Hoffentlich aber gilt das nicht für die Lesung am 18. Januar vor den 8. Klassen des Berliner Rosa-Luxemburg-Gymnasiums und auch nicht für den Schreibworkshop mit den 11.-Klässlern der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in Braunschweig. Ich bin gespannt!

Einen beschwingten Januar wünscht Karen-Susan Fessel!

Online-Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 3. Februar; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen: Rumaan Alam: Inmitten der Nacht. btb, München 2021 / Ferien auf Long Island. Amanda, Clay und ihre beiden Teenagerkinder freuen sich auf schöne Tage im Luxusferienhaus. Aber mitten in der Nacht steht dort plötzlich ein älteres, schwarzes Ehepaar vor der Tür, angeblich die Hausbesitzer. Und angeblich liegt die ganze Ostküste lahm, Strom und Licht seien ausgefallen … Alams dritter Roman entfaltet nach und nach eine apokalyptische Vision, die zugleich elementare Gesellschaftsfragen berührt: Amanda und Clay müssen sich nicht nur mit ihrem Misstrauen auseinandersetzen, sondern auch mit der Frage, woher er rührt. Sind sie vielleicht doch tief im Herzen Rassisten? Und ist es angeraten, immer ehrlich zu sein? Fragen, mit denen sich lesend auseinanderzusetzen nicht nur Sinn, sondern auch Spaß macht … // Arttu Tuominen: Was wir verschweigen. Lübbe, Köln 2021  / Ein Messermord unter Alkoholikern, in einem Holzhaus am See, typisch finnisch eben, denkt Kommissar Jari Paloviita. Aber dann entdeckt er den Namen des Hauptverdächtigen, und die Erinnerungen kommen zurück … Tuominens als „Bester finnischer Krimi des Jahres“ ausgezeichneter Roman entpuppt sich als solide, handwerklich gut gemachte Krimikost, aber mehr auch nicht. Dazu würde dann eine überraschende Wendung gehören, aber auf die habe ich vergebens gewartet. Gut unterhalten wurde ich dennoch. // Kim Faber und Janni Pedersen: Winterland. Blanvalet, München 2021 / Ganz anders, nämlich ungemein spannend und wendungsreich der erste Band der Krimitrilogie des dänischen Duos Faber und Pedersen, ausgezeichnet mit dem Preis für des beste Debüt der Dänischen Krimi-Akademie. Der kleine Ort Sandsted wird von einem brutalen Doppelmord erschüttert, zeitgleich explodiert eine Bombe auf dem Kopenhagener Weihnachtsmarkt. Martin Juncker, nach Sandsted zwangsversetzt, und seine Kopenhagener Kollegin Signe Kristiansen stehen vor den größten Herausforderungen ihrer Karrieren. Und entdecken schließlich, dass beide Fälle zusammenhängen … Zu meiner Freude erscheint der zweite Band in wenigen Wochen, denn die beiden wunderbar charaktervoll geschilderten Ermittler sind bereits jetzt ganz oben in meine Krimi-Favoritenliste aufgestiegen. Unbedingt zu empfehlen!

Die Monatsbotin September 2021 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die einundneunzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Ein ereignisreicher August liegt hinter mir, der zunächst mit einer höchst kurzweiligen Lesung am 5. August in Berlin begann. Vor der Bibliothek am Wasserturm in Pankow

hatten zwei Dutzend Wagemutige dem unmittelbar vorhergehenden Platzregen getrotzt und lauschten meiner ersten Live-Lesung des Jahres aus „In die Welt„, meinem neuesten im Berliner Querverlag erschienenen Roman, der ja pünktlich zum ersten Lockdown im letzten Jahr erschienen war. 

Die Lesung gestaltete sich erstaunlich vergnüglich, und eine spontane Preisverleihung gab es auch: die einzige Zuhörerin im Publikum, die erklären konnte,

Selfmade Woman

worum es sich bei Microblading handelt – Christine K. aus Berlin -, gewann ein Exemplar meines ebenfalls brandneuen Werkes „Selfmade Woman„, der Biografie der Eye-Brow-Artistin Sofia Ghasab, das ich zusammen mit ihr im letzten Monat beim Riva-Verlag veröffentlicht habe. 

