Hier kommt sie, die fünfte Ausgabe der Monatsbotin von Karen-Susan Fessel – mit Notizen, Gedanken und Terminen vom Schreibtisch aus dem vierten Stock in Berlin-Kreuzberg.
Wem sie gefällt: liebend gern weiterempfehlen! Wer aber versehentlich auf dem Verteiler gelandet ist und schon viel zu viel zu lesen hat: Eine kurze Mail mit dem Hinweis „Keine weiteren Einsendungen gewünscht“ an kontakt@karen-susan-fessel.de – und schon herrscht gespenstische Ruhe im virtuellen Briefkasten …
Viel Spaß beim Lesen wünscht Karen-Susan Fessel!
Was war?
Ja, was war? Eigentlich wäre dieses Mal eine gute Gelegenheit, darüber zu schreiben, was eben nicht war … zum Beispiel habe ich noch nicht damit begonnen, meine eigenen Bücher als Hörbücher einzusprechen, die dann später per Download heruntergeladen werden können. Und auch die Arbeit am nächsten Buch, dem zweiten Band in der Herzblut-Reihe im Kosmos-Verlag, habe ich noch nicht begonnen. Dafür war einfach zu viel anderes zu tun – Büroarbeit, die Steuererklärung, Organisatorisches und die Weiterarbeit an einem anderen Projekt, über das ich an dieser Stelle, abergläubisch, wie ich gelegentlich bin, noch nicht sprechen will … Nur so viel: Es wird ein eigenständiges, autobiografisch gefärbtes Buch, von dem ich allerdings noch nicht weiß, ob ich es nur für mich und vielleicht auch meine Lieben oder aber im Hinblick auf eine Veröffentlichung schreibe. Ja, so was kommt vor …
Übrigens: Nicht nur mein Hang zum Aberglaube („Ich spreche nicht über meine Bücher, bevor sie nicht zu einem Drittel geschrieben sind, sonst werden sie nichts“) hindert mich daran, über die weiteren Pläne und Projekte, die sich noch in der Schwebe befinden, zu schreiben, sondern auch die Tatsache, dass ich es in manchen Fällen schlicht und einfach nicht darf. Stoffe und Themen werden in der Bücher- und Filmwelt oftmals wie die Koordinaten zu einem Schatz gehütet, der nicht von anderen gehoben werden soll. Plaudert man sie aus, so die Befürchtung, ist der Schatz futsch und das tolle Thema schon von einem anderen in Bearbeitung. Und so schweige ich lieber darüber, worüber ich nicht sprechen darf. Was die Monatsbotin allerdings ein wenig ihrer besonders spannenden Passagen beraubt, aber keine Sorge, zu gegebener Zeit kommen sie schließlich alle auf den (virtuellen Schreib-)Tisch.
Und was habe ich noch so im Januar gemacht? Genau, sechzehn Lesungen gehalten und eine Rede. Letztere zum 60. Geburtstag eines lieben Freundes, zwei Tage nach meiner ersten Lesung des Jahres am 16. Januar, auf der ich in Berlin in den Räumen des Town&Country-Houses unter anderem den Anfang von „Bronko, meine Frau Mutter und ich“ vorgestellt habe. Mit bangem Gefühl wie immer bei einer Vorpremiere; immerhin kannte niemand den Text, und da es sich um eine Tragikomödie handelt, soll natürlich sowohl mitgelitten als auch gelacht werden. Letzteres klappte bestens, weshalb ich nun der richtigen Premiere am 14. März in den neuen Räumen des Eisenherz-Buchladens in Berlin etwas entspannter entgegensehe. Der Roman ist übrigens in diesen Tagen endgültig fertig überarbeitet, lektoriert und korrigiert worden und geht noch diese Woche in Druck.
Am Tag nach der Rede ging es dann in die Schweiz, wo ich im Kanton Zürich im Laufe der folgenden Woche vierzehn Schullesungen hielt, hauptsächlich für die SchülerInnen der siebten bis neunten Klassen. Da passte es bestens, dass ich am Abreisetag im Briefkasten das Vorausexemplar meines neuen Buches „Schattenblicke“ (dtv) vorfand; einem Thriller für Leute ab 14, für den ich 2011 mithilfe des von der Robert-Bosch-Stiftung verliehenen Grenzgänger-Stipendiums in Serbien recherchieren konnte. Meine dortigen Recherchen konnten zwar nicht in dem Umfang in den Roman einfließen, den ich mir gewünscht hatte, aber immerhin hat sich die Reise gelohnt – „Schattenblicke“ erzählt eine spannende Entführungsgeschichte, die in Berlin beginnt, wo die 16jährige Alexandra aufgeregt mit ihrer Klasse einen Bus besteigt, um zu einer einwöchigen Klassenfahrt an den ungarischen Plattensee zu reisen. Aber dann kommt alles ganz anders …
Die meisten Lesungen aber hielt ich auf der Zürcher Lesereise aus „Liebe macht Anders“, das einige Klassen bereits als Schullektüre gelesen und entsprechend viele Fragen dazu hatten. Das Buch kommt durchweg gut an, was mich sehr freut – lese ich doch ausgesprochen gern daraus vor, so auch dann am 29. Januar in meiner Geburtsstadt Lübeck, wo ich im Rahmen der diesjährigen Jugendbuchwochen unter dem Motto „Toastbrot und Toastbrotine“ eingeladen war. Die Gastgeber, die mehrfach für ihre hervorragende Jugend- und Kulturarbeit ausgezeichneten www.buecherpiraten.de, haben das Glück, dank einer literaturbegeisterten Mäzenin in einem wunderschönen Lübecker Altstadtgebäude residieren zu dürfen, mit viel Platz für Arbeits- und Veranstaltungsräume. I-Tüpfelchen obendrauf: das Schreibkontor www.geschichtenfischer.de im ausgebauten Dachboden, wo fünf meiner Kolleginnen ihre Werke zu Papier bringen, und das in äußerst lockerer und schöner Atmosphäre. Und wenn ich jemals nach Lübeck zurückziehe (womit ich durchaus gelegentlich liebäugele), dann rücken sie alle zusammen, damit für meinen Schreibtisch auch noch Platz ist, das haben sie mir versprochen …
Und was kommt?
Zunächst ein dreitägiger Abstecher in meine Heimatstadt Meppen, erstmalig mit Übernachtung in einer Ferienwohnung. Ja, so geht es, wenn die Familie größer und die Wohnung der Mutter kleiner geworden ist …
Und danach dann an die Arbeit: ein weiteres Projekt ist noch in der Schwebe, über das ich (seufz!) noch nicht reden kann, aber mit der Schreibarbeit am zweiten Kosmos-Jugendbuch werde ich in diesem Monat beginnen. Zeit dafür habe ich, denn der Februar ist einer der seltenen lesungsfreien Monate. Dafür aber steht der erste Berliner Schreibworkshop in diesem Jahr an: „Mein Buch“ vom 21. bis 23. Februar. Auf die Arbeit mit den Damen, die ihr eigenes Buch in Arbeit oder Planung haben, freue ich mich sehr!
Öffentliche Termine im Januar:
21. Bis 23. Februar, Berlin: Schreibworkshop „Mein Buch“ für Frauen, die ein eigenes Buch in Planung oder Arbeit haben. Informationen und Anmeld