Hier kommt die einundachtzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!
Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!
Und: Die Monatsbotin zum Hören wird aus technischen Gründen erst in den nächsten Tagen nachgeliefert!
Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!
Was war?
Ein höchst interessanter August liegt hinter mir – zwar hielt die Sommer- und noch dazu die Coronapause noch an, aber ich hatte dennoch allerlei zu erledigen: Zu meiner Freude haben meine Online-Workshops regen Zulauf, nebst dem Kreativ-Quickie vor allem auch das Biografische Schreiben. Wie das funktioniert? Ich gebe per Mailanhang Aufgaben, die in einer gewissen Zeit erledigt werden (Schreibaufgaben natürlich, beim BIografischen Schreiben kommt auch ein Fragebogen zum Einsatz). Beim Kreativ-Quickie sind das immer 48 Stunden, bei den anderen Workshops in der Regel zehn Tage, aber es kann auch ein individueller Zeitraum vereinbart werden. Dann begutachte ich den Text (und kommentiere und redigiere ihn bei den „größeren Workshops“ zusätzlich) und schicke ein ausführliches Feedback zurück, zusammen mit der neuen Aufgabe/dem neuen Modul. Und so geht es dann munter weiter … Mir macht das immer viel Spaß, vor allem, weil es immer wieder neue Überraschungen gibt, vorrangig im positiven Sinne!
Weiterhin habe ich natürlich einige eigene Buchprojekte in Planung, aber da ist noch nichts richtig spruchreif oder gar unter Dach und Fach. Was ich allerdings auch erst sagen dürfte, wenn der jeweilige Vertrag unterschrieben ist, und auch dann muss noch eine Weile Geheimniskrämerei betrieben werden – damit nicht etwa andere auf die Idee kommen, sich mit der gleichen Idee zu befassen …
Das heißt, dass ich leider offiziell nicht allzuviel zu berichten habe, obwohl inoffiziell ziemlich viel los ist zurzeit. Und dann passierte allerdings in der letzten Augustwoche das, was alle Menschen, die am Computer arbeiten, sehr fürchten: Mein PC stürzte nach einem Update ab und präsentierte sich mir nur noch mit schwarzem Bildschirm.
Die Ferndiagnosen diverser Computerspezialisten zeichneten noch dazu ein tiefschwarzes Bild. Aber dank des grandiosen Einsatzes eines Fachmannes, der mir über einen lieben Freund vermittelt wurde. musste ich nur eine Woche auf mein Arbeitswerkzeug verzichten. Nun ist er wieder wie neu, mein schöner All-in-One-PC, und in Zukunft werde ich auch immer brav täglich meine externe Festplatte anschließen und ein Backup machen. Puh, gerade noch mal gut gegangen!
Und eine Lesung gab es dann auch noch, am 30. August im ehemaligen Luftkurort Hangelsberg, unweit von Berlin. Der Verein Historischer Bahnhof Hangelsberg e.V., der sich für die Restaurierung und (kulturelle) Neubewirtschaftung eines der ältesten Bahnhöfe Deutschlands einsetzt, hatte mich eingeladen, sein Sommerfest mit einer Lesung für Kinder aus „Frieda Fricke, unmöglich“ zu bestücken. Aber nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen lauschten und amüsierten sich, eine rundum gelungene Veranstaltung, gekrönt von einer charmant geführten Sightseeingtour per Rad.
Dass ich dann hinterher auf dem Rückweg mit dem Rad quer durch den Wald auf dem Weg zum nächsten Bahnhof Fangschleuse genau in den einsetzenden Starkregen hineinfuhr und klatschnass noch gut eine Stunde mit Regional-, S- und U-Bahn unterwegs war, konnte den schönen Nachmittag aber nicht schmälern …
Veröffentlicht habe ich auch etwas: einen dreiseitigen Text zum Thema Tod im gleichnamigen Konkursbuch 56, das sich ungemein lesenswert mit Ansichten über und vom Tod beschäftigt. Herausgekommen ist dabei ein dicker Wälzer, mit dem es sich trefflich an dunkler werdenden Herbsttagen zurückziehen lässt.
Und was kommt?
Na, weiter geht es mit allen anstehenden Projekten und Online-Workshops. Außerdem wartet eine Sonderedition meines vergriffenen Kinder- und Jugendbuches „GG-was ist das?“ auf die Überarbeitung. Und eine Lesung samt Kurz-Schreibworkshop für HIV-Positive im hessischen Knüllwald ist auch geplant, worauf ich mich sehr freue – die Arbeit mit HIV-Positiven macht mir ja immer sehr viel Freude.
Aber dann wird es nicht so schön: Die dringend nötige zweite Handoperation steht an; ein ausgeprägtes Karpaltunnelsyndrom macht mir zusehends das Leben schwer. Am 23. September ist nun nach der linken die rechte Hand dran, und das heißt, dass ich danach dann mindestens zwei Wochen nicht mehr fröhlich in den PC tippen kann, geschweige denn mit der Hand schreiben. Die Oktober-Monatsbotin wird also sehr kurz ausfallen müssen, wofür ich schon vorab um Verständnis bitte. Aber danach geht es dann umso frischer ans Werk!
Einen milden September wünscht Karen-Susan Fessel
Online Workshops: Die nächsten Kreativ-Quickies starten am 3. September und 1. Oktober; Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare
Ausgelesen: Alice Sebold: Glück gehabt. Manhattan, München 2004 (vergriffen, antiquarisch erhältlich). / Auch beim dritten Lesen bin ich wieder beeindruckt und ergriffen: Sebold, die mit „Unter meinem Himmel“ (dessen ungewöhnliche Perspektive mich ebenfalls nachhaltig beeindruckte) zu Weltruhm kam, wurde mit 18 Jahren als frischgebackene Studentin auf ihrem Campus vergewaltigt. Der aufnehmende Polizeibeamte erklärte ihr, da habe sie noch Glück gehabt, an derselben Stelle sei kurz zuvor eine junge Studentin nicht nur ebenfalls vergewaltigt, sondern zudem noch ermordet worden. Sebold verarbeitet ihre Geschichte nicht nur literarisch auf erstaunlich bewegende und dabei sachliche Weise, sondern setzte sich auch gesellschaftspolitisch stark dafür ein, Männergewalt gegen Frauen nicht weiter unter den Tisch fallen zu lassen. Einfach hervorragend, nicht nur das Buch …