Jim Baker (links), Karen-Susan Fessel und Marc Lippuner. Foto: Anne Küster

So waren auch mein Querverleger Jim Baker und Mitgesellschafter Marc Lippuner nach der Lesung in höchst erfreuter Stimmung, wie man sehen kann …

Beide freuen sich natürlich auch auf mein nächstes Jugendbuch, das im kommenden Frühjahr im Querverlag erscheinen wird und mit dem ich in diesem Monat dann auch begonnen habe. Zunächst bedarf es noch einer intensiven Recherche, darunter Gespräche und Interviews mit einigen Fachärzt*innen und Psychotherapeut*innen. Warum, verrate ich erst kurz vor Erscheinen – das Thema des Buches ist nämlich derart brisant.

Ein weiteres Jugendbuch für einen anderen Verlag ist ebenfalls in Arbeit: im Verlag Friedrich Oetinger, in dem ich seit 1999 bislang 13 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht habe, wird es im kommenden Jahr erscheinen. Eine schöne Überraschung!

Überraschend heiter verliefen dann auch die beiden Lesungen für Schulklassen in diesem Monat, deren Ausfall aufgrund der steigenden Inzidenzen schon zu befürchten war: Am 24. August las ich in der Stadtbibliothek am Falkenhagener Feld in Berlin-Spandau vor munteren Erst- und Zweitklässlern aus „Frieda Fricke, unglaublich!“, einen Tag später in der Kreuzberger Lenau-Schule für eine sechste Klasse. Die Fünfte musste leider in Quarantäne und damit zu Hause bleiben,

Zwei Tage später reiste ich dann ins wunderschöne Bremen,  um dort einen zweitägigen Schreibworkshop für Biografisches Schreiben zu leiten, der von zwei umtriebigen Bremerinnen initiiert wurde und bereits zweimal Corona wegen verschoben werden musste. Gleich dreizehn Schreibfreudige nutzten die Gelegenheit, im geräumigen Veranstaltungssaal des Gehörlosenzentrums eigene Erlebnisse, aber auch kreative Texte zu schreiben und in der Gruppe zu diskutieren. Eine Wiederholung im kommenden Februar ist bereits in Planung, was mich ungemein freut!

Und noch etwas war natürlich auch: Aus den gut zwanzig Einsendungen nach meiner letzten Monatsbotin zog ich die fünf Gewinnerinnen: Margot N. aus Braunschweig, Taikka T. aus Berlin, Petra S. aus Saarbrücken, Mirjam S. aus Bollingen (CH) und Verena S. aus Velten können sich über je ein Exemplar von „Selfmade Woman“ freuen!

Und was kommt?

Natürlich reichlich Recherche- und Schreibarbeit am Jugendbuch für den Querverlag; noch dazu ist ja auch mein zweites Ghostwriterprojekt weiter in Arbeit. Wobei auch hier fraglich ist, wie die Zusammenarbeit am Ende bezeichnet werden wird, denn ursprünglich war ja auch „Selfmade Woman“ als Ghostwriterprojekt gedacht. Nun aber steht am Ende mein Name zwar nicht auf dem Titel des Buches, wohl aber innen unter dem Namen der „Hauptautorin“, und als Autorin bin ich auch hinten mit einer Kurzbiografie verzeichnet. Mal sehen also, wie es mit Projekt Nr. 2 dann weitergeht …

Und Veranstaltungen wird es im September ebenfalls geben: Den Anfang macht am 5. die feierliche Preisverleihung des „THEO„, des Berlin-Brandenburgischen Preises für Junge Literatur“, benannt nach dem Schriftsteller Theodor Fontane. Bis zum 15. Januar 2021 konnten junge Schreibtalente aus aller Welt Gedichte und Kurzgeschichten zum Thema „Auf der anderen Seite“ einreichen, aus den gut 700 hat die Jury, bei der ich mitwirkte, nun die 15 Siegtexte bestimmt. Bei der Preisverleihung werde ich unter anderem auch einige Laudationen halten. 

Am 7. dann lese ich erneut in der Stadtbibliothek Falkenhagener Feld in Spandau, diesmal vor Fünft- und Sechstklässlern, um am 15. und 16. wiederum in der Nordendschule in Eberswalde einen zweitägigen Schreibworkshop mit Siebt- und Achtklässlern zu leiten. Das freut mich besonders, handelt es sich bei der Nordendschule doch um meine liebste Förderschule, in der ich schon mehrfach zu Workshops und Lesungen zu Gast war.  In der dortigen Schulbücherei sind auch tatsächlich sämtliche meine Kinder- und Jugendbücher vorhanden … und werden gern gelesen!

