Die Monatsbotin März 2021 // Notizen aus dem vierten Stock

Hier kommt die sechsundachtzigste Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg!

Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Monatsbotin gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon liegt sie Monat für Monat im virtuellen Briefkasten … Wer lieber Ruhe wünscht, desgleichen!

Und: Wer nicht lesen will, kann hören: demnächst hier!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!

Was war?

Der Februar hatte es in sich – ein vollgepackter Monat für mich, was in diesen Covid-19-Zeiten ja eigentlich fast an ein Wunder grenzt. Nein, an Arbeit mangelt es mir nicht, und das Schöne daran ist: Ich habe sehr viel unterschiedliche Dinge zu tun, was mir immer besonders viel Freude macht.

Den Löwenanteil hatte dabei die Arbeit am Reportage-Band „Paare mit Paketen“, der voraussichtlich im April im psychiatrie-Verlag erscheinen wird, eventuell aber auch etwas später. Mir ist das Veröffentlichungsdatum  gleich, aber in der Tat bin ich ein wenig traurig, dass diese für mich überaus spannende Mischung aus Interviews – die meisten davon live -, deren Transkription (also abhören und aufschreiben) und dann das Verfassen überzeugender Texte nun schon bald wieder vorbei ist. Ich habe die Gespräche mit den elf Paaren aus der ganzen Bundesrepublik, von denen eine/r oder beide an einer psychischen Erkrankung gelitten haben oder noch leiden, sehr genossen; die entstandenen Texte zählen für mich persönlich zu meinen wichtigsten Arbeiten. Ich hoffe sehr, dass das Buch dazu anregt, sich mit den Merkwürdigkeiten des Lebens auseinanderzusetzen und betroffene Menschen mit anderen, freundlicheren Augen zu sehen. Ein weiteres Buch mit einem ähnlichen Konzept, aber einer anders gelagerten Thematik ist schon in Planung, näheres dazu dann, wenn es soweit ist! Neben diesem Projekt hatte ich im Februar noch ein größeres, vielversprechendes Lektorat in Arbeit, ein wirklich gut geschriebener Erstlingsroman, der bestimmt nicht in der Schublade vermodern wird. Auch einige kleinere Lektorate und Begutachtungen standen an, daneben aber auch mehrere Aufzeichnungen für Lesungen im Videoformat, zum Beispiel aus „Frieda Fricke“ und „Liebe macht Anders“ für die Zentralbibliothek Berlin; online gestellt werden die beiden Lesungen in den nächsten Wochen. Und ein erstaunlich amüsantes und gut funktionierendes neues Projekt lief auch an: Auf Einladung der Aidshilfe NRW e.V. biete ich nun schon seit sechs Wochen jeden Dienstag einen Online-Schreibworkshop mit Zoom-Konferenz für ein knappes Dutzend angemeldete Teilnehmer*innen an. Dieses einst von mir mit großes Skepsis betrachtete Format entwickelt sich als äußerst angenehme und vielseitige Methode, miteinander in Kontakt zu kommen und sich über das Schreiben innerlich zu stärken. Der einhellige Tenor der Teilnehmer*innen bislang: Der feste Termin zählt zu den Highlights der Woche und wirkt einem großen Problem radikal entgegen – der Einsamkeit und dem Verlust an Nähe. Noch zwei Termine stehen an, und auch hier bin ich schon jetzt ein wenig traurig über das nahende Ende … Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja auch hier die eine oder andere Fortsetzung. Und am 23. März startet dann ja mein eigener Workshop mit wöchentlichen Zoom-Konferenzen für alle, die im Kreise anderer Interessierte schreiben und Spaß dabei haben wollen: „Los, aufgeschrieben!“ beginnt am Dienstag, dem 23. März, weitere Informationen und Anmeldung dazu hier! Und was kommt? Ja, einige spannende Projekte stehen auf dem Plan, zunächst natürlich die abschließende Arbeit an „Paare mit Paketen“: Die ersten von meiner Lektorin überarbeiteten Texte habe ich gerade vorgestern geschickt bekommen, nun müssen sie noch von mir überarbeitet und mit den interviewten Paaren abgestimmt und dann noch im Hinblick auf rechtliche Fragen geprüft werden. Die Textprobe für ein neues Jugendbuch, das mir schon seit längerem im Kopf herumgeistert, steht immer noch aus, und dann sind da natürlich auch noch die weiterhin laufenden Online-Workshops und ein besonders umfangreiches Projekt, über das ich leider nichts weiter erzählen kann, denn zum zweiten Mal in meiner nun doch schon recht langen Laufbahn als Autorin (seit nunmehr 27 Jahren schreibe ich Bücher, davon leben kann ich seit ca. 21 Jahren) werde ich als Ghostwriterin tätig sein. Ach ja, noch eins: Gerade heute konnte ich eine Recherchereise dazu nutzen, meine betagte Mutter zu ihrem ersten Impftermin in der Emsland-Arena im niedersächsischen Lingen zu begleiten. Wie das so vonstatten ging, berichte ich in einem Beitrag für den Blog des konkursbuch-Verlags, in dem ich ja auch einige Bücher veröffentlicht habe, darunter meinen Erstling und den (auto-)biografischen Roman „Mutter zieht aus„; wann der Beitrag online geht, ist noch nicht klar, aber es lohnt sich ohnehin, immer mal wieder reinzusehen! Einen frühlingshaften März wünscht Karen-Susan Fessel Online Workshops: Der nächste Kreativ-Quickie startet am 1. April; der interaktive Onlineworkshop „Los, aufgeschrieben!“ beginnt am 23. März. Informationen und Anmeldung auch für die neuen Onlineworkshops „Mein Buch“ und „Biografisches Schreiben“ und das Einzelcoaching unter www.karen-susan-fessel.de/seminare. Ausgelesen: Lilja Sigurdardóttir: Das Netz – ein Reykjavik-Krimi. Bd. 1 / Die Schlinge – ein Rejkjavik-Krimi. Bd. 2. München, Dumont 2020 / Sonja schmuggelt Kokain. Aber nur solange, bis sie genug Geld zusammen hat, um ihren Sohn, der nach einer schmutzigen Scheidung dem Vater zugesprochen wurde, wieder zu sich zu holen. Das jedenfalls ist der Plan der furiosen Einzelkämpferin. Kann das gelingen? Sigurdardóttir hat eine dicht erzählte Trilogie um eine von Sehnsucht zerfressene, starrsinnige und überaus sympathische Heldin erschaffen, die neben dem Kampf um ihr Kind und ihre persönliche Freiheit noch in eine heillos verfahrene Liebschaft mit einer homophoben Bankerin verstrickt ist. Gute Krimikost, so explosiv wie der isländische Vulkan, dessen Namen nach der Lektüre endlich fehlerlos auszusprechen sein dürfte …

 

 

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