Und am Monatsende, am 25. , habe ich dann das Vergnügen, beim LiN-Sommerfest im Frauenbildungs- und Tagungshaus Altenbücken aus „In die Welt“ vorlesen zu dürfen. Ein sehr abwechslungsreicher Veranstaltungsmonat liegt also vor mir, höchst erfreulich nach der langen, durch die Corona-Pandemie verursachten Durststrecke!

Und noch etwas am Rande: Seit letztem Monat bin ich auch auf Instagram unter @karensusanfessel zu finden! Noch bedarf es ein wenig Übung meinerseits, um einen flotten Account zu installieren, aber es geht vorwärts – und ich freue mich über jeden Like und jeden Abonnierenden.

Einen milden September wünscht Karen-Susan Fessel!

Online Workshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 2. September und 4. Oktober; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Nikola Madzirov: Versetzter Stein. Gedichte. Hanser, München 2011 / Mehrere Male war ich in Mazedonien auf Lesereisen, und der eigenwillige Charme des Landes, seine Zerrissenheit und von politischen und sozialen Verwerfungen geprägte Geschichte wird mir auf jeder Seite dieses schmalen Gedichtbandes wieder neu vor Augen geführt. Madzirov, einer der erfolgreichsten Dichter seines Landes, präsentiert in seinem dritten Gedichtband einen Reigen aus verhaltener und traumgleicher Lyrik, die immer über das schnöde Ich hinausweist und an den Menschen als soziales Wesen appelliert. Hoffentlich wird bald mehr von ihm ins Deutsche übersetzt!

Die Monatsbotin Juni 2021 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die neunundachtzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Aus technischen Gründen muss die Monatsbotin zum Hören diesmal leider entfallen! Aber merke: Wer nicht hören kann, muss lesen!

Was war?

Der Mai hat sich von einer höchst angenehmen Seite gezeigt, endlich einmal ist reichlich Regen heruntergekommen und die gefürchtete Hitzewelle hat sich auf zwei Tage beschränkt. Das hat mir ein sehr fleißiges Arbeiten ermöglichst – vorrangig zunächst an meinem Ghostwriter-Projekt, dessen Erscheinungsdatum allerdings um einen Monat verschoben wurde. So kann ich das Geheimnis auch leider weiterhin noch nicht lüften, aber im nächsten oder spätestens übernächsten Monat werde ich den Schleier des Schweigens mit Schwung hinwegreißen … Dann gibt es auch wieder ein schönes Preisrätsel mit der Aussicht auf grandiose Buchgewinne.

Denn im Juni wird ja auch endlich das Reportage-Buch „Paare mit Paketen„, mein Herzensprojekt aus dem Frühjahr, erscheinen. Voraussichtlicher Auslieferungstag ist der 16. Juni, mal sehen, ob das so klappt … Ich freue mich und hoffe auch darauf, dass angesichts der großen Lockerungswelle eventuell auch sogar Lesungen oder Präsentationen möglich sein werden. Großen Spaß gemacht hat mir am 8. Mai der eintägige Online- Schreibworkshop für „Charlotte e.V. – Netzwerk lesbischer Ärztinnen“, dessen Fortsetzung bereits im Gespräch ist. Der viermal verlängerte Online-Workshop „Raus damit!“ für die Aidshilfe NRW e.V. hingegen, der den Teilnehmer*innen und mir ausnehmend viel Freude bereitet hat, ist nun nach der fünften Runde zum allgemeinen Bedauern aller Beteiligten zu Ende gegangen …

Und was kommt?

… aber dafür rücken die ausgefallenen Live-Veranstaltungen wieder in den Vordergrund. Das gilt auch für die beiden Workshops, die ich im Juni durchführen werde: Vom 3. bis 6. Juni habe ich das Vergnügen, im Auftrag der Aidshilfe NRW e.V. einen Schreibworkshop für HIV-Positive in der Akademie Biggesee zu leiten, vom 24. bis 27. Juni dann zu meiner Freude beim Treffen HIV-positivere Frauen in der Akademie Waldschlösschen. Und dazwischen finden dann auch meine beiden ersten Live-Lesungen des Jahres statt, und zwar für die 7. und 9. Klassen des Berliner Herder-Gymnasiums in der Lichtenberger Anton-Saefkow-Bibliothek. Das sind doch mal wirklich schöne Aussichten!  Fehlt noch eine reumütige Korrektur meinerseits: Die in der letzten Monatsbotin verkündete „dritte erfreuliche Neuigkeit: Der Querverlag wird im Herbst diesen Jahres ein neues Buch von mir herausbringen“ war etwas zu optimistisch in die Tasten gehauen. Nein, im Herbst wird das Jugendbuch noch nicht erscheinen, sondern im Frühjahr. Ich schreibe zwar manchmal sehr schnell, aber so schnell dann doch wieder nicht – Abgabe ist Ende November, und auch das ist schon knapp bemessen. Also, es bleibt reichlich zu tun!

Einen erquickenden Juni wünscht Karen-Susan Fessel

Online Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 7. Juni. Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare.

Ausgelesen: Sabine Küster: Der Musen Elixier. Berlin, Musenland 2019 O ja, auf dieses höchst eigenwillige Werk muss man sich wirklich einlassen, aber wenn das gelingt, lohnt sich die Lektüre dieser ungewöhnlichen Mischung aus episodischem Roman und biografisch geprägtem Notizbuch. die Autorin verstezt die neu griechischen Musen ins heutige Berlin und führt sie dann auch noch mit bedeutenden teils verstorbenen Künstlerinnen zusammen, garniert von schrägen Reisen durch Raum und Zeit. Ein zuweilen sehr vergnügliches, aber auch verwirrendes Leseerlebnis der besonderen Art …

Die Monatsbotin Mai 2021 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die achtundachtzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Und wer lieber hören will statt lesen:

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Der April ist wie im Fluge vergangen, vielleicht, weil ich so viel an meinem geheimen Ghostwriter-Projekt gearbeitet habe, zu dem ich in der nächsten Monatsbotin mehr verraten werde. Dann gibt es auch endlich mal wieder ein Preisrätsel mit höchst spannenden Buchprämien! Bis dahin geht die Arbeit weiter … ach, ja, wie die Zeit vergeht – Ostern liegt schon wieder weit zurück – und nicht nur ein paar köstliche Nougateier lagen für mich im Nest, sondern gleich vier höchst erfreuliche Neuigkeiten:

Die erste: Während ich mit dem Kölner Psychiatrie-Verlag noch bis in den Mai hinein letzte Änderungen und Fragen im Hinblick auf den im Juni erscheinenden Reportageband „Paare mit Paketen“ bespreche, legt der Illustrator Heribert Schulmeyer, der bereits meine beiden Bilderbücher „Mamas Püschoseund „Ein Stern namens Mama – das Bilderbuch“ illustriert hat, letzte Hand an das Titelbild für die Kinderbuchausgabe von „Ein Stern namens Mama“, das im September im Psychiatrie-Verlag neu erscheinen wird.

1999 erstmals im Verlag Friedrich Oetinger erschienen und seither in zwei weiteren Ausgaben dort neu aufgelegt und dauerhaft lieferbar, ist dieses Buch, mein weltweit erfolgreichstes, nun zum Jahresende dort ausgelaufen. Ich freue mich sehr, dass „Ein Stern namens Mama“ nun weiterhin erhältlich sein wird und bin gespannt auf das neue Titelbild, zu dem ich schon einen sehr vielversprechenden Entwurf gesehen habe.

Die zweite erfreuliche Neuigkeit: „Frieda Fricke – unmöglich!“, ebenfalls zum Jahresende beim Kosmos Verlag ausgelaufen, ist bereits jetzt wieder erhältlich. Frieda Fricke - einfach unmöglich!, ab 9Die überarbeitete Neuausgabe ist soeben bei BoD erschienen, sowohl als Printausgabe als auch als E-Book, mit einer kleinen Änderung: Der erste Band der Abenteuer um die fröhliche Frieda und ihre Freunde, die gemeinsam ein Kuh-Altersheim gründen, heißt nun „Frieda Fricke – einfach unmöglich!„, der zweite Band erscheint auch demnächst, dann unter dem Titel „Frieda Fricke – einfach unglaublich!“.  

 

Und was kommt?

Die dritte erfreuliche Neuigkeit: Der Querverlag wird im Herbst diesen Jahres ein neues Buch von mir herausbringen – nämlich ebenjenes Jugendbuch, für das ich seit einiger Zeit an einer Textprobe arbeite. Worum es geht, kann ich noch nicht im Detail verraten, nur, dass es um ein wirklich ganz aktuelles, brandheißes Thema geht. Und nein, nicht um die Pandemie … Und die vierte erfreuliche Neuigkeit: Der bereits dreimal verlängerte Online-Workshop „Raus damit!“ für die Aidshilfe NRW e.V., der den Teilnehmer*innen und mir ausnehmend viel Freude bereitet hat, geht nun, da der Lockdown noch lange nicht überwunden ist, in die nunmehr fünfte Runde, und zwar ab dem 4. Mai. Interessierte HIV-Positive aus NRW können sich noch dazu anmelden, auch schreibfreudige HIV-Positive aus anderen Bundesländern könnten nachfragen, ob noch ein Platz auf der Warteliste frei ist … Anmeldung unter kontakt@karen-susan-fessel.de

Coronabedingt fallen die für Mai und Juni geplanten Veranstaltungen natürlich wieder reihenweise aus, allen voran die Hildesheimer Kinder- und Jugendbuchwoche, für die ich schon im letzten Jahr gebucht war und die schon da abgesagt werden musste. Eine Lesung in der Berliner Bibliothek am Falkenhagener Feld immerhin wurde in den August verschoben, und zu meiner Freude ist gelungen, meinen zweitägigen Schreibworkshop für „Charlotte e.V. – Netzwerk lesbischer Ärztinnen“ am 8. Mai in einen Onlineworkshop umzuwandeln.

Eins ist sicher: Langweilig wird es mir in diesem Monat bestimmt nicht!

Einen milden Mai wünscht Karen-Susan Fessel

Online Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 3. Mai. Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare.

Ausgelesen: Katja Oskamp: Marzahn, mon amour – Geschichten einer Fußpflegerin. Berlin, Hanser 2019 Meiner Mutter hat es so gar nicht gefallen, aber ich habe die zu einem Kurzroman ausgefeilte Anekdotensammlung rund um die Erlebniswelt einer Berliner Fußpflegerin gern gelesen. Oskamps Betrachtungen zeigen vorrangig eines: Es ist immer gut, seinen älteren Mitmenschen mit Freundlichkeit zu begegnen. Das hat jetzt eigentlich keinen Neuigkeitswert, aber daran kann nicht oft genug erinnert werden … //  Lutz van Dijk: Kampala – Hamburg. Berlin, Querverlag 2021 / Dass der in Berlin geborene und in Südafrika lebende Autor Lutz van Dijk absolut lesenswerte Romane und Sachbücher, auch für junge Leute, schreibt, weiß ich schon lange, umso mehr freut es mich, dass er für sein neuestes Werk endlich mit der lange verdienten Nominierung zum Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde: „Kampala – Hamburg“ ist ein von der ersten Seite an mitreißend geschriebener Roman über zwei sich über eine Datingplattform annähernde Jugendliche, die denselben Vornamen tragen: David aus Hamburg ist aus seinem intoleranten Elternhaus geflohen und versucht sich am Abitur, David aus Kampala lebt mit seiner Mutter in einem ugandischen Township. Beide haben wegen ihrer Homosexualität Diskriminierung erfahren und zu ertragen, aber nur für einen wird das lebensbedrohlich: Wird David die Flucht aus Uganda gelingen? Ein wirklich guter, wichtiger Roman für alle ab 14. Und nicht nur, aber auch weil noch heute in elf Ländern der Welt homosexuellen Menschen die Todesstrafe droht …

Die Monatsbotin September 2019 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die neunundsechzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten …

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Sommer, sehr heißer Sommer … und das einen ganzen Monat lang! Dessen ersten Tag im August ich im schönen Ostseebad Binz verbringen durfte, wo ich das wirklich große Vergnügen hatte, im Kurpark vor recht zahlreich erschienenem, geneigtem Publikum vortragen zu dürfen. Zwar nicht aus meinen eigenen Werken und auch nicht unter großen Sonnenschirmen wie die Zuhörerschaft, aber dafür aus der von mir konzipierten und lektorierten Broschüre „Eine* von uns“ mit Texten zu queerem Leben in Mecklenburg-Vorpommern, herausgegeben vom Verein Lola für Demokratie. Die dazugehörige Ausstellung un_sichtbar! ist noch bis zum 8. September im Dokumentationszentrum Prora zu sehen.

Das war es dann aber auch schon für den gesamten Monat in Sachen Lesungen, der Schreibtisch rief —und ich folgte ihm gern. Kapitel 5 des in Arbeit befindlichen neuen Romans ist nun – bis auf wenige Seiten – fertig, das Ende also allmählich in Sicht. Und wie üblich sehe ich dem mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen; immerhin habe ich dieses Buch nun seit über zwei Jahren in Arbeit, da fällt der Abschied dann doch schwer. Allerdings, bis dahin dauert es noch ein Weilchen, Kapitel 6 und 7 werden in den kommenden zwei Monaten entstehen, dann folgt eine eingehende Überarbeitung, danach geht das Manuskript dann ins Lektorat. Im Frühjahr 2020 wird es erscheinen. Meine Titelliste allerdings umfasst mittlerweile gleich acht Kandidaten, mal sehen, wer am Ende dann das Rennen macht …

Und was kommt?

Na, das nächste Kapitel natürlich; aber auch weitere Texte sind noch in Arbeit, nicht zu vergessen die Online-Workshops „Kreativ-Quickie“ und „Mein Buch„. Und einige Veranstaltungen stehen im schönen September auch wieder an: Den Anfang macht am 11. September eine Podiumsdiskussion im altehrwürdigen Literaturhaus Berlin, veranstaltet von den Bücherfrauen – Women in Publishing: Gemeinsam mit der Suhrkamp-Lektorin Sabine Erbrich und moderiert von Zoë Beck diskutiere ich über Diversität in der Programmplanung von Verlagen.

Zwei Tage später führt mich eine Kurzreise in das Frauenbildungs- und Tagungshaus Altenbücken bei Bremen, wo ich dem diesjährigen LiN-Fest mit einer Werkschau – einem rasanten Querschnitt durch mein Schaffen samt Wunschlesung – einen guten Start ins Wochenende bescheren möchte.

Am 25. September dann werde ich anlässlich den 31. Tages der Kinder- und Jugendliteratur zwei Lesungen für die achten und neunten Klassen an der Tobias-Seiler-Oberschule in Bernau halten, um direkt danach ins schleswig-holsteinische Henstedt-Ulzburg zu reisen, wo ich dann abends in der dortigen Gemeindebücherei  aus meinem biografischen Roman „Mutter zieht aus“ vortragen werde. Dasselbe Buch führt mich am nächsten Tag nach Lübeck, wo ich im Aranat e.V., in  Kooperation mit dem Pflegestützpunkt Lübeck, ebenfalls eine Lesung daraus halten werde – ein besonderes Vergnügen, spielt doch ein nicht unwesentlicher Teil des Romans, der das Leben meiner eigenen Mutter zum Schwerpunkt hat, dort in Lübeck, meiner Geburtsstadt.

Am nächsten Morgen geht es dann weiter nach Glewitz, um im dortigen Wasserschloss meine versammelten Cousinen und Cousins zum zweijährlichen Treffen vorzufinden, ebenfalls ein ganz besonders Vergnügen …

Einen beflügelnden September wünscht Karen-Susan Fessel!

Öffentliche Termine im September: 11. September, 20h, Literaturhaus, Kaminzimmer, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin: Diversität in den Programmen von Verlagen // 25. September, 19.30h, Gemeindebücherei und -mediothek, Hamburger Str. 22a, 24558 Henstedt-Ulzburg: Lesung aus „Mutter zieht aus“ // 26. September, 18.30h, Aranat e.V., Steinrader Weg 1, Lübeck: Lesung aus „Mutter zieht aus“

Online Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am  am 2. September; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare

Ausgelesen Dmitrij Kapitelman: Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters. München, dtv (2016) / Gemeinsam mit seinem Vater macht Dmitrij Kapitelman, geboren in der Ukraine, aufgewachsen in Deutschland, die Reise seines Lebens: nach Israel, wohin die Familie eigentlich hin auswandern wollte, bevor es sie dann doch nach Leipzig-Grünau verschlug. Hier versuchen die beiden in einem mitreißenden, höchst amüsanten und doch zutiefst aufwühlenden Ringen um ihre jüdische Identität, ihre Zugehörigkeit zu finden … oder eben nicht. Kapitelmans biografischer Roman ist eine wirklich lohnende Lektüre zum Thema Herkunft und Heimat! / Und da sind wir auch schon bei meiner Preisfrage des letzten Monats: Warum nur werden so manche junge männliche Autoren für ihre nicht sonderlich herausragenden Werke derart gerühmt?, hatte ich gefragt und Jan Brandts Buch als Präsent für eine überzeugende Erklärung in Aussicht gestellt. Also, entweder kann das wohl niemand wirklich erklären, oder aber niemand wollte das Buch – denn auch die einzige Einsenderin überhaupt, Regina N. aus Berlin, wollte es nicht geschenkt bekommen, hatte aber eine zeitlos überzeugende Erklärung zu bieten:  „Weil Typen immer bevorzugt werden, daran hat sich auch 2019 nix geändert!“ Hat sie etwa Recht?